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Ringvorlesung: Tora und Kreuz. Politik und Lebenswelten. Jüdische Identitätsbildungen und jüdisch-christliche Grenzziehungen in Mittelalter und Früher Neuzeit

Der Name Martin Luther wird auch mit seiner kompromisslosen Judenfeindschaft verbunden und das macht ihn zu einem sperrigen Charakter. Konnte man seine blumige und teilweise brachiale Sprache noch mit dem damalig üblichen sogenannten Grobianismus in der Sprache erklären – so ist seine Judenfeindschaft radikal und außergewöhnlich explizit. Doch bleibt die Frage: Macht das Luther zu einem Antisemiten? Missbraucht mussten Luthers sogenannte Judenschriften jedenfalls von ihm nachfolgenden Judenfeinden und Antisemiten nicht werden, Worte mussten ihm auch nicht im Mund umgedreht werden, er musste einfach nur zitiert werden.
Martin Luther, als politisches und theologisches Schwergewicht seiner Zeit und darüber hinaus, war Reformator und Visionär und er war bekennender Judenfeind. Das zwingt zur ganzheitlichen Auseinandersetzung, nicht nur mit diesem großen Theologen, sondern viel mehr mit seiner Epoche und den historisch vorgelagerten Entwicklungen des Mittelalters.

Plakat der Ringvorlesung

Margarete Heinz

Sekretariat

Zentrum für Jüdische Kulturgeschichte der Universität Salzburg

Residenzplatz 1, 5020 Salzburg

Tel: 0662-8044-2961

E-Mail an Margarete Heinz