Veranstaltungsinformationen Religious Studies


13. Konferenz des Europäischen Netzwerks buddhistisch-christlicher Studien „Euro-Buddhismus und die Rolle des Christentums“

2022-ENBCS-teaser
© Orinta Z. Rötting

30. Juni – 4. Juli 2022, in St. Virgil Salzburg (Ernst-Grein-Straße 14, Salzburg)

Im späten 19./frühen 20. Jahrhundert begann der Buddhismus in Europa praktiziert zu werden und wurde von seinen europäischen Anhängern oft als überzeugende Alternative zum Christentum dargestellt, das von verschiedenen Seiten heftig angegriffen worden war. Der Buddhismus in Europa war weniger das Ergebnis missionarischer Aktivitäten aus asiatischen Ländern als vielmehr die Folge der Verbreitung durch Europäer, die den Buddhismus durch verschiedene literarische Quellen studierten. Europäische Buddhisten suchten jedoch schon vergleichsweise früh Verbindungen zu asiatischen Ländern, und Organisationen wie die Mahābodhi-Gesellschaft spielten dabei eine wichtige Rolle. Die Spannungen zwischen Buddhismus und Christentum in den asiatischen Kolonien des Westens und die Kritik am Christentum im Westen wirkten sich gegenseitig aufeinander aus.

Während in den Anfängen des europäischen Buddhismus vor allem der Theravāda im Vordergrund stand, verlagerte sich das westliche Interesse nach dem Zweiten Weltkrieg auf den japanischen Zen-Buddhismus und etwas später auf den tibetischen Buddhismus. Zunehmend wurden auch andere Formen des Buddhismus (wie das Reine Land oder der Nichiren-Buddhismus) in Europa präsent. Einwanderer aus asiatischen Ländern wie Thailand und Vietnam brachten ihre lokalen Formen des Buddhismus mit und gründeten ihre eigenen Zentren. Während einige dieser Einwanderergemeinschaften weitgehend unter sich blieben, öffneten andere Formen des asiatischen Buddhismus, wie z.B. das „Inter-Being“, ihre Heimattraditionen und übernahmen deutlich europäische und sogar christliche Elemente. Heute existiert der Buddhismus in Europa in einer Vielzahl von Formen und mit unterschiedlichen Graden individueller Zugehörigkeit und/oder Hingabe. Nirgendwo in Asien gibt es so viele verschiedene Arten von Buddhismen in einer bestimmten Gesellschaft, wie es heute in einer Reihe von europäischen Ländern der Fall ist.

Das European Network of Buddhist-Christian Studies (ENBCS) (http://buddhist-christian-studies.org/) widmet sich der wissenschaftlichen Erforschung der buddhistisch-christlichen Beziehungen auf der ganzen Welt. Während sich einige der Konferenzen auf Fragen des doktrinellen Dialogs und der religiösen Praxis konzentrierten, hatten andere einen eher regionalen Schwerpunkt („Buddhistisch-christliche Beziehungen in Asien“, St. Ottilien, Deutschland 2015) oder befassten sich mit bestimmten Herausforderungen, die sich aus einer modernen Denkweise ergeben (z.B. „Geschichte als Herausforderung für Buddhismus und Christentum“, Drongen, Belgien 2013). Die Konferenz 2021 wird diese Forschungsinteressen bündeln: Sie wird die Entwicklung des Buddhismus in Europa von seinen Anfängen bis heute untersuchen und insbesondere nach der Rolle des Christentums bei der Entstehung dessen fragen, was man als „Euro-Buddhismus“ bezeichnen könnte. Das Christentum ist nach wie vor ein wichtiger Faktor in der europäischen Kultur. Jede Form des Buddhismus, die mit der europäischen Kultur interagiert oder auch nur versucht, sich an Europa anzupassen, um echte Formen des westlichen Buddhismus zu schaffen, wird daher auch über ihr – ob feindseliges oder gastfreundliches – Verhältnis zum Christentum nachdenken müssen. Neben der Entwicklung und dem gegenwärtigen Stand des Buddhismus in Europa wird die Konferenz 2021 der ENBCS die komplexe Beziehung zwischen Buddhismus und Christentum, wie sie durch die europäische Kultur vermittelt wird, untersuchen, indem sie drei Themen hervorhebt, die für diese Beziehung von besonderer Bedeutung sind: die Herausforderung des Säkularismus, die Herausforderung der Geschlechtergerechtigkeit und die Herausforderung der Kreolisierung oder Hybridisierung.

Informationen, Referenten und Anmeldung:

(in Kooperation mit der Universität Salzburg – Religionswissenschaft)


Master in Religious Studies – Informationsabend

12. Juli 2021, 18:00 Uhr, online

Verstehen was Menschen und Kulturen bewegt?

