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Hans Höller und Irene Fußl Gesamtherausgeber der Salzburger Bachmann-Edition

Deren erste Bände erscheinen im November 2016 zunächst im Suhrkamp-Verlag, später als Taschenbücher bei Piper. Als eine Art Ouvertüre zu dieser Ausgabe erscheint Anfang Oktober ein Bachmann-Buch von Hans Höller und Arturo Larcati: „Ingeborg Bachmanns Winterreise nach Prag. Die Geschichte von ,Böhmen liegt am Meer'“
Ingeborg Bachmann, vermutet Hans Höller, hätte auch heute – vor allem als Erzählerin – den alten Mut, die Unbekümmertheit, die Freiheit und den Glanz, der in ihren Werken leuchtet, bewahrt. So wie ihre Empörung und die „goldne gallizische Haut“, die man ihr so oft abziehen wollte.
„Und ich glaube nicht an diesen Materialismus, an diesen Kapitalismus, an diese Ungeheuerlichkeit, die hier stattfindet, an diese Bereicherung der Leute, die kein Recht haben, sich an uns zu bereichern.“ Und dann sagt sie in diesem Interview Sätze, welche die Spannung von illusionsloser Realitätseinsicht und utopischem Denken in der für Bachmann charakteristischen lebens- und schreibnotwendigen Dynamik zeigen, auch was die Ungeschütztheit und verzweifelte Gestik des „und trotzdem“ angeht: „Ich glaube wirklich an etwas, und das nenne ich ‚Ein Tag wird kommen‘. Und eines Tages wird es kommen, ja, wahrscheinlich wird es nicht kommen, denn man hat es uns ja immer zerstört. Seit so vielen tausend Jahren hat man es immer zerstört. Es wird nicht kommen, und trotzdem glaube ich daran, denn wenn ich nicht daran glauben kann, kann ich auch nicht mehr schreiben“ (Ingeborg Bachmann. Ein Tag wird kommen. Gespräche in Rom. Ein Porträt von Gerda Haller). 

Foto: Ott

Univ.-Prof. Dr. Hans Höller

Fachbereich Germanistik

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