Professionsforschung: Lehrer:innenbildung und Heterogenität

Unser zentraler Fokus

Die theoretisch fundierte und forschungsbasierte Professionsbildung ist eine wesentliche Aufgabe der Universität. Professionelle wie Ärzte, Richter oder Lehrpersonen begleiten Menschen entlang biographischer Schlüsselsituationen oder -phasen in entscheidenden Lebensthemen (Bildung, Gesundheit, Recht) und konkreten Lebenskonstellationen, diagnostizieren und beurteilen Entwicklungen, initiieren Lernprozesse, lösen systembedingte Probleme, schützen die persönliche Integrität der ihnen Anvertrauten und fördern deren Potentiale.

Unser zentraler Fokus gilt Lehrpersonen. Die Profession der Lehrkräfte ist an zentralen Schnittstellen zwischen Schule und Universität, Politik und Bildungssystem, Familie und Öffentlichkeit, Kindheit und Erwachsenenwelt, Wissenschaftsdisziplin und Schulfach, Individuum und Gruppe angesiedelt. Heterogenität, Spannung, Konflikt und Widerspruch prägen dieses Professionsfeld, aber auch Dialog, Transformation, Entwicklung und Innovation. Professionalität verstehen wir dabei nicht nur als persönliche Kompetenz der Lehrpersonen, sondern auch als systemische Konstellation einer Professionsgemeinschaft und eines Berufsfeldes.

Zentrale aktuelle Themenfelder: Hybride Räume als Bildungsorte, Digitalisierung und sprachliche Bildung, Bildungsgerechtigkeit und Diversität, Gestaltung von Lehrer_innenbildung unter dem Druck aktueller Krisen.

Die Lehr- und Forschungsaktivitäten

  • verbinden systematisch Bildungsphilosophie, kritische Bildungstheorie und empirische Bildungsforschung
  • bevorzugen eine kontextsensible Herangehensweise und multimethodische Orientierung, um dem Forschungsgegenstand gerecht zu werden, unter besonderer Berücksichtigung qualitativer Designs
  • fokussieren auf Bildungsprozesse an besonderen Schnittstellen, bildungsbiographisch wie systemisch
  • versuchen den Dialog von Wissenschaft, Öffentlichkeit und Politik zu fördern und auch selbst zu führen
  • verstehen das lernende Subjekt als an der Schnittstelle von Öffentlichkeit, Politik und persönlichem Lebenskontext angesiedelt und seine Bildungsbiographie als jeweils exemplarischen Fall von Bildung und gesellschaftlichem Wandel
  • erkunden angesichts gesellschaftlich globaler Themen den Sinn und die Grenzen von Schulfachsortierungen in Projekten mit interdisziplinärer Perspektive

Aufmerksamkeitsrichtungen
Innovationen in der Lehrer*innenbildung
Lehrer*innenprofessionalität und Professionsverständnis
Identität, Bildungsbiographie und sozialer Wandel
Citizenship Education
Globale Krisen und Futures Literacy
Differenzlernen entlang zentraler Heterogenitätslinien wie Gender, Migration, Sprache
Schüler- und Bildungslabore
Unterrichtskonstellationen vor dem Anspruch von Digitalisierung und Medienbildung
Reflexive Grundbildung auf der Sekundarstufe I