Der Master in Religious Studies bietet die Grundlagen und Kompetenzen Religionen der Welt und Spiritualitäten der Gegenwart in kulturellen Kontexten zu analysieren. Das Studium führt in ein weites Feld beruflicher Möglichkeiten und lässt sich gut mit anderen Studienprogrammen kombinieren.


25.02.-26.02.2020: Public – Religion & Space

Tagung Public: Religion & Space

Am 25.02. – 26.02.2020 findet die Tagung
„Public: Religion & Space (Öffentlich: Religion & Raum)“ an der Katholisch-Theologischen Fakultät im HS 104 statt.
Die Tagung fragt nach theoretischen Grundlagen ebenso wie nach praktischen Beispielen.
Wie reflektiert sich Religion im öffentlichen Raum?
Gibt es vergleichbare oder unterschiedliche Formen moderner religiöser Raumproduktion im urbanen Raum und in der Natur?
Häuser der Religionen, Feuerstellen an Flussufern, Spaces of Prayer am Flughafen: Raum entsteht durch und mit menschlichem Handeln. Die Raumproduktion (Henri Lefebvre) geht im religiösen Raum durch die “vielen Altäre der Moderne” (Peter L. Berger) neue Wege, gerade auch in der Öffentlichkeit, die mit Säkularisierung ein transformierter religiöser Raum bleibt (Casanova).

Flyer


REFERENTEN:

Univ.-Prof. DDr. H.J. SanderUniv.-Prof. DDr. H.J. Sander
Geboren 1959 im Saarland, Studium der Katholischen Theologie, Diplom 1985, Promotion 1991, Habilitation 1997.Seit 2002 Professor für Dogmatik an der Universität Salzburg.AFS: Zweites Vatikanisches Konzil, Topologien des Glaubens.
„Religious places – contested spaces. Why religious practices empower or depower places to get a hold on people“  

Prof.in Dr.in Simone SinnProf.in Dr.in Simone Sinn
Geboren 1975, studierte Evangelische Theologie in Bethel, Heidelberg und Tübingen und Ecumenical Studies in Dublin. Sie arbeitete ab 2009 als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Exzellenzcluster »Religion und Politik« an der Universität Münster und schloss ihr Dissertationsprojekt zu religiösem Pluralismus 2012 ab. Seit 2013 war sie zuständig für interreligiöse Beziehungen in der Theologieabteilung des Lutherischen Weltbundes. Seit 2019 ist sie Professorin für Ökumenische Theologie und interreligiöse Beziehungen am Ökumenischen Institut in Bossey (Genf). 
„Religion und öffentlicher Raum am Beispiel Indonesiens“  

Prof.in Dr.in Milda AlišauskienéProf.in Dr.in Milda Ališauskiené
Milda Ališauskienė ist Professorin am Institut für Politikwissenschaften der Vytautas-Magnus-Universität in Kaunas, Litauen.Ihre Forschungsinteressen umfassen Religion in der postsozialistischen Gesellschaft, Religion und Staatsbeziehungen, religiöse Vielfalt, religiösen Fundamentalismus und neue Religionen. Sie hat mehr als 20 wissenschaftliche Artikel über Religion im heutigen Litauen und im Baltikum veröffentlicht und zu Sammelmonographien und Studien über die soziale Ausgrenzung von Minderheitenreligionen und über den Prozess der Säkularisierung in Litauen beigetragen.

2011 gab sie zusammen mit Ingo W. Schroeder den Band „Religious Diversity in Post-Soviet Society“ (Ashgate, seit 2016 – Routledge) heraus. Im Jahr 2014, nach Abschluss des nationalen wissenschaftlichen Projekts „Kognition religiöser Vielfalt in Litauen: Formen alternativer Religiosität“, das vom Litauischen Forschungsrat finanziert wurde, veröffentlichte sie zusammen mit Kollegen ein öffentliches Stipendienbuch mit dem Titel „Religiöse Vielfalt in Litauen: Porträts, Feste und Alltag“ (verfügbar online: http://www.religija.lt/sites/default/files/religiju_ivairove-2014-optimizuotas.pdf)

