Sprachverwandtschaft und Rekonstruktion

Kurzbeschreibung:
Es werden Methoden und Ergebnisse auch an Beispielen aus australischen und ozeanischen Sprachen illustriert: Im Zentrum des indogermanistischen Teils sollen neuere Modelle der Grundsprache und deren Differenzierung bzw. Ausgliederung stehen. Frühe Vorformen der europäischen Sprachen werden in ihrem prähistorischen Umfeld präsentiert. Weiters soll die brisante Frage erörtert werden, ob Genanalysen (etwa von Knochenfunden) Rückschlüsse auf die sprachliche Zugehörigkeit der betreffenden Menschen zulassen (Oswald Panagl).

  • ?Initial dropping? als Lautgesetz in australischen Sprachen (wie etwa in Anguthimri und Mbabaram)
  • ?Punctuated equilibrium? (Dixon) und die Unmöglichkeit einer genetischen Gruppierung australischer Sprachen
  • Argumente für Pama-Nyungan als genetische Einheit innerhalb der australischen Sprachen (Blake, Evans und andere)
  • Das typologisch seltene Lautgesetz *t > k in einigen ozeanischen Sprachen

In den ersten Einheiten der Lehrveranstaltung wird eine kurze Einführung in australische und ozeanische Sprachen gegeben (Fritz Schweiger).

Einführende Literatur:
Crowley, Terry 1992: An Introduction to Historical Linguistics. Auckland: Oxford University Press
Lynch, John 1998: Pacific Languages. Honolulu: University of Hawai?i Press
R.S.P. Beekes, Comparative Indo-European Linguistics. An Introduction. Amsterdam 1995.
H.H. Hock ? B.D. Joseph, Language History, Language Change and Language Relationship. An Introduction to Historical and Comparative Linguistics. Berlin-New York 1996.
A. Bammesberger ? Th. Vennemann (Hg.), Languages in Prehistoric Europe. Heidelberg 2003.
L.L. Cavalli?Sforza, Gene, Völker und Sprachen. Die biologischen Grundlagen unserer Zivilisation. Darmstadt 1996.