Adolf Haslinger Literaturstiftung

Die Adolf Haslinger Literaturstiftung wurde 1977 unter dem Namen „Salzburger Literaturarchiv“ von Univ.-Prof. Dr. Adolf Haslinger gegründet. Sie versteht sich als eine Institution der Literaturforschung, die sich vorrangig mit aktuellen und historischen Aspekten des literarischen Geschehens in Salzburg befasst. Dabei bezieht sie selbstverständlich jene gesamtösterreichischen und internationalen Zusammenhänge in ihre Arbeit ein, die für das aktuelle und historische literarische Leben in Salzburg von Bedeutung sind. Sie sammelt Gesamt- und Teilnachlässe von Salzburger Autorinnen und Autoren, einzelne Manuskripte, Typoskripte, Briefe, Bibliotheken, Teilbibliotheken, Bilder, Fotos, Ton- und Bildträger, einzelne Werke und Gegenstände aus dem Besitz von Autorinnen und Autoren, außerdem einschlägige Sekundärliteratur sowie Zeugnisse des literarischen Lebens in Stadt und Land Salzburg.

Lange Zeit konnte das damalige Salzburger Literaturarchiv seine Bestände, die durch eigene Sammeltätigkeit sowie durch Ankäufe von Manuskripten, Typoskripten und durch Spenden und Geschenke zustande kamen, dank des Entgegenkommens des Instituts für Germanistik im Hause Akademiestraße 20 in Salzburg aufbewahren. Der zur Verfügung stehende Platz reichte allerdings nur zur Aufbewahrung, nicht jedoch für die Erschließung, wissenschaftliche Bearbeitung oder Präsentation der Bestände aus.

Ab November 1995 boten die Salzburger Festspiele dem Literaturarchiv im neu adaptierten Schüttkasten in fachlicher Nachbarschaft zu ihrem eigenen Archiv größere Räumlichkeiten an. Im Frühjahr 1996 erhielt das Salzburger Literaturarchiv die rechtliche Form einer Stiftung (Bescheid des Amtes der Salzburger Landesregierung als Stiftungsbehörde vom 16.4.1996). Im Spätherbst 2008 übersiedelte die Stiftung Salzburger Literaturarchiv auf die Edmundsburg, in die unmittelbare Nachbarschaft des neu gegründeten Stefan Zweig Centres.

Im Jahr 2012 wurde das „Literaturarchiv Salzburg“ als Forschungszentrum von Universität, Land und Stadt Salzburg errichtet, deren personelle und räumliche Infrastruktur erstmals eine sachgerechte Aufbewahrung und Bearbeitung von Archivbeständen ermöglicht. Von Beginn an kooperiert die Stiftung Salzburger Literaturarchiv eng mit der neu gegründeten Forschungsstätte: Ihre Bestände werden im Rahmen eines Vertrags zwischen den beiden Institutionen im Literaturarchiv Salzburg gelagert, von dessen Team professionell betreut und damit der literaturwissenschaftlichen Forschung zugeführt.

Im Jänner 2013 verstarb der Stiftungsgründer überraschend; anlässlich seines ersten Todestages erfolgte mit Bescheid vom 7.1.2014 die Änderung des Stiftungsnamens auf „Adolf Haslinger Literaturstiftung“.

Ebenfalls zum Gedenken an den Gründer beschloss die Adolf Haslinger Literaturstiftung im Jahr 2015, zur Förderung des literaturwissenschaftlichen Nachwuchses regelmäßig ein Stipendium zu vergeben. Sein Zweck besteht darin, junge Wissenschaftler*innen (Dissertant*innen, Diplomand*innen) zu Archivforschungen anzuregen und bei ihren Forschungen im Literaturarchiv Salzburg zu unterstützen.

Sollten keine geeigneten Kandidat*innen nominiert werden, dient das Adolf Haslinger Literaturstipendium der Unterstützung laufender Forschungsprojekte im Literaturarchiv Salzburg, v.a. zu Stefan Zweig und Peter Handke.

Das Adolf Haslinger Literaturstipendium ist mit € 6.000 dotiert, es wird alle zwei Jahre vergeben.

Kuratorium der Adolf Haslinger Literaturstiftung:

Univ.-Prof. Dr. Heinrich Schmidinger, Vorsitzender
KR Heinrich Spängler, stellvertr. Vorsitzender
Dr. Manfred Mittermayer, Geschäftsführer
Hildemar Holl,stellvertr. Geschäftsführer
Landtagspräsidentin Dr. Brigitta Pallauf
Festspielpräsidentin a.D. Dr. Helga Rabl-Stadler
em. Univ.-Prof. Dr. Herwig Gottwald
Lina Maria Zangerl MA

Kooptiertes Mitglied:
Mag. Arno Haslinger

Eine Aufstellung der Bestände der Adolf Haslinger Literaturstiftung findet sich integriert in die Seite „Bestände“ des Literaturarchivs Salzburg.
Eine Information über Projekte der Stiftung Salzburger Literaturarchiv finden Sie hier.
Ein Porträt des Gründers der Stiftung Salzburger Literaturarchiv, Univ.-Prof. Dr. Adolf Haslinger, können Sie hier nachlesen.