Veranstaltungen

17. Literaturfest Salzburg

Das 17. Literaturfest Salzburg, das von 14. bis 18. Mai in seine vielen Veranstaltungsstätten zum Erleben von Literatur einlädt, rückt in diesem Jahr die Salzburger Autorin Meta Merz in den Fokus. Schon zur Programmpräsentation fand eine fantastische künstlerische Intervention von Frieda Paris und Benjamin Lageder zu Meta Merz statt. Wir hoffen sehr auf Wiederholung!

Sätze aus den Werken von Merz zieren heuer als Schaufensterzitate die Scheiben in der Salzburger Altstadt. Und das führt zu einem Programmpunkt des Literaturfests, das Interessierten gleich zwei Mal die Gelegenheit gibt, diese Sätze von Meta Merz im Original in Augenschein zu nehmen: Am 15. und 16. Mai findet im Literaturarchiv je eine Führung durch die literarische Werkstatt der Autorin statt.

Achtung – die Plätze sind begrenzt! Den Link zur Anmeldung und weiteren Informationen finden Sie  hier.


Bild des Logos der diesjährigen Tage der Archive

Tage der Archive 2025 – Wende*punkte

Vom 2. bis 7. Juni finden auch in diesem Jahr wieder die Tage der Archive statt – mittlerweile mit 17 teilnehmenden Institutionen. In einer Woche voller vielfältiger Veranstaltungen zeigen sie, wie unterschiedlich Archivarbeit aussehen kann, wie verschieden die Sammlungen sind und was es in den Archiven der Stadt Salzburg zu entdecken gibt.

Auch das Literaturarchiv Salzburg ist wieder mit dabei: Täglich laden wir zu einer thematisch wechselnden Veranstaltung ein.

Den Auftakt macht am Montag der Workshop „Von Exil und Neuanfang“, der sich dem Briefwechsel von Lotte und Stefan Zweig mit Familienangehörigen im Exil zwischen 1938 und dem Tod des Ehepaars 1942 widmet.
Am Dienstag beleuchtet eine Lesung den Weg von der Archivrecherche über die literarische Verarbeitung bis hin zur Publikation – am Beispiel des Romans Die letzten Tage von Martin Prinz.
Die Herausforderungen der Editionsarbeit sowie Wendepunkte im Schreiben Ingeborg Bachmanns stehen im Mittelpunkt der Buchpräsentation „Ein Ort für Zufälle“ am Mittwoch.
Am Donnerstag geht es im Workshop „Wende*punkte der Ordnung“ um das private digitale Archiv: Gemeinsam erarbeiten wir Strategien zur digitalen Archivierung und zur Strukturierung persönlicher Datenbestände.
Den Abschluss der Archivwoche bildet am Freitag die Führung „Archiv im Umbruch“ durch die aktuellen Ausweichquartiere des Literaturarchivs. Dabei dreht sich alles um die Herausforderungen, ein gesamtes Archiv an einen neuen Standort zu übersiedeln.

Nähere Informationen zum Programm sowie zur Anmeldung finden Sie  hier.


News

Ein Haus für Stefan Zweig

Seit über zehn Jahren widmen sich Literaturarchiv Salzburg und das  Stefan Zweig Zentrum der Erforschung, Verbreitung und Vermittlung des literarischen und intellektuellen Vermächtnisses Stefan Zweigs. Nun hat sich die Universtiät Salzburg entschlossen, die Kräfte der beiden Institutionen zu bündeln und ein gemeinsames Haus für für Stefan Zweig zu schaffen. Der Festakt zur Gründung fand am 30. April, dem Gedenktag der Salzburger Bücherverbrennung, statt. Damit wird an die dunkelste Zeit Salzburgs erinnert, die auch Stefan Zweig ins Exil getrieben hat. Dazu passend konnte erstmals ein wertvoller Teil aus dem Nachlass Stefan Zweigs präsentiert werden, der mit der Exilzeit des Schriftstellers in Großbritannien, den USA und Brasilien in Beziehung steht. Der Nachlassteil wurde der Universität Salzburg als großzügiges Geschenk von den Erben Zweigs zur Begründung des Stefan Zweig Hauses überlassen. 

Unter Wahrung unserer bisherigen Agenden als regionales Literaturarchiv – neben dem Nachlass Stefan Zweigs also auch unsere Salzburger Bachmann Edition und unsere vielen anderen Bestände österreichischer Autor*innen – werden wir in einer neuen gemeinsamen Struktur mit dem Stefan Zweig Zentrum zusammenwirken. Zukünftig soll diese Zusammenarbeit auch örtlich in den Räumen der Neuen Residenz, verankert werden, sobald die dortigen Sanierungsarbeiten abgeschlossen sind. 

Einen detaillierten Bericht zum Festakt finden Sie hier!

Barbara Frischmuth verstorben

Das Literaturarchiv Salzburg trauert um die österreichische Schriftstellerin und Übersetzerin Barbara Frischmuth, die am 30. März 2025 in Altaussee verstorben ist. Frischmuth, geboren am 5. Juli 1941, zählte zu einer der wichtigsten Stimmen der österreichischen Literatur nach 1945. Ihr Werk erschien u. a. im Residenz Verlag und wurde vielfach ausgezeichnet. Zu den bekanntesten Texten Frischmuths zählen die Romane Die Klosterschule (1968), Die Mystifikationen der Sophie Silber (1976),  Amy oder Die Metamorphose (1978), Kai und die Liebe zu den Modellen (1979), Über die Verhältnisse (1987) oder Verschüttete Milch (2019) sowie zahlreiche Erzählungen und zuletzt Texte über die Welt der Pflanzen und Gartenbücher. Daneben verfasste sie auch Kinderbücher, Hörspiele sowie Filmmanuskripte und war als Übersetzerin aus dem Ungarischen und Türkischen tätig.

