Lehrveranstaltungen
im Wintersemester 2025/2026
Bachelorlehrveranstaltungen
VO Theorien der Erziehung und Bildung (STEOP) [ PLUSonline]
Was heißt Erziehung und Bildung?/ Grundlagen der Erziehungs- und Bildungstheorie (u.a.Platon, Ballauff, Benner/ Über das Problem von Theorie und Praxis (u.a. Herbart, Arendt) / Über den dialektischen Charakter von Erziehung und Bildung (u.a. Schleiermacher, Rousseau, Litt)/ Konditionierung oder Emanzipation als Erziehungs- und Bildungsziel? (Freire, Skinner) / Bildung und Gesellschaftskritik (u.a. Adorno, Mollenhauer, Heydorn) / Wer ist das Maß von Erziehung und Bildung? (u.a. Kant, d`Arcais, Noddings, Nussbaum) / Über die Zukunft von Erziehung und Bildung (u.a. OECD, Radtke). LV-Leitung: Prof.in Dr.in Sabine Seichter
PS Praxis der Qualitativen Sozialforschung [ PLUSonline]
»Historisch-systematisches Forschen in Zeiten von ›Künstlicher Intelligenz‹« Das Aufkommen ›Künstlicher Intelligenz‹ stellt auch etablierte wissenschaftliche Zugänge vor neue Herausforderungen: Was ist die wissenschaftliche Aufgabe von Forschenden bzw. Studierenden? Was können Menschen, was KI nicht kann? Wie lassen sich KI-Tools sinnvoll für das Verfassen von Forschungs- und /oder Studienarbeiten einsetzen? Welche Möglichkeiten eröffnen sich, welche Fallstricke deuten sich an? Anhand dieser Fragen wird es im Proseminar darum gehen, eine Forschungspraxis zu erarbeiten, die sich kritisch-reflexiv mit den Möglichkeiten und Grenzen von KI auseinandersetzt. Ausgehend davon, dass sich Pädagogik als ›praktische‹ Wissenschaft immer wieder mit ihren Begriffen, Problemen und Grundfragen auseinandersetzen muss, wird es im Proseminar darum gehen, sich mithilfe von kultur- und geisteswissenschaftlichen Zugängen mit einem (selbst gewählten) Thema zu beschäftigen – mit Unterstützung und in Abgrenzung von KI. Dabei liegt der Fokus darauf, die bildungstheoretischen sowie historisch-systematischen Bezüge wissenschaftlich und methodologisch zu reflektieren und in eine zeitgemäße Forschungspraxis zu finden. LV-Leitung: Dr. Matthias Steffel
PS Themen und Grundbegriffe von Erziehung und Bildung: ‚Klassiker‘ [ PLUSonline]
Warum gelten bestimmte Personen als ‚Klassiker‘ der Pädagogik und andere nicht? Im Proseminar befassen wir uns mit der Entstehung, Funktion und (feministischer und postkolonialer) Kritik pädagogischer ‚Klassiker‘darstellungen. Wir fragen, welche Autor*innen im Studium präsent sind, welche fehlen und was das für das Fach bedeutet. Im Zentrum steht dabei Mathilde Vaerting, die erste Professorin für Erziehungswissenschaft (1923-1933, Jena). Wir rekonstruieren ihre wissenschaftliche Biografie anhand historischer Quellen und Sekundärliteratur. Anschließend entwickeln wir eine gemeinsame Lesespur zu Ausschnitten eines ihrer Hauptwerke Die Macht der Massen in der Erziehung (1929). Ziel ist es, Vaertings Beiträge zum pädagogischen Denken sichtbar zu machen und ihr Potenzial für heutige Debatten und die pädagogische Praxis auszuloten. LV-Leitung: Sophie Schubert, BA, MA
UV Gelebte Demokratie, Bildung und Nachhaltigkeit. Praxisorientierte Perspektiven (OWM C/A) [ PLUSonline]
Anknüpfend an die Ring-Lehrveranstaltung „Demokratiebildung in Zeiten von Krisen“, in der wir der Frage nachgegangen sind, was unter Demokratiebildung zu verstehen ist, wollen wir dieses Semester verstärkt eine praxisorientierte Perspektive einnehmen. Demokratiebildung befasst sich mit der grundlegenden Frage, wie junge Generationen in eine bestehende Demokratie hinein sozialisiert werden und wie diese zugleich für sie erlebbar wird. Dabei spielen nicht nur die Ermöglichung von demokratischen Prozessen in Bildungseinrichtungen eine Rolle, es geht auch darum, sich gesamtgesellschaftlich zu positionieren und zu verhandeln, wie miteinander gelebt werden kann, will und soll. In der Lehrveranstaltung werden wir uns daher mit den Themen Demokratie in Theorie und Praxis im Kontext von Erziehung und Bildung befassen, demokratische Prozesse an der Hochschule thematisieren und uns dem Thema der Erinnerungspolitik zuwenden. Das freie Format eröffnet einen Raum des Austauschs, in dem neben Wissenschaftler:innen, Praktiker:innen und anderen gesellschaftlichen Akteur:innen auch die Studierenden aktiv mitwirken können. LV-Leitung: Sophie Schubert, BA, MA; Claudia Schwertl MA; Dr. Matthias Steffel
Masterlehrveranstaltungen
