Profil des Zentrums Theologie Interkulturell und Studium der Religionen

Seit 2006 setzt das „Zentrum Theologie Interkulturell und Studium der Religionen“ ein Signal an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Salzburg, das auf die veränderte gesellschafts- und religionspolitische Lage reagiert: Theologie Interkulturell und Studium der Religionen ist ein neues Fach an der Universität – und zugleich mehr als das: jegliche theologische Reflexion erfolgt unter Bedingungen kultureller Diversität und religiöser Pluralität und in der Dynamik von Kulturen, Religionen und Identitäten. So lautet auch die Bezeichnung der Forschungsplattform an der Theologischen Fakultät: „Kulturen, Religionen und Identitäten: Spannungsfelder und Wechselwirkungen“. Theologie Interkulturell und Studium der Religionen ist ein interdisziplinärer, problemorientierter und differenzsensibler Diskurs, der sich den Herausforderungen gesellschaftlicher Komplexität und globaler Machtverhältnisse sowie den Zumutungen des Fremden stellt und – im Sinn des Zweiten Vatikanischen Konzils – die „Zeichen der Zeit“ als transformativen Impuls wahrnimmt.

Theologie Interkulturell

  • ist verortet im Spannungsfeld von Ortskirche und Weltkirche, von lokalen Kontexten und globaler Entgrenzung, und
  • reflektiert den Anspruch der christlichen Botschaft in einer politisch, sozio-kulturell, ökonomisch und religiös pluralen und konflikthaften Welt.

Zentrale Themen und Forschungsbereiche sind …

  • kontextuelle Theologien, die in unterschiedlichen Weltgegenden entwickelt werden,
  • die Auseinandersetzung mit kultur-, sozial- und politikwissenschaftlichen Diskursen sowie
  • postkoloniale, postsäkulare, globalisierungs- und entwicklungstheoretische Theorien.

Das Studium der Religionen versteht sich als theologische Auseinandersetzung mit fremden Heilsansprüchen und den Lösungswegen anderer Religionen zu heutigen existenziellen und politischen Herausforderungen. Arbeits- und Forschungsfelder sind insbesondere

  • der Dialog mit dem Islam,
  • die Entwicklung einer Israeltheologie,
  • aktuelle Ansätze der Religionstheologie,
  • die Methodik komparativer Theologie,
  • eine zeitgemäße Spiritualitätsforschung.

Ein Master in Religious Studies ergänzt diese religionstheologische Perspektive ab dem Studienjahr 2016/17 durch eine religions- und kulturwissenschaftliche Ausrichtung. Schwerpunkte dieses Masters sind Themen der gegenwärtigen (globalen) Gesellschaft wie Migration, Religion und Gewalt, Gender-Aspekte religiöser Praxis, mediale und verkörperte Religion sowie der Wandel von Religion unter Bedingungen der Ökonomisierung unserer Lebenswelt.