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Klimafreundliche Uni-Transformation: Beispiele aus dem Fachbereich Psychologie

Zur Dringlichkeit der Klimakrise und notwendigen Verhaltensänderungen wurde schon viel gesagt und geschrieben. Die Arbeitsgruppe „Psychologie klimafreundlich“ des dazugehörigen Fachbereiches (Blechert, Klackl, Thürmer, Uhl-Hädicke), hat sich damit beschäftigt, wie die Eindämmung der Klimakrise mit Forschung und Lehre ganz praktisch mehr in Einklang gebracht werden können.

Drei Beispiele verdeutlichen, wie das konkret an der PLUS aussehen kann:

PLUS Veranstaltungen: Ein möglicher Ansatzpunkte liegt bei der Organisation von Veranstaltungen.  Die Summer-School des Doktoratskollegs ‚Imaging the mind‘ in Werfenweng zum Beispiel wurde durch das Land Salzburg als Green Event zertifiziert, was auf Seiten des Hotels u.a. die Verköstigung und Müllvermeidung und bei den Teilnehmenden die Zuganreise und das Bilden von Fahrgemeinschaften beinhaltete. Präsenzvortragende wurden bei der klimaschonenden Anreise unterstützt und andere per Videokonferenz zugeschaltet. In einer Vorabbefragung entschieden sich 70 Prozent der Doktorierenden und Betreuenden für fleischlose Verköstigung, vegane Alternativen waren durchgängig verfügbar.

Ähnlich bei größeren Konferenzen: Klarerweise hängt Internationalisierung und Forschungskooperation in ganz wesentlichem Maße von Forschungskonferenzen und insbesondere auch dem persönlichen kollegialen Kontakt ab. Lässt sich das – in Zeiten von ‚Zoom-Müdigkeit‘ – auch online organisieren? Am Fachbereich Psychologie haben jüngst Jochim Hansen, Lukas Thürmer und Eva Jonas eine Online-Konferenz ausgerichtet. Vor allem die sozialen Events sind bei dieser Konferenz traditionell sehr wichtig, um Doktorierenden den Kontakt zu etablierten Forschenden zu ermöglichen. Trotz der Corona-bedingten Umstellung auf das virtuelle Format gelang das überraschend gut. Zum Rahmenprogramm gehörten eine virtuelle Stadtführung durch Salzburg und eine virtuelle/reelle Bier-Probe. Für die Bierprobe verschickten norddeutsche Craft-Beer Spezialisten an alle Interessierten vier ausgewählte Craft-Biere (alkoholisch oder auch alkoholfrei), die gemeinsam online verkostet und diskutiert wurden. Ein online Vorteil: Der virtuelle Raum hat keine Sperrstunde und die anschließende virtuelle Party ging bis in die Nacht. Auch diese Konferenz war als Green Event zertifiziert, beispielsweise mit CO2-neutralem Versand und Konferenz-Taschen aus Bio-Baumwolle.

Auch wenn es bereits online vielversprechende Möglichkeiten gibt, werden Konferenzen und vor allem der damit verbundene zwischenmenschliche Kontakt nicht ganz ersetzt werden können. Damit verbunden ist jedoch eine oft sehr CO2-intensive und somit klimaschädigende An- und Abreise mit Flugzeugen. Darum ist es ein Anliegen der AG herauszufinden, wie hoch die generelle Bereitschaft zur klimafreundlichen Gestaltung von Dienstreisen ist.

Hierzu führte die AG eine Umfrage im Fachbereich Psychologie durch: 63 Mitglieder, darunter ein Großteil der Professor*innenkurie und viele Mitglieder des wissenschaftlichen Mittelbaus nahmen an der Umfrage teil. Dabei war erkennbar, dass für viele zentraleuropäische Konferenzdestinationen jetzt schon der Zug bevorzugt wird. Konkret konnten sich die Teilnehmenden vorstellen, eine bis zu 4,5 Stunden längere Reisezeit in Kauf zu nehmen, um mit dem Zug statt mit dem Flugzeug zu reisen. Zudem sprachen sich die Teilnehmenden für eine ‚künstliche Verteuerung‘ von Flugreisen aus: Flugreisen sollten mit mindestens 100 Euro durch die Uni-Verwaltung verteuert werden. Diese Mittel sollen dann dafür verwendet werden, um Zugreisen attraktiver zu machen (z.B. auf längeren Strecken 1. Klasse Tickets / Einzelkabinen in Nachtzügen).

Im Regelbetrieb der Forschung und Doktoratslehre können also durch entsprechende Weichenstellungen erhebliche CO2-Einsparungen erreicht und Bewusstseinsbildung betrieben werden.

Sustainability

Dr. Isabelle Uhl-Hädicke

FB Psychologie | PLUS

Hellbrunner Straße 34/II | A-5020 Salzburg

Tel: +43 662 8044 5158

E-Mail an Dr. Isabelle Uhl-Hädicke

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