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Before the Height of Glacial Melting

Von mehr oder weniger ausgeglichenen bis zu stark negativen Massenbilanzen ist noch alles möglich. Für science.ORF.at führen Heinz Slupetzky und Andrea Fischer seit 2003 ein Gletschertagebuch – in diesen Jahren ging es mit dem Gletschereis stetig bergab, ein Ende des Trends ist nicht abzusehen.
Die Ausgangssituation am Gletscher im Juni„Die Hitze Ende des Monats machte den Juni 2016 zu einem der wärmsten der Messgeschichte“, schrieb die  ZAMG vor Kurzem. Im Westen Österreichs war es sogar der nasseste Juni seit Messbeginn. Es gab im Gebirge aber nur zweimal Schneefälle. Besonders die Schafskälte, bei der es meist größere Neuschneemengen gibt, die das Abschmelzen eine Woche hinausschieben, trat heuer sehr abgeschwächt auf.
Der warme Juni hat daher auch am Stubacher Sonnblickkees die Schneereserven des Winters angegriffen, sodass die Schneehöhen derzeit unterdurchschnittlich sind. Am Messpunkt in 2.500 Metern Seehöhe lagen am 1. Juli 1,65 Meter Altschnee, das sind 0,35 weniger als im langjährigen Mittel von zwei Metern.
Das scheint nicht viel zu sein, aber in den 1960er und 1970er Jahren war es deutlich mehr: So gab es z.B. am 1. Juli 1965 eine Rekordmenge von 4,80 Meter, 1975 lagen 4,5 Meter und 1980 4,3 Meter Altschnee. Der niedrigste Wert, der in den vergangenen 40 Jahren gemessen wurde, stammt von 2011 mit nur fünf Zentimeter Altschnee.
Aufbauend auf die Erfahrung vom Stubacher Sonnblickkees ist es interessant, die Frage zu stellen, ob man aus der Schneebedeckung zu Sommerbeginn eine „Vorhersage“ über die Massenbilanz des Gletschers am Ende machen kann.
Die Situation am Stubacher Sonnblickkees
Die Bildserie von der Webcam2 des Berghotels Rudolfshütte unten zeigt den Stand der Ausaperung in der Umgebung des Gletschers bzw. vom Gletscher zum gleichen Zeitpunkt – zumeist am 18. Juni – in den Jahren 2012 bis 2016 und gleichzeitig das Vorzeichen der Jahres-Nettomassenbilanz am Ende des Sommers.
Wie waren die Massenbilanzen 2012 bis 2015 zum Jahresende im Vergleich zur jeweiligen Ausgangssituation im Juni?  Hier weiterlesen
Mehr zum Gletschertagebuch:
 2016, Teil 1: Schlechte Aussichten für Gletscher
 Archiv von 2009 bis 2015

Foto: Slupetzky

http://science.orf.at/stories/2784052/