Untersuchung der chemischen Fachsprache unter besonderer Berücksichtigung chemischer Repräsentationen

  • Promotionsprojekt
  • Projektbearbeitung: Timo Fleischer
  • Projektbetreuung: Prof. Dr. Claudia Nerdel
  • Projektlaufzeit: Okt. 2013 – Okt. 2017 (TUM, Professur für Fachdidaktik Life Sciences)
Für die Entwicklung von fachsprachlicher Kompetenz müssen die Lernenden angemessene Kenntnisse über chemische Repräsentationen besitzen. In der Chemie kann dabei zwischen symbolischen und bildhaften bzw. zwischen halb-symbolischen und halb-ikonischen Darstellungen unterschieden werden. Im Sinne der representational competence ist es essenziell, das Übersetzen zwischen verschiedenen chemischen Darstellungen zu beherrschen. Gerade im Chemieunterricht bzw. -studium erhalten die Lernenden sehr oft die Aufgabe, eine bildhafte in eine symbolische Repräsentation zu übersetzen. Allerdings gibt es bislang keine empirischen Studien, die explizit die Übersetzungsfähigkeiten von Studierenden bei der Translation von bildhaften in symbolische Repräsentationen untersuchen. Daher wurde das Modell der Translationskompetenz entwickelt und empirisch geprüft. Dabei hat sich ergeben, dass ein zweidimensionales Rasch-Modell die beste Modellpassung hatte. Die erste Dimension bildet dabei die Übersetzung von konkret ikonischen Repräsentationen in symbolische Darstellungen und die zweite Dimension die Translation von abstrakt (räumlich) ikonischen in symbolische Repräsentationen. Weitere Ergebnisse zeigen, dass ein primäres schwierigkeitsbestimmendes Merkmal für die Übersetzung von ikonischen (und symbolischen) in textbasierte Repräsentationen im Wechsel des Symbolsystems, vom chemischen Symbolsystem hin zum normalen Schriftsystem, liegt. Für den Chemieunterricht bzw. das Chemiestudium bedeutet das, dass bei den untersuchten Übersetzungen von ikonischen in symbolische Repräsentationen, der Wechsel des Symbolsystems explizit angesprochen und thematisiert werden muss. Die Lernenden sollten diese Übersetzungen gezielt trainieren indem sie z.B. regelmäßig Übungsaufgaben bearbeiten, mit deren Hilfe sie lernen das chemische Symbolsystem zu enkodieren und somit lernen dessen zugrundeliegenden Informationen zu interpretieren. Ausgewählte Publikationen: Fleischer, T. (2017). Untersuchung der chemischen Fachsprache unter besonderer Berücksichtigung chemischer Repräsentationen. In H. Niedderer, H. Fischler & E. Sumfleth (Hrsg.), Studien zum Physik- und Chemielernen (Band 244). Berlin: Logos Verlag.