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Veröffentlicht am
Mai 8, 2019
Letzte Aktualisierung: Februar 27, 2021

6.5.: Die Aktualität der Marx’schen Idee des Öko-Sozialismus im Anthropozän

Laut seinen Kritikern glaubte Marx fest an die Notwendigkeit, dass die Menschheit die Natur dominieren muss, um letztendlich materialistische Bedürfnisse zu überwinden und eine neue Welt gekennzeichnet von Erfüllung und Überfluss zu erschaffen – eine Welt in der Natur nicht durch einen anarchischen Kapitalismus, sondern durch eine sozialistische Planwirtschaft beherrscht wird. Diese Perspektive wurde sowohl von Mainstream-Umweltschützern als auch Ökosozialisten, welche Marx von vornherein ablehnen, scharf kritisiert. Kohei Saito’s „Karl Marx Ecosocialism“ entkräftet die Vorwürfe von Marx‘ ökologischen Unzulänglichkeiten. Saito zieht neben Marx‘ zentralen Werken und naturwissenschaftlichen Notizbüchern auch Arbeiten von Autoren wie John Bellamy Foster und Paul Burkett heran. Er argumentiert, dass Karl Marx die Umweltkrise als in den Kapitalismus eingebettet angesehen hat. „Es ist nicht möglich das gesamte Ausmaß von Marx‘ Kritik der politischen Ökonomie zu verstehen, wenn die ökologische Dimension ignoriert wird“, so Saito.  
Kohei Saito ist Associate Professor der politischen Ökonomie an der Osaka City University. Er hält einen Doktortitel in Philosophie von der Humboldt Universität Berlin. In seinem 2016 erschienenen Buch „Natur gegen Kapital“ rekonstruiert er systematisch die unvollendete Marx’sche ökologische Kritik des Kapitalismus. Das Nachfolgewerk „Karl Marx’s Ecosocialism“ erhielt 2018 den Deutscher Memorial Prize.
Der Vortrag wird in englischer Sprache gehalten und findet im Hörsaal E.004 (HS Anna Bahr-Mildenburg), UniPark Salzburg, Erzabt-Klotz-Straße 1 statt. 

Kohei Saito, The ADRI 2018, Patna, India

Beate Wernegger

Studiensekretariat Geographie / Global Studies

FB Geographie & Geologie

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