Dieser Vortrag beleuchtet kritisch die europäisch-türkischen Flüchtlingskooperation, die seit Oktober letzten Jahres als „Lösung“ für die Abschottung der europäischer Grenzen vor weiteren Flüchtlingen verhandelt wird. Was bedeutet konkret diese Kooperation für die Flüchtlinge die derzeit in der Türkei leben, und welche Folgen hat diese wiederbelebte türkisch-europäische Beziehung für die Kurden in der Region, die massiven militärischen Eingriffen der Türkei ausgesetzt sind? Welche Parallelen und Unterschiede weist diese Flüchtlingskooperation mit vorherigen Vereinbarungen mit Ländern wie Libyen auf, und welche Schlussfolgerungen lassen sich daraus für die EU und die Türkei ziehen?
Die Vortragende Bilgin Ayata ist Assistenzprofessorin für Politische Soziologie der Universität Basel. Zuvor war sie an der Freien Universität Berlin als wissenschaftliche Mitarbeiterin der Arbeitsstelle Transnationale Beziehungen, Aussen- und Sicherheitspolitik tätig. Ayatas Forschung gilt insbesondere Transformationsprozessen, die durch Migration, Konflikte und soziale Bewegungen beeinflusst werden. Ihr regionaler Schwerpunkt umfasst den Nahen Osten und Europa, insbesondere die Türkei und die kurdischen Gebiete.
Vortrag im Rahmen der Ringvorlesung 999.922 Globale Herausforderungen “Flucht bewegt. Ursachen, Praxis und politische Perspektiven” der Studienergänzung Global Studies im Sommersemester 2016 am Donnerstag, 19. Mai ab 18:15h m HS Anna-Bahr-Mildenburg, Erdgeschoss UniPark, Erzabt-Klotz-Str. 1