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Geologisches Kolloquium am Dienstag, 23. Juni 2015, 17 Uhr im HS 434, Hellbrunnerstraße 34

Der Ostrand des Eger-Grabens in NW-Böhmen und das angrenzende Vogtland sind durch starke Schwarmbebentätigkeit charakterisiert. Zwar gibt es keinen aktiven Vulkanismus, aber zahlreiche Mofetten mit CO2-Ausgasungen, deren Isotopenverteilung auf eine Quelle im Mantel hinweist. Auf dem Weg durch die spröde obere Kruste stauen sich die Fluide in strukturellen oder stratigraphischen Fallen bis der Porendruck die effektive Normalspannung auf den versiegelnden Störungen so weit herab setzt, dass ein Bruch die weitere Migration ermöglicht. Dies wird als Ursache für die Schwarmbeben gesehen.
Das Gros der Bebentätigkeit in den letzten 25 Jahren fokussiert in einem Cluster im NE-Cheb-Becken nahe der Ortschaft Novy-Kostel. Die räumliche Verteilung der Beben und Mofetten, Deformationen im Pliozän des Cheb-Beckens und eine Geländestufe an der Plesna veranlassten Bankwitz (2003) die Pocatky-Plesna-Zone (PPZ) als Hauptstörung zu postulieren, an die die Beben gekoppelt sind.
Jeodch zeigt die Relokalisierung der Hypozentren durch Fischer et al (2014) ein anderes Muster, das weder zur Beckenrandstörung noch zur PPZ passt. Außerdem zeigen unsere Messungen, dass sich an der Plesna kein Vertikalversatz nachweisen lässt. Vielmehr ergibt sich aus der Projektion der Beben auf ein benachbartes tiefenseismisches Profil ein deutlicher Hinweis auf die seismogene Störung, die weiter östlich entlang der Linie Klingenthal-Kacerov verläuft.

Mofettes

Prof. Franz Neubauer

AG Leiter Geologie

FB Geographie und Geologie

Hellbrunnerstraße 34, 5020 Salzburg

Tel: 0662 8044 5401

E-Mail an Prof. Franz Neubauer