Luka Leben

Luka Leben ist Lehrerin am Musischen Gymnasium in Salzburg. Sie unterrichtet nicht nur Deutsch, Kreatives Schreiben und Bildnerische Erziehung, sondern ist selbst künstlerisch wie schriftstellerisch tätig.

Traumberuf Lehrerin, trifft das auf dich zu?

Ich habe eigentlich schon im Kindergarten gedacht, dass ich gerne Bildnerische Erziehung und Deutsch unterrichten würde. Zwischendurch haben sich meine Vorstellungen natürlich geändert, aber am Ende ist es dann wirklich so gekommen.

Wenn ich mit Kolleginnen rede, die das Gleiche studiert haben, dann bin ich froh, gelandet zu sein, wo ich jetzt bin. Vieles an meinem Beruf schätze ich sehr. Die Organisation oder bildungspolitische Vorgaben sind manchmal ein bisschen schwierig, aber die Arbeit mit den Schüler_innen, also das Kerngeschäft, empfinde ich tatsächlich als eines der sinnvollsten Dinge, die man mit seiner Zeit anfangen kann.

Waren die Vorstellungen, die du vom Lehrberuf hattest, und deine ersten Erfahrungen deckungsgleich?

Nicht wirklich. Ich habe mir vorgestellt, dass es hauptsächlich um den Inhalt, um den Lehrstoff geht, und gedacht, dass das Interesse daran das Wichtigste wäre. Wie wichtig der Kontakt zu den Schülern und Schülerinnen ist und wie viel Zwischenmenschliches da passiert, das war mir irgendwie nicht so klar.

Zudem wird mir zunehmend bewusst, dass wir heute in einer ganz anderen Zeit leben, als zu meiner Schulzeit. Die Schüler_innen werden politischer und alles, was im Unterricht geschieht, muss auch vor dem globalen Hintergrund der Probleme des 21. Jahrhunderts gesehen werden. Viele Schüler*innen sind verunsichert in Hinblick auf ihre Zukunft. Klimawandel, Künstliche Intelligenz und die Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt sind da z.B. wichtige Themen. Wenn ich mit Kolleg_Innen spreche, zeichnet sich auch ab, dass wir nicht einmal wissen, ob z.B. das System Schule noch langfristig bestand haben wird. Dadurch haben sich, meiner Einschätzung nach, auch die Anforderungen an uns Lehrende verändert.

Gibt es einen Moment in deinem Leben als Deutschlehrerin, der besonders prägend war?

Der Unterricht in Literatur und Kreativem Schreiben war eigentlich das Prägendste. Insbesondere die mit diesem Unterrichtsfach verbundenen Reisen an literarische Orte.

Wenn man feststellt, dass die Schüler_innen das nicht nur als Schule begreifen, wenn man merkt, dass in diesem Moment künstlerisches Leben stattfindet. Ein Knackpunkt war, als ich gemerkt habe, dass die Schüler_innen nicht nur in ihrer Rolle als Schüler_innen präsent sind und ich nicht nur in meiner Rolle als Lehrerin, sondern wir alle als Menschen zusammen etwas Wichtiges erleben.

Ich habe auch wirklich sehr berührende Briefe und andere Nachrichten von Schüler_innen bekommen, die mittlerweile schon maturiert haben, und sagen, dass einige Unterrichtserfahrungen sehr wichtig für sie waren. Manche schreiben mir nach wie vor, schicken mir Ihre Kurzgeschichten und fragen mich, was ich davon halte. Oder sie schildern mir ihre aktuelle Lebenssituation in poetischen Worten und dann freue ich mich natürlich sehr darüber und habe das Gefühl: Dafür mache ich meine Arbeit eigentlich.

Gibt es ein Buch, das sogar Lesemuffel begeistert?

Ja, Erebos (von Ursula Poznanski), das war eines, von dem selbst Unterstufen-Schüler_Innen, die Stunden am Tag mit Musiküben verbringen und absolut keine Lust haben, in ihrer Freizeit noch etwas für die Schule zu tun, extrem begeistert waren, und es schneller gelesen hatten, als geplant war. Sie fragen mich jedes Mal, wenn ich eine neue Lektüre ankündige: „Lesen wir wieder so was wie Erebos?“

Welche Bücher verwendest du am liebsten im Unterricht?

