Am 8. Februar 2024 fand erneut die Veranstaltungsreihe der Wirtschaftsgespräche EdmundsburgPLUS statt, eine Initiative, die vom Fachbereich Betriebswirtschaftslehre der Paris Lodron Universität Salzburg in Kooperation mit namhaften Partner:innen wie PwC Österreich, der Industriellenvereinigung Salzburg, dem KSV1870, der Zürcher Kantonalbank Österreich AG und AON Austria organisiert wird. Das Format zog diesmal wieder mehr als 100 Teilnehmende an und bestätigte damit seine Beliebtheit sowie seine Bedeutung als Plattform für Austausch und Diskussion.

In diesem Jahr stand das Thema „Soziale Verantwortung“ im Kontext von ESG (Environmental, Social und Governance) im Mittelpunkt der Gespräche. Hochkarätige Expert:innen aus Wissenschaft und Praxis boten in verschiedenen Präsentationen Einblicke in die Forschung und Unternehmenspraxis. Dabei wurden die vielschichtigen Aspekte der sozialen Verantwortung von Unternehmen beleuchtet – ein Bereich, der in der aktuellen ESG-Debatte eine zunehmend zentrale Rolle einnimmt. Die Konferenz verdeutlichte eindrucksvoll, wie Österreich seine Position im internationalen Wettbewerb durch eine konsequente Verankerung von ESG-Prinzipien nachhaltig stärken kann. Der Fachbereich Betriebswirtschaftslehre der Paris Lodron Universität Salzburg, gemeinsam mit seinen Partner:innen, bot eine Diskussionsplattform, bei der nicht nur die industrielle und ökonomische Bedeutung von Nachhaltigkeit hervorgehoben, sondern auch die unverzichtbare Rolle von Innovation und Technologieentwicklung in den Fokus gerückte wurde. Damit unterstrich die Veranstaltung die Notwendigkeit, Zukunftstechnologien und soziales Unternehmertum als integralen Bestandteil einer fortschrittlichen Wirtschaftsstrategie zu begreifen.

In den Eröffnungsworten von ao. Univ.-Prof. Dr. Martin Weichbold, geschäftsführender Rektor der PLUS, wurde die Bedeutung der Tagung für die Universität und dem Standort Salzburg hervorgehoben. Dr. Peter Unterkofler, Präsident der Industriellenvereinigung Salzburg, lobte das vorbildliche Engagement der heimischen Industrie in den Bereichen Umwelt, Soziales und Governance und sah in der ESG-Transparenz eine Chance, privates Kapital zu mobilisieren und Vertrauen zu stärken, sofern dies nicht zu vermehrter Bürokratie führe.

Nachfolgend wurden die Wirtschaftsgespräche von verschiedenen Vorträgen getragen. Den Beginn machte Univ.-Prof. Dr. Martin Kocher, Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft, der in seinem Vortrag die dringende Notwendigkeit unterstrich, Wirtschaftswachstum vom Ressourcenverbrauch zu entkoppeln, um die ambitionierten Ziele der Kreislaufwirtschaft zu realisieren. Er betonte dabei, dass ESG-Kriterien nicht nur aus Nachhaltigkeitsgründen von Belang sind, sondern auch wegen der beträchtlichen wirtschaftlichen Dynamik, die beispielsweise durch die Umwelttechnikbranche mit einem Marktvolumen von rund 29 Milliarden Euro in Österreich ausgelöst wird. Eine zentrale Herausforderung sieht er in der Gestaltung zugänglicher Ausschreibungsprozesse, die ökologische Standards nicht aus dem Blick verlieren.

Die Bedeutung der sozialen Dimension von ESG wurde von Mag. Jutta Perfahl-Strilka (PwC Österreich) und Rocchino Contangelo (Zürcher Kantonalbank, Zürich) hervorgehoben. Perfahl-Strilka identifizierte Human Resources als Schlüssel für eine erfolgreiche ESG-Integration und plädierte für die Nutzung messbarer Kennzahlen. Contangelo betonte die Rolle institutioneller Investoren beim direkten Engagement zur Förderung sozialer und ökologischer Werte.

Univ.-Prof. Dr. Simon Oertel (FB-Betriebswirtschaftslehre an der PLUS) präsentierte eine Studie zum CSR-Implementierungsprozess, die die Bedeutung von CSR-Managern und deren Strategien für eine erfolgreiche Umsetzung beleuchtete. Die Ergebnisse unterstreichen, wie organisatorische Merkmale und die Dynamik von Strategien im Implementierungsprozess das Verständnis für Mikroebenenprozesse in Organisationen vertiefen und zu erfolgreichen CSR-Implementierungen beitragen können.

Innovative Ansätze wurden auch von Mag. Richard Vrzal und Mag. Nico Kuhn (Social City Wien) vorgestellt, die ihre Zusammenarbeit im Forderungsmanagement präsentierten, mit dem Ziel, Menschen aus der Verschuldungsspirale zu befreien. Weitere beeindruckende Erfahrungsberichte aus der unternehmerischen Praxis lieferten Michael Berger (Vice President Global Human Resources, Palfinger AG), Dipl.-Ing. Dr. Heinz Paar (CEO, Fischer Edelstahlrohre Austria GmbH) und Michael Sturmlechner, MBA (Geschäftsführer, AON Austria GmbH)

Den krönenden Abschluss bildete ein Impulsvortrag von Univ.-Prof. Dr. Markus Hengstschläger, der Österreichs Position als „Innovation Follower“ im Bereich KI kritisierte. Er appellierte an die Notwendigkeit, KI-Anwendungen zu schulen, um auf diesem Weg bahnbrechende Lösungen zu entwickeln, die globale Maßstäbe setzen.

Quelle: Universität Salzburg/Zürcher Kantonalbank

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