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„Pro Oriente“ nimmt Islamismus in Palästina in den Blick

Salzburger „Pro Oriente“-Sektion und Katholisch-Theologische Fakultät luden zu Veranstaltung am 10. April – Deutsche Islamwissenschaftlerin Krämer analysierte die Hamas und weitere in Gaza und in der Westbank agierende islamistische Bewegungen

Salzburg, 05.04.2024 (KAP) Die Salzburger „Pro Oriente“-Sektion lädt gemeinsam mit der Katholisch-Theologischen Fakultät und dem Referat für Ökumene und Dialog der Religionen der Erzdiözese Salzburg zu einem Vortrag der deutschen Islamwissenschaftlerin Prof. Gudrun Krämer. Sie spricht am Mittwoch, 10. April, zum Thema „Islamismus in Palästina: Die Muslimbrüder, Hamas und ihre Gegner“ (18 Uhr, Theologische Fakultät, Universitätsplatz 1, Salzburg). Der Vortrag von ist Teil einer Veranstaltungsserie, die „Pro Oriente“-Salzburg gemeinsam mit der Theologische Fakultät der Uni Salzburg ins Leben gerufen hat. Damit soll das politische Geschehen um den Terror und den Krieg in Gaza von verschiedenen Seiten analysiert werden, so Prof. Dietmar Winkler gegenüber „Kathpress“.

In der Westbank und Gaza würden islamistische Organisationen wie die aus der Muslimbruderschaft hervorgegangene Hamas und der Islamische Jihad agieren, „die zwargewisse Anliegen teilen, zugleich aber ihre je eigenen Interessen verfolgen“, sagte der Leiter der Salzburger „Pro Oriente“-Sektion. Neben der Feindschaft zu Israel bestimme die Konkurrenz mit ihren islamistischen und säkularen Konkurrenten in Palästina selbst ihr Handeln, und wie andere politische Akteure auch, passten sie ihre Strategien und Ziele zueinem gewissen Grad einem sich wandelnden Umfeld an, so der Dekan der Katholisch-Theologischen Fakultät der Uni Salzburg.

Im ökumenischen Dialog mit den Kirchen des Orients müssten immer auch die sozialen und politischen Kontexte wahrgenommen werden, zeigte sich Winkler überzeugt. Die Kirchen des Orients seien jeweils durch die politischen Umstände in äußerster Bedrängnis. Winkler: „Man denke nur an die Vertreibung aller Armenier durch Aserbaidschan aus Berg-Karabach, die ethnischen Konflikte und Kriege in Äthiopien,Syrien, Irak, Libanon.“

Sowohl beim Terrorangriff der Hamas als auch im Gaza-Krieg gehörten Christinnen und Christen zu den Opfern, so Winkler: „Wie wir wissen, treffen die gesellschaftlichen und politischen Spannungen zwischen Israelis und Palästinensern gerade die Christinnen und Christen, die als Minderheit auf beiden Seiten leben und so zwischen die Fronten kommen.“

Gudrun Krämer ist emeritierte Professorin der Freien Universität Berlin und zählt zuden profiliertesten deutschen Islamwissenschaftlern mit Forschungsschwerpunkten u.a. zur Geschichte des Vorderen Orients u. Nordafrikas seit 1800, Islam und Moderneund zu islami(sti)sche Bewegungen. Von 1996 bis 2019 war sie Leiterin des Instituts für Islamwissenschaft an der Freien Universität Berlin, ab 2007 auch Direktorin der im Rahmen der Exzellenzinitiative gegründeten „Berlin Graduate School Muslim Cultures and Societies“.

Die nächste Veranstaltung zum „Brennpunkt Naher Osten“ findet bereits am 15. Aprilan der Universität Salzburg statt: Zum Thema „Der Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern und seine Auswirkungen auf Österreich“ spricht die Salzburger Historikerin Prof. Helga Embacher. (19 Uhr, Theologische Fakultät, Universitätsplatz 1, 5020 Salzburg)

Nachzulesen: kathpress.at vom 05.04.2024

Foto: © Dietmar Dirnhofer
Foto: © Dietmar Dirnhofer

Katholisch-Theologische Fakultät

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