Marie Andeßner Preise und Stipendien

Die Statistiken zeigen, dass der Frauenanteil auch an den Universitäten nach wie vor in den oberen Hierarchiestufen abnimmt („Leaky Pipeline“) und die Repräsentanz von Frauen in den universitären Führungspositionen äußerst gering ist. Die Universität Salzburg versucht durch spezielle Förderprogramme zur Verbesserung dieser Situation beizutragen. Einen besonders wichtigen Beitrag leisten hierzu die Marie Andeßner Stipendien und Preise, die seit dem Jahr 2004 vergeben werden. 

Benannt sind die Würdigungen nach der Reiseschriftstellerin Marie Andeßner. Die 1833 geborene Salzburgerin unternahm um 1900 als über 60-jährige Frau allein und ohne Begleitung Weltreisen in alle fünf Kontinente. Ihre Reiseerfahrungen publizierte sie in Salzburger Medien und ließ so Daheimgebliebene an ihren Erlebnissen teilhaben. Mit ihren Reisen verließ sie die enge, private Lebenswelt, die Frauen Ende des 19. Jahrhunderts zugewiesen wurde, setzte sich über gesellschaftliche Rollenzuweisungen hinweg und eroberte für sich und ihre Leser*innen eine unbekannte und aufregende Welt. Marie Andeßner stellt heute für junge Wissenschafterinnen ein historisches Vorbild dar und motiviert sie, ebenfalls neue Wege zu beschreiten und einen wichtigen Platz in der wissenschaftlichen Community einzunehmen. Die Marie Andeßner Stipendien sind Teil eines vielfältigen Förderprogramms für Frauen an der Universität Salzburg.

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2019
Marie-Andeßner-Dissertationsstipendien

Maddalena Comincini, Mag.a MA

  • Aleksandra Kollontaj – Social, Political and Cultural Heritage in Italian, Western- and Eastern-German Second Wave Feminisms

Die Doktorarbeit mit dem Titel „Aleksandra Kollontaj – Social, Political and Cultural Heritage in Italian, Western- and Eastern-German Second Wave Feminisms” möchte den Einfluss von A. Kollontaj auf unterschiedliche „neue“ europäische Frauenbewegungen durch Interviews und Medienanalysen untersuchen.
2013 Studium der Slawistik an der Ca‘ Foscari Universität von Venedig (Italien). 2015 Studium der Advanced International Studies an der Diplomatischen Akademie Wien. Seit März 2017 assoziiertes Mitglied des Doktoratskolleg „geschlecht_transkulturell“ an der Paris Lodron Universität Salzburg.

Rand El Zein, MA BS

  • Between Arab Satellite Television Images and the private Sphere: Vulnerability and Resistance among Syrian Women during Violent Conflict

Die Dissertation untersucht, wie verschiedene arabische Fernsehsender die Verbundbarkeiten und Widerstandspraktiken syrischer Frauen während des Syrienkonflikts darstellen. In ausführlichen Interviews mit syrischen Frauen untersucht die Studie weiter, wie die Frauen Verwundbarkeit und Widerstand in der Privatsphäre erleben.
Rand El Zein ist eine Forscherin aus Beirut. Als Doktorandin der Kommunikationswissenschaft an der Universität Salzburg beschäftigt sie sich mit den Schnittstellen zwischen Gender, Raum, Massenmedien und Infrastruktur in der arabischen Welt und darüber hinaus.

Sophia Kremser, Mag.a BA

  • Religion and Migration Processes in the African-European Context

In ihrer Dissertation untersucht Sophia Kremser entlang von neuen afrikanischen religiösen Bewegungen in Europa die wechselseitige Beeinflussung von Religion und Transnationaler Migration im westafrikanisch-europäischen Kontext.
Sophia Kremser geht ihrem theologischen Forschungsinteresse seit 2011 an der Salzburger Theologischen Fakultät nach. 2017 konnte sie ihr Diplomstudium der Theologie abschließen und widmet sich seither einem interdisziplinären Forschungsschwerpunkt, der die Phänomene Migration und Religion im Fokus hat. Das wissenschaftliche Interesse für diese Thematik entstand im Rahmen ihrer Tätigkeit als Schubhaftseelsorgerin in Salzburg, wo sie mit afrikanischen Migranten und Migrantinnen in Berührung kommt.

Esther Schamschula, MSc

  • Inflammation-Related Epigenetic Changes in Lung Carcinogenesis

In ihrer Dissertation befasst sich Esther Schamschula mit chronischer Lungenentzündung als Risikofaktor für die Entstehung von Lungenkrebs. Dabei interessiert sie sich besonders für die Effekte chronischer Entzündungen auf die Epigenetik, welche eine tragende Rolle in der Krebsentstehung spielt.
Esther Schamschula begann ihren akademischen Werdegang in Innsbruck, Tirol, wo sie Biologie und darauffolgend molekulare Zell- und Entwicklungsbiologie studierte. Anschließend kam sie für ihre Dissertation an die Universität Salzburg.