Es gibt zwei Bücher, mit denen ich sehr gerne arbeite: Das eine ist von Wolf Haas, Verteidigung der Missionarsstellung, weil ich daran so gut demonstrieren kann, wie Kunst sich zum Teil selbst reflektiert. Manchen wird diese Metaebene so zum ersten Mal bewusst. Außerdem finde ich es selber sehr amüsant und für jemanden wie mich, der Bildnerische Erziehung als Zweitfach hat, ist es spannend, wie mit Typografie gespielt wird.

Das andere Buch, das mir sehr am Herzen liegt, ist Beides sein (von Ali Smith). Ich brauche immer ein wenig, um es den Schüler_innen näherzubringen, aber am Ende funktioniert es normalerweise doch gut. Es ist ein seltsames Buch, das von vorne und von hinten gelesen werden kann, in dem es um Genderthemen und auch um Kunst geht.

Was rätst du jungen Menschen, die überlegen, sich für ein Lehramtsstudium zu inskribieren?

Vielleicht wäre es nicht schlecht, in einer Schule des Vertrauens eine Zeitlang zu hospitieren, um zu sehen, wie es einem gefällt, zusätzlich aber auch in eine ganz andere Schule zu besuchen, weil man an unterschiedlichste Standorte versetzt werden kann. Aktuell kann man sich nicht darauf einstellen, in ein- und derselben Schule sein Lehrer_innenleben zu verbringen. Der Unterrichtsalltag unterscheidet sich – je nach Schule – auch relativ stark, denke ich.

Von Vorteil ist es auch, wenn man sich gerne weiterbildet. In der Schule findet man dazu immer einen Anlass, wenn man es möchte.

Abgesehen davon, sollte man sich fragen, ob man sich wirklich für die Schüler_innen interessiert, also nicht nur für das Fach, sondern auch für die Menschen. Wenn man sich zudem aufrichtig darüber freuen kann, dass jemand etwas erkennt oder versteht oder man sieht, wie sich das Potential eines jungen Menschen entfaltet – Wenn das der Fall ist, dann glaube ich, kann es einem mit dem Beruf nie so richtig schlecht gehen.

 

Magdalena Stieb

Was sagst du, wenn dich jemand fragt, was du beruflich machst?

Das kommt ein wenig darauf an, wer wo und wann fragt, denn auf diese Frage gibt es verschieden ausführlich Antworten. Jedenfalls habe ich in meinem beruflichen Leben zwei Standbeide: Einerseits arbeite ich als Programmleiterin beim Salzburger Verein Literaturforum Leselampe und als Kunstvermittlerin im Museum der Moderne Salzburg. Weil das sehr häufig einer weiteren Erklärung bedarf, liefere ich die auch gleich mit: Bei der Leselampe bin ich schwerpunktmäßig, aber auch nicht ausschließlich für die Programmierung, also Planung, Organisation und Abwicklung der Veranstaltungen zuständig, also Lesungen, Literaturfrühstücke, Filmclub etc. Im Museum der Moderne gebe ich Führungen durch die laufenden Ausstellungen für alle Besucher*innengruppen, also alle Altersgruppen, Schulen, Kindergärten, Erwachsene etc.

Wie sieht ein ‚ganz normaler Arbeitstag‘ aus?

Willst du es wirklich genau wissen? 🙂 Ein normaler Arbeitstag unterscheidet sich vor allem immer vom Arbeitstag davor und danach: Mein Arbeitsalltag ist sehr abwechslungsreich, stets gibt es neue Herausforderungen und anderes zu tun. Ein normaler Arbeitstag könnte konkret so aussehen: Vormittags, wenn das Museum am Mönchsberg oder im Rupertinum seine Türen öffnet, empfange ich mit einer Kollegin eine Volksschulklasse, für eineinhalb Stunden bin ich damit befasst, mit der Gruppe die aktuelle Ausstellung zu erkunden und auf viele, viele Fragen Antworten zu finden und die Kinder anzuregen, selbst nach Antworten zu suchen – die besten Antworten auf die Fragen, die ich selbst an zeitgenössische Kunst habe, geben mir übrigens junge Menschen. Teil eines solchen Workshops, den ich mit den Kolleginnen vorher ausgearbeitet habe, sind immer auch kreative Tätigkeiten – Wachsmalkreide, Bleistift, Uhustick, Tonpapier und Kinderschere sind mein tägliches Arbeitswerkzeug. Wenn die Kinder verabschiedet sind, fahre ich vielleicht ins Literaturhaus, kümmere mich um allerlei Administratives und/oder bereite etwa die nächste Lesung, die ich moderiere, vor. Wobei die vorbereitende Lektüre eher am Wochenende oder abends Platz hat. Am Abend nehme ich dann mit meiner Kollegin den/die AutorIn des Abends im Literaturhaus in Empfang, ich stehe an der Kassa, verkaufe Eintrittskarten etc. Dann rauf auf die Bühne, ein tolles Gefühl, etwa mit Brita Steinwendtner, Jonas Lüscher, Eva Menasse, Arno Geiger, Peter Stamm, Anna Weidenholzer, David Wagner oder demnächst Michael Stavarič. Die Gespräche mit den Autor*innen gehören zu den eindrücklichsten und auch herausforderndsten Erfahrungen.

