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PROTISTEN-FORSCHUNG STARK VERTRETEN BEI TAGUNG VON NOBIS AUSTRIA [Kopie]

Der Leiter des Naturmuseums Südtirol, David Gruber, und die Konservatorin für Paläontologie, Evelyn Kustatscher, waren die Gastgeber der diesjährigen Tagung von NOBIS Austria. Die zahlreichen wissenschaftlichen Vorträge und Poster zur Evolution und Taxonomie von Organismen behandelten nicht nur Pflanzen und Tieren, sondern auch Einzeller, genauer Wimpertierchen (Ciliaten). Die Präsidentin von NOBIS Austria, Sabine Agatha, präsentierte in ihrem Vortrag die im Raster- und Transmissionselektronenmikroskop sichtbaren ultrastrukturellen Merkmale eines in Seen und Tümpeln weitverbreiteten planktischen Wimpertierchens. Michael Gruber aus der AG Protistologie (Agatha) stellte faszinierende Einblicke in die winzigsten Strukturen eines marinen planktischen Modell-Wimpertierchens im Vortrag vor, die ebenfalls anhand intensiver elektronenmikroskopischer Arbeit untersucht wurden; die Publikation dazu wurde von den Gutachtern hoch gelobt und ist in der Zeitschrift Acta Protozoologica im Druck. Beide Studien dienen einem besseren Verständnis der verwandtschaftlichen Verhältnisse zwischen den Wimpertier-Arten und ihren Anpassungen an die verschiedenen aquatischen Lebensräume und ergänzen die molekularen Stammbäume. Margit Kagerer aus der AG Protistologie (Agatha) erläuterte ihre Ergebnisse zur Biodiversität von marinen Plankton-Ciliaten im Ostpazifik auf einem Poster. Ein Vergleich der gefundenen Arten und deren Vielfalt mit historischen Daten vom Beginn des 20. Jahrhunderts wird zur Ermittlungen von klimabedingten Veränderungen in den Verbreitungsmustern herangezogen.
NOBIS Austria hat sich zum Ziel gesetzt, Nachwuchswissenschaftler zu fördern. So wurden auch in diesem Jahr zahlreiche Preise vergeben: Florian Kunz (Poster-Preis; Naturhistorisches Museum Wien); Lisa-Maria Schmidt (bester Vortrag eines/r MasterstudentIn; Universität Wien); Herbert Christian Wagner (bester Vortrag eines Doktoranden oder Post-Docs; Universität Graz); das mit 3.000 Euro dotierte Stipendium erhielt schließlich Anne-Sarah Ganske vom Naturhistorisches Museum Wien.

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Michael Gruber bei seinem Vortrag. Foto: S. Agatha

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Margit Kagerer vor ihrem Poster. Foto: S. Agatha