Hans-Ulrich EVERS und René MARCIC

Hans-Ulrich EVERS Hans Ulrich EVERS Der im Jahre 1922 in Breslau geborene Staatsrechtslehrer Hans-Ulrich EVERS wirkte von 1971 bis zu seinem Tod im Jahre 1987 als Professor für Öffentliches Recht an der Universität Salzburg. Er war mehrmals Vorstand des Instituts für Verfassungs- und Verwaltungsrecht, Senator der Universität und zuletzt Dekan der Rechtswissenschaftlichen Fakultät. Die zu der Berufung nach Salzburg führenden Kontakte hatte René Marcic geknüpft. In seinem umfangreichen wissenschaftlichen Werk hat sich Professor Evers vielfältigen Fragen des öffentlichen Rechts zugewendet. Seine Auseinandersetzung mit dem Naturrecht („Der Richter und das unsittliche Gesetz“) oder seine Arbeiten zum Schutz der Privatsphäre („Privatsphäre und Ämter für Verfassungsschutz“) sind bis heute maßgeblich geblieben. Nach seiner Berufung nach Österreich hat Professor Evers Themen des österreichischen Verwaltungsrechts aufgegriffen, wobei vor allem seine Arbeiten zum Schulrecht und zum Raumordnungsrecht Pioniercharakter hatten. In seinen letzten Lebensjahren wandte sich Evers wieder verstärkt den rechts- und staatsphilosophischen Grundfragen zu. Seine Verbundenheit mit der Salzburger Juristenfakultät brachte er dadurch zum Ausdruck, dass er die Fakultät in seiner letztwilligen Verfügung als Erbin einsetzte.
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Rene MarcicRené MARCIC Geboren 1919 in Wien; er studierte an der Universität Zagreb (Dr. iur. 1942), trat 1946 in den „Redaktionsstab der Salzburger Nachrichten“ und wurde deren Chefredakteur. René MARCIC galt im deutschen Sprachraum als einer der maßgebendsten Kommentatoren des politischen Geschehens und seiner kulturellen Vernetzungen. Parallel zu dieser Tätigkeit habilitierte sich Marcic 1959 für Rechtsphilosophie und Allgemeine Staatslehre mit der Schrift „Vom Gesetzesstaat zum Richterstaat“, die eine gewaltige rechtspolitische Debatte auslöste und bis heute aktuell blieb. Das breit angelegte wissenschaftliche Werk umfasst 17 Monographien und über 300 Beiträge in Sammelbänden und Fachzeitschriften auf den Gebieten der Rechts- und Staatsphilosophie, des Naturrechts, der Politikwissenschaften und des Verfassungsrechts. Marcic war auch ein zentraler Protagonist der Wiedererrichtung der Universität Salzburg und trieb vor allem den Aufbau der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät voran. Sein Wirken an dieser Fakultät und seine tiefe Verbundenheit mit ihr kamen unter anderem dadurch zum Ausdruck, dass die Fakultät sein Haus erbte. Marcic starb bei einem Flugzeugabsturz 1971. Eine umfassende Dokumentation findet sich in der Gedächtnisschrift „Dimensionen des Rechts“ (2 Bde., Berlin: Duncker & Humblot 1974).