Von welchen Aspekten des Germanistikstudiums profitierst du bei deiner Arbeit besonders?

Das Germanistikstudium hat mir mit den unterschiedlichen Zugängen der Lehrenden genau das vermittelt: Die Künste kritisch reflexiv zu betrachten und mit unterschiedlichen Zugängen und Fragestellungen an ein Kunstwerk heranzutreten, sei es die Literatur oder etwa die bildende Kunst. Neben vielen anderen Erkenntnissen, die ich aus meinem langjährigen Studium mitgenommen habe, ist es der Wissenshunger, frei nach Umberto Eco: „Gelesene Bücher sind längst nicht so wertvoll wie ungelesene“. Außerdem die Tatsache, dass man mit einem Gegenstand nie fertig werden und ihn immer wieder neu beleuchten kann. Mein Ziel ist einerseits, meine Leidenschaft für Kunst und Kultur ansteckend sein zu lassen, andererseits durch meine Kompetenz dem Publikum neue Perspektiven zu eröffnen, Anstöße zu geben, um dann – die Kunsthistorikerin Angeli Janhsen spricht von der „Jeweiligkeit eines Jeden“ – die*den Leser*in, die*den Betrachter*in ihrer individuellen Lektüre bzw. Betrachtung zu überlassen.

Welche Angebote haben das Literaturhaus und das Museum der Moderne für Student*innen?

Für Studierende kann ich grundsätzlich das gesamte Programm sowohl des Literaturhauses als auch des Museums der Moderne Salzburg empfehlen! Wer sich für Literatur interessiert, sollte sich die Möglichkeit nicht entgehen lassen, Autor*innen live zu erleben – gerade die Gespräche über einen Text machen völlig neue Perspektiven auf. Außerdem bietet die Leselampe einmal im Monat das Literaturfrühstück an: Wem Vorlesungen an der Germanistik zu ungemütlich sein sollten, der kann viele der Lehrenden dort in einem entspannten Rahmen bei Kaffee und Kipferl im Literaturhaus hören, so zuletzt Christa Gürtler zu Marlen Haushofer, im aktuellen Programm dann etwa Manfred Mittermayer zu Virginia Woolf oder aber auch den Literaturkritiker Anton Thuswaldner zu den Preisträger*innen des Georg Büchner Preises (der bedeutendste Literaturpreis im deutschsprachigen Raum). Im Museum der Moderne Salzburg empfehle ich grundsätzlich jede öffentliche Führung, sowohl Mittwoch um 18.30 Uhr als auch am Sonntag um 15.00 Uhr. Die Kunstgespräche mit den Kunstvermittlerinnen im Museum der Moderne sind wirklich toll! Es macht so viel Freude, sich angeregt über zeitgenössische Kunst zu unterhalten. Was soll ich sagen: Auch wenn man Germanistik studiert, heißt das nicht, dass nicht auch noch andere Künste auf dieser Welt existieren – die Schnittstellen und Korrespondenzen zu erkunden, ist äußerst inspirierend. Ganz abgesehen davon, dass wir in unserer Sammlung zum Beispiel reichlich Arbeiten von Multitalenten wie Else Lasker-Schüler, Oskar Kokoschka, Gerhard Rühm, Ferdinand Schmatz, Konrad Bayer etc. haben. Oder auch von Walter Pichler, der über Jahrzehnte für die Coverentwürfe des legendären Residenz Verlags und später des Jung und Jung Verlags verantwortlich war. Außerdem: Die Bibliothek des Museums der Moderne ist herausragend! Viele Bücher dort findet man an der ganzen Universität nicht. Wer gerne zur Wiener Gruppe arbeiten möchte, muss im Rupertinum recherchieren.

