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24.10.: Die Balfour-Deklaration und die Russische Revolution: Zur Gleichzeitigkeit widersprüchlicher jüdischer Emanzipationsperspektiven in Zentral-/Osteuropa

Der Herbst 2017 markiert den hundertsten Jahrestag zweier einschneidender Ereignisse der jüngeren jüdischen Geschichte. Während die russischen Revolutionen das autokratische, antisemitische Zarenregime stürzte, versprach die britische Regierung die Gründung einer jüdischen Heimstätte in Palästina. Beide Ereignisse stehen für widersprechende Konzepte jüdischer Emanzipation: für das Versprechen allumfassender Befreiung von Unterdrückung, und von nationaler Befreiung durch die Perspektive auf jüdische Staatlichkeit.
Der Vortrag blickt zurück in das Jahr 1917 und diskutiert die Rezeption dieser beiden Emanzipationsversprechen unter den Juden und Jüdinnen Zentral-/Osteuropas. Dabei wird argumentiert, dass im Gegensatz zu traditionellen teleologischen Geschichtsinterpretationen vor allem die lokalen Verhältnisse in den Mittelpunkt gestellt werden müssen, wobei diese Rückschlüsse auf die durchaus komplexen Rezeptionen der beiden Ereignisse zulassen.
Jan Rybak, MA studierte Geschichte an der Universität Salzburg und schreibt derzeit  am European University Institute in Florenz an einer Dissertation zur Rolle des Zionismus in Zentral-/Osteuropa während der europäischen Krise 1914-1921.

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Margarete Heinz

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Zentrum für Jüdische Kulturgeschichte

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