Universitätsbibliothek erhält bedeutende Nachlässe und stärkt ihre Rolle als Bewahrerin der Naturwissenschaftsgeschichte

Die Universitätsbibliothek Salzburg feierte in der Bibliotheksaula der Hauptbibliothek den 222. Geburtstag des weltberühmten Physikers Christian Doppler mit einem Festakt. Höhepunkt der Veranstaltung war die Unterzeichnung einer Vereinbarung, durch die die Bibliothek als Dauerleihgabe den Nachlass von Gunther Ladurner (ehem. Ärztlicher Direktor der Christian-Doppler-Klinik Salzburg und ehem. Präsident des Christian-Doppler-Fonds) sowie den Christan Doppler Bestand von Christiane Perney, der aus dem Nachlass von Hermine Doppler, einer Enkelin Christian Dopplers, stammt, erhielt.

Diese Materialien ergänzen die bereits 2016 übernommene Dauerleihgabe des Christian- Doppler-Archivs und erweitern den Forschungskorpus des Universitätsarchivs rund um den weltberühmten Physiker Christian Doppler (1803–1853). Damit wird die bereits bestehende Sammlung des Christian-Doppler-Archivs entscheidend erweitert und die Rolle der Bibliothek als Bewahrerin des wissenschaftlichen Erbes der Region gestärkt.

Die Veranstaltung wurde von Andreas Rotheneder, Leiter der Universitätsbibliothek, eröffnet. Rotheneder unterstrich die Rolle von Universitätsbibliothek und Universitätsarchiv als zentrale Bewahrerin des wissenschaftlichen Erbes bedeutender Persönlichkeiten der Region.  Maurizio Musso, Präsident des Christian-Doppler-Fonds, skizzierte die Aufgaben des Fonds, der damit einmal mehr seiner Aufgabe nachkommt, das Erbe des großen Physikers in Salzburg zu bewahren und sichtbar zu machen. Historiker Ewald Hiebl von der Universität Salzburg stellte die neuen Bestände und ihre Bedeutung für die zukünftige Doppler-Forschung vor.

Rektor Bernhard Fügenschuh bedankte sich im Namen der Universität bei den Leihgebern und dem Christian-Doppler-Fonds und wies auf die Bedeutung hin, die universitäre Einrichtungen wie die Universitätsbibliothek im öffentlichen Lebens Salzburgs spielen.

Zum Abschluss des Festakts erfolgte die feierliche Unterzeichnung der Leihverträge, die von zahlreichen Gästen aus ganz Österreich mitverfolgt wurde. Auch der ORF Salzburg berichtete über die zwei Tage vor dem 222. Geburtstag des weltbekannten Physikers abgehaltene Veranstaltung ( Physiker Christian Doppler zu Jubiläum geehrt – salzburg.ORF.at).

Unter den Ehrengästen befanden sich renommierte Persönlichkeiten wie Prof. Dr. Lisa Kaltenegger (Cornell University), Univ.-Prof. i.R. Dr. Heinz Krenn (Victor-Franz-Hess-Gesellschaft), Ao. Univ.-Prof. i.R. DI Dr. Gernot Pottlacher (echophysics), Dr. Jennifer Ladurner (Medizinerin, Tochter Gunther Ladurners) sowie weitere Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft und Kultur.

Die Vereinbarung bekräftigt die enge Zusammenarbeit zwischen der Universität Salzburg und dem Christian-Doppler-Fonds und sichert einen bedeutenden Teil der österreichischen Wissenschaftsgeschichte für kommende Generationen.

Zusatzinformation:

Christian Andreas Doppler ist neben Wolfgang Amadeus Mozart derzeit weiterhin der weltweit bedeutendste Salzburger. Die bahnbrechenden wissenschaftlichen Erkenntnisse Christian Dopplers sind heute aus unserem täglichen Leben in ihrer grundlegenden Bedeutung für die Naturwissenschaften, Technik und Medizin nicht mehr wegzudenken.Das Doppler-Prinzip ist Grundlage für zahlreiche Fachgebiete: von der Astronomie über Raumfahrt und grundlegende Tests der Relativität bis zur Quantentheorie, Materialphysik, Strömungsdynamik, Biologie, und Medizin.

Bereits im Jahr 1972 hatte sich der Salzburger Landtag mit den Überlegungen für eine „Christian Doppler Stiftung“ befasst, und zunächst die Schaffung des Christian-Doppler-Preises beschlossen.

Mit dem Neubau der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Salzburger Universität, fertiggestellt im Jahr 1986, und dem Aufbau und Entwicklung der Digitaltechnologien, wurde im Land Salzburg die bislang vernachlässigte Auseinandersetzung mit der Naturwissenschaftlichen Tradition bewusst. In diesem Zusammenhang war es daher auch an der Zeit, Schritte zu setzen, Leben, Werk und Wirken des bedeutendsten Naturwissenschaftlers Salzburgs, Christian Doppler, in das öffentliche Bewusstsein zu rücken und in gebührender Form zu würdigen.

Zu diesem Zweck wurde, über Initiative von Hofrat Dr. Peter Mittermayr, im Jahr 1988 von Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer Senior der „Christian-Doppler-Fonds” gegründet mit dem Ziel, Leben und Werk von Christian Doppler zu würdigen und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Er ist ein Fonds mit eigener Rechtspersönlichkeit gemäß dem Salzburger Stiftungs- und Fondsgesetz LGBl. Nr.70/1976 und hat seinen Sitz in Salzburg. Der Fonds ist gemeinnützig, seine Tätigkeiten sind nicht auf Gewinn ausgerichtet. Seine Mitglieder arbeiten ehrenamtlich, die Tätigkeiten des Fonds werden projektbezogen von Stadt und Land Salzburg, sowie von der Christian Doppler Forschungsgesellschaft in Wien, jährlich finanziell unterstützt.

Zu den Tätigkeiten gehören u.a. die Förderung der Wahrnehmung der Leistungen und des Lebenswerks von Christian Andreas Doppler, z.B. durch eine entsprechende Aufarbeitung seines Lebenswerkes, durch die Sammlung von Dokumenten, insbesondere des auf dem „Doppler-Effekt“ aufbauenden Schrifttums, und durch damit verbundene Publikationen und Öffentlichkeitsarbeit  Literatur – Christian Doppler Wissensplattform.

Die beiden bislang nicht bekannten Aquarelle zeigen Christian Doppler und Mathilde Sturm bei ihrer Hochzeit im Jahr 1836. Neben einigen Autographen von Christian Doppler enthalten die beiden Bestände vor allem Material von Adolf Doppler, der in den 1930er und 1940er Jahren an einer Biographie seines berühmten Großvaters arbeitete. Diese Dokumente galten bislang als verschollen.

Kontakt:

Dipl.-Ing. Dr. techn. Maurizio MUSSO, Univ.-Prof. i.R. | Fachbereich Chemie und Physik der Materialien | Abteilung Physik
Universität Salzburg  Jakob-Haringer-Strasse 2a | 5020 Salzburg | Austria
Tel.: +43 662 8044-6252 | E-Mail: