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Muster und Strukturen der regionalen Sprachwirklichkeit

Über das Projekt

Projektförderung: Land Salzburg, Abteilung 2 Kultur, Bildung, Gesellschaft und Sport im Rahmen der Digital Humanities Initiative an der kulturwissenschaftlichen und gesellschaftswissenschaftlichen Fakultät
Projektlaufzeit: Oktober 2022 bis September 2025
Projektleitung: Univ.-Prof. Dr. Stephan Elspaß, Assoz.-Prof. Mag. Dr. Simon Pickl, Dr. Konstantin Niehaus
Projektmitarbeiter: Dr. Eugen Unterberger
Kooperationspartner: Prof. Dr. Robert Möller (Université de Liège), Univ.-Prof. Dipl.-Math. Dr. Franz-Benjamin Mocnik (Universität Salzburg, Fachbereich Artificial Intelligence and Human Interfaces), Prof. Dr. Bernd Resch (Interdiciplinary Transformation University Austria (IT:U))

Die traditionellen Dialekte des Deutschen und ihre räumliche Verteilung können als relativ gut erforscht gelten. Die oft dokumentarisch-historischen Dialektdaten bilden aber die heutige Sprachrealität, in der auch großräumige Umgangssprachen und standardnahe Sprachformen im Sprachgebrauch weit verbreitet sind, nur bedingt ab. Umfassender berücksichtigt wird diese tatsächliche Variationsbreite im Atlas zur deutschen Alltagssprache (AdA), einem Online-Projekt zur Erhebung der räumlichen Variation der Alltagssprache im gesamten zusammenhängenden Sprachraum mittels Crowd-Sourcing-Methoden (Elspaß/Möller 2003–). Anders als bei traditionellen Dialekterhebungen ist die Datenstruktur des AdA nicht durch ein klar definiertes Ortsnetz vorgegeben, sondern ist darauf angelegt, eine mit jeder Erhebungsrunde wachsende Zahl an Gewährspersonen und Ortspunkten zu berücksichtigen. Die Daten des AdA sind deshalb sehr umfangreich, aber uneinheitlich im Raum verteilt, u.a. abhängig von der Bevölkerungsverteilung (z.B. liegen aus Städten oft deutlich mehr Belege vor als aus kleineren Orten).

Dieses Projekt untersucht die Frage, ob die aktuelle Sprachverwendung in ähnlicher Weise regional strukturiert ist wie die traditionellen Dialekte und welche Rolle andere, etwa soziale, Faktoren oder der Gegensatz zwischen Stadt und Land spielen. Um die relativ heterogenen Daten des AdA auswerten zu können, sind bisherige Methoden aus der Dialektologie bzw. Dialektometrie nur bedingt geeignet. Das vorliegende Projekt hat daher zum Ziel, diese Lücke zu schließen und Methoden zu entwickeln, die mit heterogenen und sozial differenzierten geolinguistischen Daten wie denen des AdA besser umgehen und ihr Potenzial besser ausschöpfen können. Dazu wird auf dem bestehenden geostatistischen Instrumentarium aufgebaut; es wird jedoch besonderer Wert darauf gelegt, die Methoden so weit zu optimieren, dass auch für moderne Sprachvariationsdaten räumliche Strukturen und Muster der Variation beschrieben werden können.


Das Team

Bild Stephan Elspaß

Univ.-Prof. Dr. Stephan Elspaß
Ko-Projektleiter

E-Mail:

Web: https://www.plus.ac.at?page_id=41419

Foto Simon Pickl

Assoz.-Prof. Dr. Simon Pickl
Ko-Projektleiter

E-Mail:

Web: https://www.plus.ac.at?page_id=41543

Profilfoto Konstantin Niehaus

Dr. Konstantin Niehaus
Ko-Projektleiter

E-Mail:

Web: https://www.plus.ac.at?page_id=209238

Foto: Unterberger Eugen

Dr. Eugen Unterberger
Mitarbeiter (Postdoc)

E-Mail:

Web: https://www.plus.ac.at?page_id=41597

Ehemalige Projektmitarbeiter

Foto Mason Wirtz

Dr. Mason A. Wirtz
Mitarbeiter (Postdoc)

E-Mail:

Web:  https://masonwirtz.github.io

Portraitfoto Daniel Göller (MuSt)

Daniel Göller, BSc.

E-Mail:

Wissenschaftliche Publikationen

1.      Wirtz, Mason A., Simon Pickl, Konstantin Niehaus, Stephan Elspaß & Robert Möller. In press. Reconciling the social and spatial. An apparent-time analysis of variation intensity in colloquial German. Journal of Linguistic Geography 13.

2.      Wirtz, Mason A., Stephan Elspaß, Simon Pickl & Konstantin Niehaus. 2025. Regional and social influences on pragmatic variation in colloquial German.  Journal of Language Variation and Sociolinguistics 1(1): 73–94.  doi.org/10.5282/jlvs/9

3.      Wirtz, Mason A., Simon Pickl, Konstantin Niehaus, Stephan Elspaß & Robert Möller. 2025. Spatial, occupational, and age-related effects on reported variation in colloquial German. Language Variation and Change. 1st view, 1–25.  doi.org/10.1017/S0954394524000188

4.      Wirtz, Mason A., Simon Pickl, Konstantin Niehaus, Stephan Elspaß & Robert Möller. 2025. Gebrauchsstandard in der deutschen Alltagssprache: Eine integrative Modellierung räumlicher und sozialer Variation. Zeitschrift für Germanistische Linguistik 53(1): 97–125.  doi.org/10.1515/zgl-2025-2003

Populärwissenschaftliche Publikation

1.      Wirtz, Mason & Stephan Elspaß. 2024. Wie redet man in Österreich im Alltag? Wie wandelt sich die Sprache in Österreich? Wie unterscheiden sich junge und alte Spre-cher:innen? Und was denken Österreicher:innen über sprachliche Variation? Gastbeitrag zum Blog „Im Ö-Ton“ der Online-Ausgabe der Tageszeitung Der Standard, 16.9.2024.  www.derstandard.de/story/3000000233741/wie-redet-man-in-oesterreich-im-alltag