Was muss man diesen Herbst gelesen, welche Ausstellungen unbedingt gesehen haben?

Gelesen haben muss man Dorothee Elmiger „Aus der Zuckerfabrik“, außerdem Monika Helfer „Die Bagage“ und Xaver Bayer „Geschichten mit Marianne“. Gelesen haben muss man alle Texte auf dem Literaturblog „Literatur für den Fall“, www.literaturfuerdenfall.at. Gelesen haben muss man, egal wann und immer wieder, Emmanuel Bove „Meine Freunde“, Joseph Conrad „Herz der Finsternis“, Sylvia Plath „Die Glasglocke“ und die Gedichte von Emily Dickinson. Gesehen haben muss man die Ausstellung „Friedl Kubelka vom Gröller. Das Ich im Spiegel des Anderen“, eine großartige österreichische Künstlerin. Außerdem im Rupertinum „Marina Faust“, eine vielseitige, experimentierfreudige österreichische Fotografin.

Hast du Tipps für Leute, die einmal in diesem Feld arbeiten wollen?

Begeisterung! Ausprobieren! Ich muss ehrlich sagen, ich tue mir immer ein wenig schwer, wenn ich sehe, dass Studierende in Mindestzeit durch das Germanistikstudium rasen, wobei mir natürlich bewusst ist, dass das von äußeren Faktoren abhängig ist. Wenn es jedenfalls möglich ist, sich während des Studiums umzutun, Praktika zu belegen, dann sollte, ich würde sogar sagen, muss man das als Student*in der Geisteswissenschaften tun. Mein Studium habe ich mit großer Leidenschaft verfolgt und ich bin unheimlich dankbar für alles, was ich lernen durfte. Nebenher war ich unterwegs, habe Kontakte im Kulturbereich geknüpft und viele, viele Jobs gemacht… Kurz gesagt: Wer bei einem Bewerbungsgespräch im Kulturbereich sagt, dass er noch nie in einer Ausstellung oder bei einer Lesung einer/s lebenden Autor*in (ja, solche gibt es tatsächlich, reichlich sogar) war, die*der wird es schwer haben. Literatur, Kunst ist eben nicht nur Gegenstand von Prüfungen und Seminararbeiten, sondern passiert jetzt gerade, in diesem Moment.

 

Maria Öller

Maria Öller ist Lektorin des Österreichischen Austauschdiensts (OeAD). Sie unterrichtet derzeit an der University of St. Andrew Deutsch, was im Moment leider nur online möglich ist. Im Gespräch erzählt sie von dem Programm und der abwechslungsreichen Aufgabe ‚Österreich‘ an einer ausländischen Universität zu repräsentieren.

Du bist Lektorin an der University of St Andrews, kannst du von ein paar Episoden berichten, die besonders lustig und herausfordernd waren?In einer für mich amüsanten Stunde übten die Studierenden Streitgespräche. Diese Aufgabe stellte sie vor eine große Herausforderung, denn viele waren viel zu höflich, um sich miteinander zu streiten. In einer Fremdsprache streiten oder diskutieren zu können, muss auch gelernt sein.

Eine weitere Situation, die mir in positiver Erinnerung geblieben ist, war die Organisation des Literaturwettbewerbs writeAUT, der jedes Jahr von den Lektor*innen in Großbritannien und Irland durchgeführt wird. Studierende können hier Texte zu einem vorgegebenen Thema verfassen und einreichen. Als Lektorin biete ich während des Schreibprozesses Unterstützung an und es war für mich selbst sehr schön zu erleben, wie die Studierenden abseits des „Pflichtprogrammes“ des Unterrichts sprachlich kreativ werden.

Eine große Herausforderung war dieses Jahr bestimmt der Online-Unterricht. Gerade weil die soziale Komponente des Studierens nun sehr fehlt, ist es schwieriger, die Motivation aller Beteiligten aufrechtzuerhalten. Für die Studierenden im ersten Jahr ist es nicht einfach, sich untereinander besser kennenzulernen und ich versuche daher, auch im Unterricht Möglichkeiten zu schaffen, um sich auszutauschen.

