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Androsch: Ende des Neoliberalismus

Im überfüllten Hörsaal des Hauses für Gesellschaftswissenschaften der Universität Salzburg hielt der ehemalige Finanzminister und Großindustrielle Hannes Androsch einen Vortrag zum Thema: „Zum Psychogramm des Homo oeconomicus“

Androsch kündigte das Ende des Neoliberalismus an. Nach Überwindung der Wirtschaftskrise, die zäh sei und lang andauern werde, müsse es zu einem neuen, intelligenteren, qualitativ besseren, auch ökologisch verträglicherem Wirtschaftsprogramm kommen. Die momentane Wirtschaftslage sehe sehr trist aus. Die Progrosen verschlechtern sich von Woche zu Woche. Das Jahr 2009 sieht Androsch als verloren an. Alle bereits ergriffenen Maßnahmen könnten nicht so schnell greifen. Auch Österreich müsse mit einer höheren Arbeitslosigkeit und sehr flachem Wachstum rechnen.

Als Ursachen für die seit 1945 heftigste Weltwirtschaftskrise sieht Androsch die ungeheuren Geldsummen, die es nur fiktiv gab. „Das Geld ist nicht verschwunden, es war nie da“, so Androsch. Das Geld müsse abgeschrieben werden und je rascher das vor sich gehe, desto eher könne sich die Finanzwelt wieder konsolidieren. Die sogenannte „Housing Crisis“ in den USA habe die Finanzkrise ins Rollen gebracht. Jeder Amerikaner sollte sein Eigentum haben, war das ursprüngliche Ziel. So seien viel zu leicht Hypothekarkredite bis zu 100 Prozent des Kaufpreises vergeben worden und zusätzlich wurde mit dem steigendem Wert der Häuser spekuliert. Die amerikanischen Bürger, ebenso wie die Regierung hätten zu lange auf Pump gelebt.

Die Veranstaltung fand im Rahmen der Vorlesung von Universitätsprofessor Christian Dirninger „Wirtschaftskrisen in Europa vom 17. bis 20. Jahrhundert“ statt. Dirninger legt Wert darauf, den Studierenden am Fachbereich Geschichte die Möglichkeit zu eröffnen, mit Experten aus der Praxis in Kontakt zu kommen. Studierende wie Gäste schätzten die Gelegenheit zu einer intensiven Diskussion mit Dr. Androsch.

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