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Podiumsdiskussion: „Belastete“ Straßennamen: Ein Salzburger Problem?

Auch Monate nach der Veröffentlichung des von der Stadt Salzburg in Auftrag gegebenen Berichts zur Frage des Umgangs mit NS-„belasteten“ Straßen und Plätzen der Landeshauptstadt hat die Politik keinen befriedigenden Weg zur Lösung der Debatte gefunden. Im Gegenteil: die Diskussion lässt nach wie vor die Emotionen aufkochen. Ein guter Grund, die Debatte auf akademischen Boden fortzuführen und den Blick über die Stadtgrenzen von Salzburg hinaus zu werfen.

Fragen, die uns alle betreffen
Wie gehen andere Kommunen im deutschsprachigen Raum mit diesem Problem um? Ist beispielsweise die Idee von Erläuterungstafeln eine Salzburger Besonderheit? Warum wurden bei vielen problematischen Straßenbenennungen der Nachkriegszeit die NS-Verstrickungen der Namensgeber*innen nicht thematisiert? Fragen wie diesen geht die am 9. Mai 2022 stattfindende Podiumsdiskussion im Rahmen der Veranstaltungsreihe Zeitgeschichte goes public unter Leitung der Salzburger Professorin für Zeitgeschichte Margit Reiter nach.

Ein hochkarätiges Podium
Dabei werden unterschiedlichen Strategien und Handlungsoptionen im Umgang mit diesem politisch hochaktuellen Aspekt der NS-Vergangenheit Salzburgs kritisch beleuchtet. Moderiert von der Salzburger Journalistin Stefanie Ruep (Der Standard) werden vier hochkarätige Experten*innen, Peter Autengruber (Wien), Matthias Frese (Münster), Birgit Kirchmayr (Linz) und Alexander Pinwinkler (Salzburg/Wien), historische Erkenntnisse und aktuelle Handlungsmöglichkeiten diskutieren und dazu auch Fragen aus dem Publikum beantworten. „Die Diskussion um belastete Straßennamen zeigt, dass die NS-Geschichte immer noch nicht abgeschlossen ist. Es ist längst an der Zeit, aus historischen Erkenntnissen auch politische Konsequenzen zu ziehen.“, bringt Margit Reiter den gesellschaftspolitischen Anspruch dieser Veranstaltung auf den Punkt.

Die Podiumsdiskussion findet am 9. Mai 2022 von 18:00 bis 20.00 Uhr in der Kapitelgasse 4-6 (Hörsaal 230) bei freiem Eintritt statt.

„Belastete“ Straßennamen: Ein Salzburger Problem?

Foto: © Kay-Michael Dankl