Warum hast du dich für dieses Programm beworben?

Ich habe während des Studiums schon Deutsch als Fremdsprache unterrichtet und dieser Bereich hat mir immer Spaß gemacht. Nach einem Unterrichtspraktikum in Finnland, das ich ebenfalls über den Österreichischen Austauschdienst absolvierte, wurde ich dann auf das Lektoratsprogramm aufmerksam. Mir gefiel die Gelegenheit, nochmal eine Zeit im Ausland zu leben und zu arbeiten, und ich fand die Rolle als Lektorin spannend, da ich hier für viele Studierende Österreich repräsentiere. Das regt mich auch selbst an, mich mit meinem eigenen Bild vom Land auseinanderzusetzen und zu reflektierten, was ich meinen Lernenden weitergebe.

Um als Lektor*in an eine ausländische Universität zu gehen, muss man vorab ein mehrstufiges Bewerbungsverfahren durchlaufen, wie sieht das aus?

Das Verfahren beginnt mit einer umfassenden schriftlichen Bewerbung, die man über das Online-Portal des OeAD einreichen muss. Man verfasst ein Motivationsschreiben, reicht zwei Empfehlungsschreiben ein und beschreibt Ideen zur eigenen Unterrichtstätigkeit, Forschung und Weiterbildung. Alle Bewerber*innen nehmen dann an einem Vorauswahlgespräch vor einer Kommission in Wien teil. Absolviert man diesen Teil der Bewerbung erfolgreich, kann man sich im Anschluss auf ausgeschriebene Stellen an bis zu drei Universitäten bewerben. Die Auswahl der jeweiligen Lektor*innen erfolgt dann durch die Universitäten selbst.

Nach der schriftlichen Bewerbung werden alle zu einem Gespräch eingeladen. Wie hast du dich darauf vorbereitet?

Der OeAD gibt im Vorfeld des Gespräches einen groben Ablauf bekannt, was die Vorbereitung auf das Gespräch sehr erleichtert. Neben allgemeinen Fragen zur eigenen Studien- und Berufserfahrung sollte man auch über die Bildungs- bzw. universitären Systeme der angestrebten Zielländer informiert sein und wissen, mit welchen Partnerinstitutionen in Österreich oder im Gastland man später bei Projekten zusammenarbeiten könnte. Außerdem habe ich mich im Vorfeld mit für mich interessanten Themen für den Unterricht und deren Umsetzung auseinandergesetzt.

Stolperst du manchmal über Sprachkonstruktionen des Deutschen, die dich selber verwundern?

Ja, das kommt eigentlich ganz oft vor und ist ein Grund dafür, warum der Unterricht auch für mich spannend bleibt. Durch die Fragen von Studierenden gewinne ich immer wieder neue Einblicke in die deutsche Sprache. Manchmal habe ich dann im ersten Moment selbst keine ausreichende Erklärung bereit und muss mich genauer mit den sprachlichen Konstruktionen auseinandersetzen. Ein Themenbereich, der sehr oft angesprochen wird, sind Modalpartikel. Sie fallen den Studierenden sehr früh auf, da sie im mündlichen Sprachgebrauch vergleichsweise oft auftreten. Ihre Bedeutung zu erklären stellt mich jedes Mal wieder vor eine Herausforderung, lädt aber auch zu spannenden Sprachvergleichen ein.

 

Lieblingsort in Salzburg: An einem sonnigen Tag wäre das wohl mit Buch und Kaffee an der Salzach oder irgendwo im Grünen.

Lieblingsort in St Andrews: Am liebsten bin ich am kleineren der beiden Strände, East Sands, unterwegs. Hier kann man waghalsige Menschen beobachten, die selbst bei eisigen Temperaturen noch im Meer schwimmen oder sich mit dem Surfbrett in die Wellen stürzen.

Maria mag den Klang eines Dudelsacks? Dudelsackmusik ist ab und an ganz nett, viel lieber sind mir aber die Bands, die regelmäßig auf dem Marktplatz in St Andrews spielen und den Einkaufsbummel musikalisch untermalen.

Maria liest geradeVati von Monika Helfer. Obwohl St Andrews eine Kleinstadt ist, gibt es hier unzählige Buchhandlungen. An Lesestoff mangelt es deshalb zum Glück nie.