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Salzburger Germanistin erhält Förderpreis

Der Preis in Höhe von 7.500 Euro wird für noch nicht abgeschlossene Forschungsarbeiten im Bereich der germanistischen Linguistik an NachwuchsgermanistInnen vergeben. 
Sprachvarietäten in Österreich und Fremdspracherwerbs- und Mehrsprachigkeitsforschung
Irmtraud Kaiser erhält den Preis für ihre laufende Forschung zur „Variationskompetenz von Kindergartenkindern in Österreich“. In ihren bisherigen Arbeiten hat sich Kaiser unter anderem mit den Sprachvarietäten in Österreich sowie mit Fremdspracherwerbs- und Mehrsprachigkeitsforschung beschäftigt, so in ihrer Dissertation zu „Schwierigkeiten grammatischer Strukturen beim Leseverstehen in Deutsch als Fremdsprache“ und als PostDoc im Projekt „Mehrsprachigkeit und Lebensalter“.
In ihrem aktuellen Forschungsprojekt untersucht sie die sprachlichen Fertigkeiten von Kindergartenkindern in Österreich. In Sprachgemeinschaften, in denen Dialekt, Umgangs- und Standardsprache nebeneinander genutzt werden – Österreich ist ein Parade-Fall für diese Situation – kommt diesen Varietäten eine je unterschiedliche identitätsstiftende und sozialsymbolische Funktion zu.
Sprachwahl als Ausdruck zur Gruppenzugehörigkeit
Viele ÖsterreicherInnen reden z.B. Dialekt mit Freunden aus ihrem Ort, hingegen standardnahe Umgangssprache etwa mit Personen aus anderen Ländern oder bei offizielleren Anlässen. Sie passen ihre Sprachwahl der Situation und vor allem dem Gesprächspartner an und setzen sie auch teilweise bewusst zum Ausdruck von Gruppenzugehörigkeit ein. Wann und wie diese Kompetenz allerdings erworben wird, ist weitgehend ungeklärt und genau an dieser Stelle setzt die Kernfrage des prämierten Forschungsprojekts an.
Diese Studie verspricht einen breiten linguistischen Erkenntniszuwachs und ist gesellschaftlich von hoher Relevanz. Sie ist an der Schnittstelle von Spracherwerbsforschung und Variationslinguistik angesiedelt, hat klare soziolinguistische Implikationen und steht zudem im weiteren Horizont der Frage nach dem Ort und der Dynamik von Sprachwandel im Zuge des Spracherwerbs.
Das Institut für Deutsche Sprache
Mit dem Förderpreis unterstreicht der wissenschaftliche Beirat der Hugo-Moser-Stiftung, dass das Projekt von Irmtraud Kaiser für die sprachwissenschaftliche Forschung als besonders förderungswürdig erachtet wird. Das Institut für Deutsche Sprache (IDS) <www.ids-mannheim.de> ist die zentrale außeruniversitäre Einrichtung zur Erforschung und Dokumentation der deutschen Sprache in ihrem gegenwärtigen Gebrauch und in ihrer neueren Geschichte. Das IDS ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft. Zur Leibniz-Gemeinschaft gehören zurzeit 89 Forschungsinstitute und Serviceeinrichtungen für die Forschung. Näheres unter:  www.ids-mannheim.de und  www.leibniz-gemeinschaft.de/

Bild: Dr. Irmtraud Kaiser - Foto: Franz Putzhammer

Mag. G. Pfeifer

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