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Interdisziplinäre Tagung: Gewalt gegen Frauen

Interdisziplinäre Analysen einer gesellschaftlichen Problematik

Donnerstag, 9. November und Freitag, 10. November 2023 | Paris Lodron Universität Salzburg (PLUS) | Europasaal in der Edmundsburg | Mönchsberg 2 | 5020 Salzburg | PROGRAMM

Gewalt gegen Frauen stellt seit vielen Jahren eine Herausforderung für Politik, Wissenschaft und Gesellschaft dar. Diese Gewalt reicht von alltäglichen Belastungen und struktureller Benachteiligung, von sozialer Diskriminierung, (online) Hatespeech und gesellschaftlicher Ausgrenzung bis hin zu Demütigungen, Ausbeutung und offener Gewaltanwendung. So wurden alleine im Jahr 2021 in Österreich 31 Feminizide begangen; die Zahl der Frauen, die weltweit misshandelt und getötet werden, ist erschreckend hoch und lässt sich statistisch kaum erfassen.

Zur Betroffenheit und Empörung, die diese Gewalt gegen Frauen hervorruft, muss eine Auseinandersetzung mit den Ursachen und Hintergründen dieser gesellschaftlichen Problematik erfolgen. Viele Ergebnisse der bisherigen politik- und sozialwissenschaftlichen Analysen sowie der Genderforschung deuten darauf hin, dass Gewalttaten im Allgemeinen bzw. Gewalt gegen Frauen im Besonderen mit gesellschaftlichen und kulturellen Strukturen zusammenhängen, die es kritisch zu hinterfragen gilt. Außerdem steht Gewalt gegen Frauen häufig in Zusammenhang mit der Ablehnung bestimmter Gruppen in der Gesellschaft, seien es ethnische Minderheiten, Migrant*innen, Angehörige der LGBTQ-Community, von Armut und Obdachlosigkeit Betroffene oder auch Menschen, die von anderen Formen von Diskriminierung betroffen sind.

Diese Tagung der Reihe „Salzburger interdisziplinäre Diskurse“ will einen Beitrag zur Aufklärung jener Einstellungen, Prägungen und Diskurse leisten, die Gewalt gegen Frauen verursachen bzw. fördern, und lädt dazu Wissenschaftler*innen aus allen Fakultäten der Universität Salzburg ein. Im Rahmen dieser interdisziplinären Auseinandersetzung sind vor allem folgende Fragen von Interesse:

  • Welche Formen von Gewalt gegen Frauen sind in der gegenwärtigen Gesellschaft sichtbar, und welche bleiben weitestgehend unsichtbar?
  • Welche sozialen Ordnungen, gesellschaftlichen Traditionen, kulturellen Prägungen und religiösen Einstellungen fördern bzw. vermindern Gewalt gegen Frauen?
  • Inwiefern und wodurch wird Gewalt, die an Frauen verübt wird, akzeptiert oder kritisiert?
  • Welchen Beitrag kann die universitäre Forschung und Lehre zur Analyse und Kritik frauenfeindlicher Strukturen, Diskurse und Verhaltensweisen leisten?
  • Welche interdisziplinären Lernerfahrungen und Einsichten ergeben sich aus der Erforschung gewaltförmiger Theorien und Praktiken, die Frauen Gewalt zufügen?

Neben der notwendigen Kritik der Ursachen von Gewalt gegen Frauen sollen auch Lösungsperspektiven und alternative Positionen zu gewaltförmigen Ordnungen von Gender, Kultur und Gesellschaft erarbeitet werden. Die Vorträge der Tagung sowie weitere Präsentationen, zu denen vor allem auch Studierende eingeladen sind, werden in einem Sammelband der Reihe „Salzburger interdisziplinäre Diskurse“ veröffentlicht.


Im Rahmen der „Salzburger interdisziplinäre Diskurse“ wurde diese zweitägige Veranstaltung von Univ.-Prof. DDr. Franz Gmainer-Pranzl (Zentrum Theologie Interkulturell und Studium der Religionen | PLUS) gemeinsam mit Univ.-Prof.in Dr.in Zoe Lefkofridi (Fachbereich Politikwissenschaft/ Politik und Geschlecht, Diversität und Gleichheit | PLUS) und Nadine Zwiener-Collins, PhD. (Fachbereich Politikwissenschaft/ Politik und Geschlecht, Diversität und Gleichheit | PLUS) konzipiert und organisiert.

Wir laden Sie herzlich dazu ein!


Das Programm lesen Sie HIER.

There’s no single story (Ausschnitt)

Univ.-Prof. DDr. Franz Gmainer-Pranzl

Paris Lodron Universität Salzburg | Zentrum Theologie Interkulturell und Studium der Religionen

Universitätsplatz 1 | 5020 Salzburg | Austria

Tel: +43 662 8044 2759

E-Mail an Univ.-Prof. DDr. Franz Gmainer-Pranzl

Grafik: There’s no single story | © Anna Paßlick