SE Maria Montessori. Erziehung im Umfeld von Eugenik, Rasseanthropologie und Perfektionierung. Ein Lektüreseminar [ PLUSonline]
An der (eugenisch ambitionierten und biologistisch durchtränkten) Konzeption Maria Montessoris (1870-1952) kann exemplarisch und geradezu idealtypisch eine weltweit prominente Vision von der (Selbst)Optimierung des Kindes veranschaulicht werden. Montessoris ganzes Streben war darauf gerichtet, das ‚anormale‘, d.h. das von der statistischen Durchschnittsnorm in physiologischer, pathologischer, moralischer und intellektueller Hinsicht abweichende Kind zu verhindern und, wenn nötig, zu selektieren, um das ‚normale‘ mithin (selbst)optimierte Kind zu fördern. Auch wenn Montessori in der Erziehung – speziell in der von ihr selbst konzipierten – die Ermöglichung von Perfektionierung im Hinblick auf eine „Höherentwicklung“ des Menschen sah, musste sie sich am Ende ihres Lebens prospektiv eingestehen, dass eine nachhaltige und grenzüberschreitende Steigerung der kindlichen Natur letztlich nur über reproduktionstechnologische Eingriffe zu erzielen sein werde. LV-Leitung: Prof.in Dr.in Sabine Seichter
SE Einführung Erziehung und Sozialisation (A) Person oder Sache? Zu einer anthropologischen Differenzkategorie u Auswirkungen auf Theorie u Praxis [ PLUSonline]
In dieser Veranstaltung wird es darum gehen, zwei erziehungswissenschaftliche Grundpositionen einander gegenüber zu stellen und kritisch zu beurteilen. Der Differenzpunkt dieser beiden Positionen liegt in einer unterschiedlichen anthropologischen Auffassung vom Menschen, aus der sich jeweils eine unterschiedliche Erziehungs- und Bildungstheorie sowie Handlungspraxis ergibt. Wird der Mensch nach Art der naturwissenschaftlichen Betrachtungsweise „versächlicht“, wird dagegen der Mensch in der humanistischen Denktradition als autonome und mündige Person begriffen, wird eine darauf basierende Forschung v.a. die Heterogenität und Vielfalt des menschlichen Handelns untersuchen und von daher zu einer Erziehungs- und Bildungstheorie der Emanzipation und Selbstgestaltung führen. LV-Leitung: Prof.in Dr.in Sabine Seichter
UV Identitätskrisen. Pädagogik und Menschenbilder in unterschiedlichen Lebensphasen (Schwerpunkt A) [ PLUSonline]
Einer der zentralen Grundbegriffe von Erziehung und Bildung ist ›der Mensch‹. Menschen werden von Menschen erzogen und sollen sich als Menschen bilden. Aber wozu eigentlich? Ein möglicher Orientierungsrahmen findet sich in den unterschiedlichen Lebensphasen, die im Kontext von Erziehungs- und Bildungszielen bedeutsam werden und sich grob in Kindheit, Jugend/Adoleszenz, Erwachsenenalter und Alter einteilen lassen — und jeweils nochmals ausdifferenziert werden können. Dazu stellen sich pädagogisch-anthropologische Fragen: Wo kommen diese Ordnungen der Lebensphasen eigentlich her? Welche (verschiedenen) Menschenbilder liegen ihnen jeweils zugrunde? Und welche impliziten und expliziten Zuschreibungen und Normativitäten gehen damit einher? Diese und weitere Fragen werden in der VU zum Anlass genommen, sich kritisch mit vermeintlichen Selbstverständlichkeiten von Erziehung und Bildung auseinanderzusetzen. Ausgangspunkt dabei: Die konkret lebenden Menschen sind nicht identisch mit ihren Lebensphasen. An den damit verbundenen ›Identitätskrisen‹ ansetzend, werden in der UV die unterschiedlichen Lebensphasen nicht als ›Raster‹ mit festen ›Stationen‹ im Lebenslauf aufgefasst, sondern im Lichte ihrer kulturell-gesellschaftlichen Bedingungen beschrieben und problematisiert. Dabei spielen die zugrundeliegenden Menschenbilder eine tragende Rolle und können sichtbar gemacht und kritisch analysiert werden. Darum wird es in der UV gehen, und um die Erarbeitung eines Pädagogikverständnisses jenseits von strengen Standardisierungs- und Normalisierungslogiken. LV-Leitung: Dr. Matthias Steffel
SE Begleitseminar I (Masterarbeit) [ PLUSonline]
Die Belgleitung und Beratung der Masterarbeit betrifft ausschließlich bildungstheoretische und bildungsphilosophische Forschungsarbeiten im Bereich der Allgemeinen Erziehungswissenschaft.
LV-Leitung: Prof.in Dr.in Sabine Seichter
SE Begleitseminar II (Masterarbeit) [ PLUSonline]
Die Belgleitung und Beratung der Masterarbeit betrifft ausschließlich bildungstheoretische und bildungsphilosophische Forschungsarbeiten im Bereich der Allgemeinen Erziehungswissenschaft.
LV-Leitung: Prof.in Dr.in Sabine Seichter
Alle Lehrveranstaltungen können auch als freie Wahlpflichtfächer belegt werden.