Im Jahr 2017 war sie Gastherausgeberin von Nova Religio: The Journal of Alternative and Emergent Religions Sonderausgabe über neue Religionen in Osteuropa. Von 2015 bis 2017 war sie Präsidentin der International Society for the Study of New Religions (ISSNR). Seit 2015 ist er Vorstandsmitglied der International Association for the History of Religions (IAHR). 2016 war sie Fulbright-Gastwissenschaftlerin an der University of California in Santa Barbara. Seit 2018 ist sie Mitglied des Vorstands des International Sociological Association Research Committee 22 Sociology of Religion.
„Öffentliche Religionen im Baltikum: Träger traditioneller Werte?“In diesem Beitrag wird die Rolle der Religionen im öffentlichen Leben der baltischen Staaten seit den neunziger Jahren bis heute diskutiert. Welche Religionen und warum in die Öffentlichkeit gerückt sind, während andere am Rande des öffentlichen Lebens stehen, soll in diesem Beitrag thematisiert werden. Das Hauptargument ist, dass sich das religiöse Leben und die Rolle der Religionen in den baltischen Staaten unterscheiden, obwohl die Beteiligung der Religionen an der Bewahrung traditioneller Werte ähnlich ist. Die Unterschiede hängen mit der Rolle der Religion in den Prozessen der Nationenbildung und des Staatsaufbaus zusammen, mit der religiösen Demografie. Nach dem Beitritt zur Europäischen Union scheint die Beteiligung der Religionen an der Bewahrung „traditioneller Werte“ in allen drei baltischen Staaten ähnlich zu sein.

Prof. Dr. Albert LichtblauProf. Dr. Albert Lichtblau
Historiker: bis 2019 Professor am Fachbereich Geschichte als auch stellvertretender Leiter des Zentrums für jüdische Kulturgeschichte der Universität Salzburg.
„Jüdisches Leben und öffentlicher Raum am Beispiel Salzburgs“      

Ass.-Prof. Mag. Mag. Dr. Dr. Helmut Jakob Deibl, Pd.Ass.-Prof. Mag. Mag. Dr. Dr. Helmut Jakob Deibl, Pd.
Jakob Deibl ist Assistenzprofessor an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien und wissenschaftlicher Manager des Forschungszentrums RaT.  
Die Studien der Katholischen Fachtheologie und der Selbstständigen Religionspädagogik habe ich in Salzburg und Wien absolviert. In den Jahren 2008 bis 2011 war ich als Praedoc-Assistent am Institut für Fundamentaltheologie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien beschäftigt. In dieser Zeit konnte ich über Gianni Vattimo promovieren. Die Dissertation ist mit einem Vorwort Vattimos als fünfter Band der Reihe „Religion and Transformation in Contemporary European Society“ erschienen. 2012 war ich für ein Semester als Gastdozent am Pontifico Istituto Sant’Anselmo in Rom tätig. Von 2013 bis 2018 arbeitete ich als Postdoc-Assistent am Institut für Systematische Theologie im Fachbereich Theologische Grundlagenforschung an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien (vormals „Institut für Fundamentaltheologie“). 2018 bis 2019 war ich wissenschaftlicher Mitarbeiter am Pontifico Ateneo Sant’Anselmo in Rom.
„Scared Architecture Between Opening and Occupation of Spaces“  

Univ.-Prof. Dr. Martin RöttingProf. Dr. Martin Rötting
Dr. phil. habil., geb. 1970, verh., 2 Kinder, Studium der Religionspädagogik, Aufenthalt zum prakt. Studium des Zen-Buddhismus in Südkorea, Studium der Ökumene und des interreligiösen Dialogs an der ISE, Trinity College Dublin, Irland (M. Phil.). 2007 Promotion in Religionswissenschaften zum Thema „Interreligiöses Lernen im buddhistisch-christlichen Dialog. Lerntheoretischer Zugang und qualitativ-empirische Untersuchung in Deutschland und Südkorea“ (St. Ottilien, 2007) bei Michael von Brück. Berufliche Tätigkeiten: Religionslehrer, Seelsorger, seit 2009 Referent für Internationales an der KHG Leo 11 und Vorstandsvorsitzender von OCCURSO, Institut für interreligiöse und interkulturelle Begegnung e.V.; 2018 Habilitation an der LMU „Spirituelle Identität in einer interreligiösen Welt. Eine empirische Studie in München, New York, Vilnius, Seoul und New York.“Seit Wintersemester 2018 Professor für Religious Studies an der Universität Salzburg.
„Häuser der Religionen als urbane Sinnstifter“  

PAPERS:
Stand der angenommenen Papers heute.
Willkommen sind 20-minutige Vorträge
auf Deutsch oder Englisch zu z.B. folgenden Themengebieten:

  • Religion im urbanen öffentlichen Raum
  • Spiritualität und öffentlicher Raum in der Stadt
  • Natur als öffentlicher Erlebnisraum von Spiritualität
  • Religiöse Funktion und öffentlicher Raum
  • Räume der Stille
  • Interreligiöse Projekte und RaumHäuser der Religionen
  • Religiöse Architektur im öffentlichen Raum

Bitte senden Sie den Papertitel und ein Abstract (150 Wörter) bis 31. Januar 2020 an:

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