Buchpräsentation & Gespräch zum Buch „Absolution? Israel und die deutsche Staatsräson“
Dienstag, 14. Mai 2024 | 18:00-20:00 Uhr | Paris Lodron Universität Salzburg | Fachbereich Geschichte | Rudolfskai 42, HS 389 | Salzburg
Wenn Deutsche über Israel reden, reden sie meist über sich selbst. Deswegen ist die eigentliche Beziehungsgeschichte zwischen Deutschland und Israel weitgehend unbekannt. Reden deutsche Politiker:innen über diese Beziehungen, so fallen Wörter wie „Wunder“ oder „Versöhnung“. Wörter, hinter denen eher Wunschdenken als Realität steckt. Nach der israelischen Staatsgründung von 1948 war es aber ausgerechnet die Bundesrepublik, die zur wichtigsten Unterstützerin des jüdischen Staates wurde. Reparationen, Waffenlieferungen und Finanzmittel halfen, aus dem existenziell bedrohten Land eine Regionalmacht zu formen.
Kein Wunder, dass Israel die ausgestreckte deutsche Hand annahm: eine andere Wahl hatte es kaum. Von Versöhnung aber war keine Rede. Niemand machte sich darüber Illusionen, dass in Deutschland ehemalige Nationalsozialisten Karriere machten – und mit der Israelhilfe ihre blutigen Hände in Unschuld wuschen.
Der Preis für die Sicherheit Israels war die frühe Absolution Deutschlands, argumentiert Daniel Marwecki in seinem Buch „Absolution? Israel und die deutsche Staatsräson“. Was hat das für das heutige Verhältnis zu bedeuten – gerade vor dem Hintergrund des Terrors vom 7. Oktober 2023 und dem anschließenden Krieg in Gaza?
Im Anschluss an die Buchpräsentation diskutiert der Autor mit Helga Embacher über sein Buch.
- Dr. Daniel Marwecki lehrt Internationale Beziehungen an der University of Hong Kong. Er hat 2018 an der SOAS University of London promoviert.
- Moderation: ao.Univ.-Prof.in Dr.inHelga Embacher, Univeritätsprofessorin für Zeitgeschichte am Fachbereich Geschichte der Paris Lodron Universität Salzburg.