Monika Żyła, MA

  • Contemporary Music and Its Others: Female Composers, Gender Politics and Constructions of National Identity at the Warsaw Autumn Festival

In her Ph.D. dissertation Monika Żyła focuses on gender dynamics and identity construction at polish contemporary music festival “Warsaw Autumn”. In her research, she combines institutional critique with festival studies perspective in order to evaluate the impact of the festival on contemporary music composition and female composers in Poland.
Monika Żyła is a musicologist, cultural theorist, author, music curator and pianist. She works on her Ph.D. dissertation under working title “Contemporary Music and Its Others: Female Composers, Gender Politics and Constructions of National Identity at the Warsaw Autumn Festival” at the University of Salzburg, Department of Musicology and Dance Studies. She gives workshops and lectures on gender issues in contemporary music both in the academic and festival context. She regularly publishes in Glissando, Ruch Muzyczny, Dwutygodnik, and Odra. Her recent essay Emigrantki on polish female émigré composers was included in a book published by Krytyka Polityczna. Her first peer-reviewed article “Cornelius Carew behind the Iron Curtain” appeared in the latest issues of the Canadian journal Circuit — Musiques Contemporaines published by the University of Montreal. She is an author and producer of the series of podcasts about contemporary music called „Radio w Kuchni“. In 2018 she directed and produced a series of 24-hour staged performances VEXATIONS: REVISITED based on Eric Sate’s piece Vexations from 1893. She is a president of Frankfurter Gesellschaft für Neue Musik.

 

 

2019
Marie-Andeßner-Preise

Ann-Kathrin Joechner, MSc

  • Developmental Changes in Sleep EEG Oscillatory Activity and its Association with Declarative Learning – A Longitudinal Analysis of Topography and Long-Range Connectivity

nn-Kathrin Joechner untersuchte in ihrer Masterarbeit, unter der Betreuung von Frau Ass.-Prof. Hödlmoser, mittels einer Längsschnittanalyse entwicklungsbedingte Veränderungen verschiedener Schlafparameter in Zusammenhang mit deklarativem Lernen und Gedächtnis. Grundlage dieser Studie waren Salzburger Schulkinder, die zunächst im Alter von 8-10 Jahren und 7 Jahre später noch einmal im Alter von 14-17 Jahren teilnahmen. Ziel der Arbeit war es, den Zusammenhang von entwicklungsbedingten Veränderungen der zwei prominentesten Schlafoszillationen, (i) Schlafspindeln und (ii) langsame Oszillationen, mit Veränderungen der kognitiven Leistung zu untersuchen, um Einblicke in schlafassoziierte Mechanismen der Lern- und Gedächtnisleistung über die Entwicklung zu erlangen.
Ann-Kathrin Joechner absolvierte ihr Bachelor- und Masterstudium im Fach Psychologie an der Universität Salzburg. Im Rahmen ihrer studentischen Mitarbeit im „Labor für Schlaf und Bewusstseinsforschung“ der Universität Salzburg entwickelte sich ihre Leidenschaft für das Thema Schlaf und Gedächtnis. Seit 2018 setzt Ann-Kathrin Joechner als PhD Studentin am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin ihre Forschung zum Thema Entwicklung von Schlaf und Gedächtnis im Kindes- und Jugendalter fort.

Nicole Vorderobermeier, MSc. 

  • On the analyticity of critical points of the Möbius energy

In der Masterarbeit wird bewiesen, dass glatte kritische Punkte der Möbius Energie analytisch sind. Mit der Arbeit von Blatt, Reiter und Schikorra ’16 lässt sich damit folgern, dass kritische Punkte der Möbius Energie mit lediglich beschränkter Energie analytisch sind. Das Resultat ist inzwischen in der renommierten Zeitschrift „Calculus of Variations and Partial Differential Equations“ veröffentlicht.
Nicole Vorderobermeier hat ihr Bachelor- und Masterstudium im Fach Mathematik an der Universität Salzburg abgeschlossen. Derzeit ist sie Projektmitarbeiterin und Dissertantin im FWF-Projekt „Gradientenflüsse von geometrischen Krümmungsenergien“ unter der Betreuung von Assistenzprofessor Dr. Simon Blatt.

 

 
 
 
 

2018
Marie-Andeßner-Dissertationsstipendien

Sarah Dingler, MA

  • Rigging the Game – How Formal and Informal Rules Explain Bottlenecks in Women’s Representation

Der Forschungsschwerpunkt von Sarah Dingler liegt in der Analyse politischer Institutionen und der Auswirkung von Wahlsystemen. Ihr Dissertationsprojekt untersucht die geringe Repräsentation von weiblichen Abgeordneten in nationalen Parlamenten in Europa. Dabei stehen politische Parteien als Hauptakteure im Fokus ihrer Untersuchungen. Im Detail analysiert Dingler wie sich die parteiinterne Rekrutierung von Kandidatinnen auf den Anteil von Frauen auf Listenplätzen in nationalen Wahlen auswirken. Die Ergebnisse ihrer Forschung sind bereits in mehreren Fachzeitschriften publiziert. Sarah Dingler ist seit März 2015 Doktorandin der Vergleichenden Politikwissenschaft in der Abteilung Politikwissenschaft der Universität Salzburg. Sie absolvierte ihr Masterstudium in European Affairs an der Sciences Po Paris. Im Bachelor studierte sie European Studies an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg und an der staatlichen linguistischen Universität Nischnij Nowgorod, Russland.

