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4.5.: Möglichkeiten und Grenzen der Archäobotanik

Pflanzen und Pflanzenreste stellen neben menschlichen und tierischen Überresten eine weitere Quellenlinie im Bereich der Bioarchäologie/Archäometrie dar. Die Verwendung von Pflanzen und deren Produkten nimmt insoferne eine Sonderstellung ein, zumal sie dem Menschen nicht nur als Nahrungsquelle sondern auch als Baumaterial und Grundstoff für Werkzeuge und Alltagsgegenstände dient. Pflanzliche Überreste sind – ebenso wie alle anderen biogenen Überreste – taphonomischen und diagenetischen Zersetzungsprozessen ausgesetzt. Besondere Lagerungsbedingungen wie Luftabschluss, Vertrocknung oder Verkohlung kann zu einer nachhaltigen Konservierung führen, sodass pflanzliche Überreste auch noch nach Jahrtausenden gefunden werden können. Aufgrund der Kleinheit der Untersuchungsgegenstände und weil sie meist mit dem Erdboden vermischt sind erfordert deren Untersuchung eine spezielle Methodik und Sachkenntnis. Die Archäbotanik – von der die Holzanalyse/Dendrochronologie sowie die Pollenanalytik ausgeklammert werden – erlaubt Aussagen zu Ernährungs- und Wirtschaftsgeschichte, landwirtschaftlichen Methoden sowie Nahrungsmittelherstellung.Professorin Thanheiser behandelt in ihrem Vortrag die Methodik der Materialgewinnung im Feld, die Untersuchung im Labor sowie die Möglichkeiten und Grenzen der Aussagen, welche aus archäobotanischen Befunden gewonnen werden können.