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Frontiers of Knowledge Awards

Die spanische Fundación BBVA: Frontiers of Knowledge Awards vergibt jedes Jahr acht Preise in der Höhe von 400.000.- Euro in den Bereichen Biomedicine, Basic Sciences, Climate Change, Ecology and Conservation Biology, Development Cooperation, Information and Communication Technologies, Economics, Finance and Managment und – erstmals in diesem Jahr – Contemporary Music.

Damit ist dieser Preis für zeitgenössische Musik der am höchsten dotierte Musikpreis weltweit.Der Salzburger Musikhistoriker der Paris-Lodron-Universität, Prof. Dr. Jürg Stenzl, war Anfang Februar in Madrid eines der sechs Mitglieder der internationalen Jury, die über den Preis für Zeitgenössische Musik zu entscheidenden hatte. Er wurde von der Fundación BBVA zum Jury-Vorsitzenden für 2010 und auch für die kommenden zwei Jahre gewählt. Der Preis für 2010 ging an den spanischen Komponisten Cristobal Halffter für sein Lebenswerk.

Zusammen mit dem Direktor der Frontiers of Knowledge Awards, Rafael Pardo Avellaneda, wird Jürg Stenzl im Juni dieses Jahres Cristobal Halffter den Preis in einer feierlichen öffentlichen Veranstaltung in Madrid überreichen.

Im Kontext der Kölner Musiktriennale, die im Jahre 2010 unter dem Motto “Heimat” steht, dreht der Regisseur Uli Aumüller einen neuen Musikfilm: Heimat BACH. Mitwirkende sind der Cembalist Raphael Alpermann, der Geiger Stephan Mai, der Cellist Wen-Sinn Yang, der Philosoph Kuno Lorenz, zudem die Musikforscher Peter Schleuning, Nikolaus Bacht und der Salzburger Jürg Stenzl.Bereits im Jahre 2004 hatte Uli Aumüller seinen Aufsehen erregenden Film Dein Kuss von göttlicher Natur. Der ZEITgenosse Perotin gedreht, bei dem Jürg Stenzl beim Konzept und im Film selbst als Darsteller mitgewirkt hat.Eine der wesentlichen Grundlagen dieses Films war Jürg Stenzls Salzburger Antrittsvorlesung von 1997 über den Komponisten Perotinus (um 1200): Und die Musikforschung erschuf den ersten Komponisten. Nach ihrem Ebenbilde erschuf sie ihn. Sie wurde 2000 in einem von Stenzl konzipierten Band der Reihe Musik-Konzepte (Band 107) veröffentlicht und hat seither – vor allem in den USA – heftige Kontroversen von Seiten einer schockierten konservativen “New Musicology” ausgelöst.

In diesem Jahr des 80. Geburtstages des überragenden Filmregisseurs Jean-Luc Godard veröffentlicht Jürg Stenzl das erste umfassende Buch überhaupt, das der völlig unkonventionellen Verwendung von Musik in Jean-Luc Godards knapp einhundert Filmen gilt: Jean-Luc Godard – musicien. Die Musik in den Filmen von Jean-Luc Godard. Stenzl ist zu einem entsprechenden Vortrag beim Jean-Luc Godard-Kongress im September 2010 in Regina (Kanada) eingeladen worden. – Vorträge zum Thema Jean-Luc Godard und die Musik hat er in diesem Jahr in Berlin, München, Wien und Thurnau/Bayreuth gehalten und wird auch bei seiner Salzburger Abschiedsvorlesung im Juni 2010 (im Rahmen seiner entsprechenden Vorlesung) zu diesem Thema sprechen.

Jürg Stenzl hat zudem eine Einladung der University of Oxford und des All Saints College angenommen, im Wintersemester 2010/11 als Gastprofessor über die Vertonungen des Hohen Liedes in Mittelalter und Frührenaissance zu unterrichten. Dieses Thema ist Gegenstand seines 2008 erschienen zweibändigen Buches Der Klang des Hohen Liedes. Vertonungen des Canticum Canticorum vom 9. bis zum Ende des 15. Jahrhunderts. Diese Buch eröffnete die neue Schriftenreihe der Abteilung Musik- und Tanzwissenschaft der Universität Salzburg Salzburger Stier. In dieser ist seither auch der zweite Band erschienen: Lars E. Laubold, Magie der Macht. Eine quellenkritische Studie zu Johann Ernst Altenburgs Versuch einer Anleitung zur heroisch-musikalischen Trompeter- und Pauker-Kunst (Halle 1795). – Weitere Bände über Luigi Nono und Tarkovskij und über die Violinkonzerte von Wolfgang Amadé Mozart werden noch dieses Jahr erscheinen.