Anna Estermann, MA

  • Peter Handke und „1968“. Mimesis in Zeiten von Pop und Konsum

Ausgehend von Peter Handkes Frühwerk (1960-1975) erarbeitet Anna Estermann in ihrem Dissertationsprojekt eine Kulturpoetik der „langen 1960er-Jahre“ und nimmt die Legitimationskrise der Literatur um 1968 aus kulturwissenschaftlicher Perspektive neu in den Blick.  Anna Estermann studierte Germanistik in Salzburg. Von 2014 bis 2016 war sie Fellow des IFK in Wien, Berlin und New York und zuletzt Universitätsassistentin am Fachbereich Germanistik der Universität Salzburg.

Birgit Füreder, MMMag.

  • Verbalperiphrasen in den romanischen Sprachen

In ihrer Dissertation widmet sich Birgit Füreder der sprachlich-kognitiven Verarbeitung von Verbalperiphrasen in den romanischen Sprachen aus vergleichender Perspektive. Die Ergebnisse der Untersuchung sollen nicht nur vertiefte Einblicke in die kognitiven Prozesse bei der Verarbeitung mehrgliedriger sprachlicher Ausdrücke geben, sondern auch Rückschlüsse auf die Gestaltung des Inputs bei der Sprachvermittlung ermöglichen. Birgit Füreder studierte Romanistik, Anglistik sowie Deutsch als Fremdsprache an der Universität Salzburg. Neben ihrer universitären Lehrtätigkeit in Salzburg studierte, lehrte und forschte sie auch an verschiedensten Universitäten im Ausland (darunter Kanada, Finnland, Spanien, Frankreich und Portugal).

Magdalena Marschütz, MA

  • Das Syrian Expat Philharmonic Orchestra: Über einige Perspektiven

In ihrem empirischen Forschungsprojekt untersucht Frau Marschütz die musikalischen Aktivitäten des Syrian Expat Philharmonic Orchestra, das im Kontext gegenwärtiger Phänomene der Fluchtmigration entstanden ist. Magdalena Marschütz studierte (Angewandte) Musikwissenschaft und Internationale Entwicklung an der Universität Wien sowie an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt. Seit 2015 arbeitet sie am Doktoratskolleg Die Künste und ihre öffentliche Wirkung (Paris Lodron Universität / Universität Mozarteum Salzburg).

 

 

2018
Marie-Andeßner-Preise

Verena Lentsch, Msc

  • Investigation of the effect of human mesenchymal stem cells (MSCs) on dendritic cells and mediators involved in the process

Das Ziel der Masterarbeit von Frau Lentsch war es die immun-modulatorischen Fähigkeiten von mesenchymalen Stammzellen (MSCs) besser zu verstehen und die zugrundeliegenden Mechanismen genauer zu erforschen, um so ein größeres Spektrum für mögliche therapeutische Einsätze zu eröffnen. Die Studie hat sich speziell mit der Wirkung von MSCs auf dendritische Zellen beschäftigt, da dendritische Zellen zu den wichtigsten antigenpräsentiereden Zellen des menschlichen Körpers gehören und eine kritische Rolle in der Einleitung einer Immunantwort spielen. Mit der Masterarbeit ist es Frau Lentsch gelungen mehrere Mechanismen zu identifizieren durch die MSCs Immunzellen beeinflussen und sie konnte außerdem Möglichkeiten aufzeigen das immun-modulatorische Potential von MSCs noch zu verstärken. Verena Lentsch ist in Bozen geboren und hat 2011 das Studium Molekulare Biologie an der Paris Lodron Universität Salzburg und der Johannes Kepler Universität Linz begonnen. Ihren Master hat sie durch einen 2-monatigen Forschungsaufenthalt am MRC Laboratory for Molecular Cell Biology in London ergänzt. Zurzeit nimmt sie am ‘Microbiology and Immunology’ PhD Programm in Zürich teil und untersucht die Rolle des Epstein-Barr Virus bei Multipler Sklerose.

Eva Wagenhofer, BSc

  • Hydrogeologie der Rabensteinschuppe am bayerischen Kalkalpennordrand

Die praktisch orientierte Masterarbeit von Frau Wagenhofer mit dem Titel „Hydrogeologie der Rabensteinschuppe am bayerischen Kalkalpennordrand“ beschreibt ein bisher hydrogeologisch unbekanntes Gebiet im alpinen Raum. Sie umfasst ein komplettes hydrogeologisches Projekt und bildet die fachliche Grundlage zur Produktionserweiterung eines Mineralwasserabfüllers. Eva Wagenhofer absolviert das Studium der Geologie an der Universität Salzburg. Ihr Interessensschwerpunkt liegt in der Hydrogeologie, womit sie sich auch in ihrer Masterarbeit befasste.