Das Literaturarchiv Salzburg verwahrt Notizbücher aus dem Vorlass der Autorin sowie Werkmanuskripte und Korrespondenzen Frischmuths aus dem Archiv des Residenz Verlags. Die Bestandsliste finden Sie hier.


Bestandserweiterung: Vorlass Brita Steinwendtner

Durch den Ankauf des literarischen Vorlasses der in Salzburg lebenden Autorin, Journalistin und Kulturvermittlerin Brita Steinwendtner ist es dem Literaturarchiv Salzburg gelungen, einen weiteren für das kulturelle Leben Österreichs zentralen Bestand zu erwerben.

Brita Steinwendtner hat dem Literaturarchiv Salzburg bereits 2019 zwei wertvolle Teile ihres umfangreichen Schaffens als Schenkung übergeben. Zum einen handelt es sich dabei um das durch Typoskripte und Mitschriften ergänzte digitale Tonarchiv, das im Zuge ihrer langjährigen Tätigkeit (1972–2000) als für den Bereich Literatur zuständige Mitarbeiterin im ORF Landesstudio Salzburg entstanden ist. In diesem Rahmen hat Steinwendtner unzählige Radiosendungen über literarische und kulturelle Themen gestaltet sowie Interviews und Gespräche mit international bekannten, aber auch weniger prominenten Autorinnen und Autoren geführt. Zum anderen bewahrt das Literaturarchiv ihre umfangreiche Sammlung mit Korrespondenzen, Moderationstexten und Materialien zu den Rauriser Literaturtagen auf, die sie zwischen 1990 und 2012 als Intendantin leitete. 

Der aktuell angekaufte Bestand umfasst nun das literarische Werk von Brita Steinwendtner, so z. B. umfangreiche Recherchematerialien, Notizen, Entwürfe und Typoskripte zu den Romanen Rote Lackn (1999), Im Bernstein (2005), Du Engel Du Teufel. Emmy Haesele und Alfred Kubin – Eine Liebesgeschichte (2009), An diesem einen Punkt der Welt (2014) und Gesicht im blinden Spiegel (2020) sowie zu den drei Bänden der „Dichterlandschaften“ Jeder Ort hat seinen Traum (2007), Der Welt entlang (2016) und An den Gestaden des Wortes (2022). Auch die Verlagskorrespondenz und einzelne annotierte Buchexemplare befinden sich darunter.

Der literarische Vorlass der u. a. mit dem Ehrenring in Gold der Paris-Lodron-Universität Salzburg (2010), dem Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst (2012) und dem Großen Verdienstzeichen des Landes Salzburg (2022) ausgezeichneten Autorin wurde dem Literaturarchiv in zehn Übersiedlungskartons und drei Transportboxen übergeben und wird nun gesichtet, geordnet und verzeichnet, um ihn für die Forschung zugänglich zu machen.


Bestandserweiterung: Nachlässe Christine Haidegger und Meta Merz

Nach längeren Verhandlungen und Sichtungsarbeiten durch die Nachlassverwalterin Elisabeth Pausz konnte das Literaturarchiv den Nachlass der Salzburger Autorin, Literaturvermittlerin und -funktionärin Christine Haidegger (1942-2021) von ihrem Ehemann, dem Autor und Kabarettisten Eberhard Haidegger, käuflich erwerben. 

Die in Dortmund geborene, aber in Oberösterreich aufgewachsene Autorin war 1975-80 Herausgeberin der Literaturzeitschrift projekt IL, Mitbegründerin des Literaturhauses Salzburg und wirkte über viele Jahre als Obfrau der Salzburger Autorengruppe sowie als Vizepräsidentin der Grazer Autorenversammlung. Ihr Nachlass umfasst insgesamt 32 Kartons, die unterschiedliche Materialien enthalten: Dazu gehören eine Sammlung von Manuskripten der Autorin (vor allem mit Gedichten und Kurzprosa) sowie insgesamt ca. 2.500 Poststücke (Briefe, Karten etc.), darunter vielfältige Dokumente zum Umgang mit Institutionen, Veranstaltern, Verlagen und Zeitungsredaktionen. Ein weiteres Segment des Nachlasses umfasst zahlreiches Material zur Zeitschrift projekt IL, darunter ein komplettes Set an Belegexemplaren. Dazu kommen umfangreiche Unterlagen zu Haideggers Tätigkeit in der GAV, der SAG sowie der IG Autorinnen Autoren. 

Christine Haidegger war auch die Nachlassverwalterin ihrer jung verstorbenen Tochter Christina-Maria (1965–1989), die unter dem Namen Meta Merz publizierte und als eine der größten Nachwuchshoffnungen der Salzburger Literatur galt. Ihr Nachlass enthält deshalb auch 7 Kartons mit Materialien zur schriftstellerischen Tätigkeit von Meta Merz, der nun ebenfalls im Literaturarchiv für die Forschung zugänglich ist.

Näheres hierzu finden Sie auch in unserem ersten Newsletter 2024.