Wortschöpfung (extra-grammatische Wortbildung)

Lehrziele:
Vertiefte Kenntnisse der Techniken der extragrammatischen Wortbildung (Wortschöpfung). Problembewusstsein für Definition, Funktion und Typologie dieser Erscheinung sowie für das Verhältnis zwischen grammatischer und extragrammatischer Kompetenz.

Voraussetzung der Teilnahme:
Grundkenntnisse in der regulären deutschen und neoklassischen Wortbildung

Kurzbeschreibung der Lehrveranstaltung:
Das zunehmende Auftreten von extragrammatischen Wortschöpfungen wie etwa Kürzungen (Limo ), Verfremdungen (Vileda ), Kreuzungen (Kamelefant ) u.a. in verschiedenen Textsorten ist ein wichtiges Merkmal der Gegenwartssprache nicht nur im Deutschen. Die Linguistik hat sich dieses Phänomens bisher nur zögernd und eher unsystematisch angenommen.
In der Vorlesung soll versucht werden, eine umfassende funktionale Theorie der Wortschöpfung zu entwerfen. Neben grundsätzlichen Fragen der Definition, Funktion, und Typologie werden schwerpunktmäßig die Lautgestalten von Wortschöpfungen und das Verhältnis zwischen Schöpfungen und regulären Bildungen behandelt.

Einführende Literatur:
Eine Einführung in die Lehre von den Wortschöpfungen ist ein Desideratum. Überlegungen zu Typologie und Funktion finden sich in:

Ronneberger-Sibold, Elke. 2004. “Warennamen.” In: Ernst Eichler & Silvio Brendler (eds.), Namenarten und ihre Erforschung. Ein Lehrbuch für das Studium der Onomastik. Hamburg: Baar-Verlag, 557-603.
Ronneberger-Sibold, Elke. 2006. „Lexical blends: functionally tuning the transparency of complex words”, Folia Linguistica 40 (im Druck).

Grundsätzliches zur extragrammatischen Morphologie s. in:
Dressler, Wolfgang U. 2000. “Extragrammatical vs. marginal morphology.” In: Ursula Doleschal & Anna M. Thornton (eds), Extragrammatical and Marginal Morphology. Munich: Lincom Europa, 1-10.

Lehrmethoden: Vorlesung mit Übungen

Prüfungsmodus:
Klausur

Unterrichtssprache: Deutsch