Geschichte

Im Jahr 1605 gestaltete Wolf Dietrich das gesamte Areal zwischen Franziskanerkirche und der heutigen Churfürststraße bis auf drei Häuser im Nordwesten neu, ließ die Objekte darauf abbrechen und begann unverzüglich mit Erweiterungsbauten für seine Residenz gegen Westen. Diese erste Bauetappe umfasste die Umhüllung des später „Dietrichsruh“ genannten, intimen Gartenhofes unmittelbar nördlich der Franziskanerkirche.

Dieser Garten war mit freistehenden Figuren, Wasserbecken, ruffsteinverkleideten Grotten, Räumen mit vergoldeten Stuckornamenten, vielleicht auch schon mit Wasserspielen ausgestattet. Die Hauptachse des Gartens war Ost-West-gerichtet, beide Abschlussfronten wurden durch reich ausgebildete Nischen und Grotten zwischen Architekturgliederungen betont. Ein Rest davon ist die heutige „Herkulesnische“, ehemals nur Mittelstück dreier Nischen in der Ostfassade (die Figur des Herkules ist die einzige, original aus dem Toskanatrakt stammende Plastik). Ebenso hat sich die seit dem Ende des 19. Jahrhunderts als „steinerne Verlegenheit“ benannte Abtreppung des westlichen Hofabschlusses mit seiner über Eck gestellten Riesenpilasterordnung erhalten. Dieser Architekturrest stellt lediglich die südliche Hälfte des ehemaligen Hofabschlusses gegen die Kirchgasse (heute Sigmund-Haffner-Gasse) dar – achsial war hier eine monumentale Rundnische, die nur aus Einsparungsgründen dem bereits vorgesehenen Abbruch unter Erzherzog Hieronymus Colloredo entging.

Walter Schlegel „so in der Baudokumentation, Toskanatrakt der Residenz, Band 1,1 Schriftreihe des Landespressebüros“