Die unternehmerische Neuordnung kommunaler Verwaltungen, New Public Management, wird in der Stadtforschung zum Kanon neoliberaler Reskalierung und urbaner Transformation gezählt. Allerdings ist sie kaum eigener Gegenstand geographischer Forschung. Hier setzt Silomon-Pflug an und argumentiert, dass es eine neue Art von Verwaltung der unternehmerischen Stadt gibt. Diese ist aber nicht lediglich das Ergebnis herrschaftlicher Top-Down-Prozesse, z.B. Neoliberalisierung, technokratischer Modernisierung oder eines mechanistischen Exekutivapparats. Vielmehr zeige ich am Beispiel städtischer Liegenschaftspolitik und -verwaltung, dass die betriebswirtschaftliche Verwaltung wesentliches Terrain der Ausarbeitung, Artikulation und Durchsetzung einer unternehmerischen Stadtpolitik gegenüber dem lokalen Staat und durch ihn ist.

Felix Silomon-Pflug arbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Humangeographie der Goethe-Universität Frankfurt. Im Rahmen des Projekts „Neuordnung des Städtischen im neoliberalen Zeitalter“ untersucht er die Fragen, unter welchen Bedingungen sich Verwaltungsmodernisierung vollzieht und welche Folgen daraus für die  Verwaltungen, deren strategische bzw. programmatische Ausrichtung und ihr Handeln resultieren.
Der Vortrag findet im Rahmen der Lehrveranstaltung Theorien und Debatten in der Geographie statt.