Veranstaltungen

29. Thomas-Bernhard-Tage

Von 4. bis 5. Oktober 2024 finden im Seelackenmuseum in St. Veit/Pongau die 29. Thomas-Bernhard-Tage statt. Sie stehen heuer aus Anlass von Franz Kafkas 100. Todestag unter dem Motto „Thomas Bernhard und Franz Kafka: Ein Prozess“

Am Freitag, 4. Oktober, liest Reinhard Kaiser-Mühlecker aus seinem aktuellen Roman Brennende Felder (S. Fischer 2024). In Vorträgen wird am Samstag, 5. Oktober, aus unterschiedlichen Perspektiven den Verbindungen zwischen Thomas Bernhard und Franz Kafka nachgegangen.

Wir laden Sie herzlich zu dieser Kooperationsveranstaltung des Seelackenmuseums mit dem Literaturarchiv ein; Details zum Programm finden Sie hier.

Für die Veranstaltung vergibt das Literaturarchiv Salzburg/Fachbereich Germanistik auch heuer wieder drei Teilnahme-Stipendien für Germanistik-Studierende. Details zur Ausschreibung (Bewerbungsfrist bis 31. Juli 2024) finden Sie hier. Wir freuen uns über Ihr Interesse!


News

Bestandserweiterung: Nachlässe Christine Haidegger und Meta Merz

Nach längeren Verhandlungen und Sichtungsarbeiten durch die Nachlassverwalterin Elisabeth Pausz konnte das Literaturarchiv den Nachlass der Salzburger Autorin, Literaturvermittlerin und -funktionärin Christine Haidegger (1942-2021) von ihrem Ehemann, dem Autor und Kabarettisten Eberhard Haidegger, käuflich erwerben. 

Die in Dortmund geborene, aber in Oberösterreich aufgewachsene Autorin war 1975-80 Herausgeberin der Literaturzeitschrift projekt IL, Mitbegründerin des Literaturhauses Salzburg und wirkte über viele Jahre als Obfrau der Salzburger Autorengruppe sowie als Vizepräsidentin der Grazer Autorenversammlung. Ihr Nachlass umfasst insgesamt 32 Kartons, die unterschiedliche Materialien enthalten: Dazu gehören eine Sammlung von Manuskripten der Autorin (vor allem mit Gedichten und Kurzprosa) sowie insgesamt ca. 2.500 Poststücke (Briefe, Karten etc.), darunter vielfältige Dokumente zum Umgang mit Institutionen, Veranstaltern, Verlagen und Zeitungsredaktionen. Ein weiteres Segment des Nachlasses umfasst zahlreiches Material zur Zeitschrift projekt IL, darunter ein komplettes Set an Belegexemplaren. Dazu kommen umfangreiche Unterlagen zu Haideggers Tätigkeit in der GAV, der SAG sowie der IG Autorinnen Autoren. 

Christine Haidegger war auch die Nachlassverwalterin ihrer jung verstorbenen Tochter Christina-Maria (1965–1989), die unter dem Namen Meta Merz publizierte und als eine der größten Nachwuchshoffnungen der Salzburger Literatur galt. Ihr Nachlass enthält deshalb auch 7 Kartons mit Materialien zur schriftstellerischen Tätigkeit von Meta Merz, der nun ebenfalls im Literaturarchiv für die Forschung zugänglich ist.

Näheres hierzu finden Sie auch in unserem ersten Newsletter 2024.


Dauerleihgabe zum Handke-Bestand der Adolf Haslinger Literaturstiftung 

Im zehnten Jahr des Bestehens der Adolf Haslinger Literaturstiftung unter diesem Namen (ein Jahr nach dem Tod des Gründers der Stiftung Salzburger Literaturarchiv war sie 2014 zu dessen Ehren umbenannt worden) konnte grundsätzliche Einigung darüber erzielt werden, dass die im Eigentum der Familie Haslinger befindlichen Peter-Handke-Bestände als Dauerleihgabe an die Adolf Haslinger Literaturstiftung gegeben werden. Die wertvollen Materialien – darunter einige Werkmanuskripte, aber auch interessante Lebensdokumente – werden dadurch in Zukunft der Forschung zur Verfügung stehen; das Literaturarchiv betreut bekanntlich im Rahmen einer Kooperation die Bestände der Stiftung.

Im Verlauf des Sommers soll dieser Bestand gemeinsam mit Familie Haslinger, der unser herzlicher Dank für ihre großzügige Bereitschaft gilt, gesichtet und nach der Übergabe auch der Öffentlichkeit vorgestellt werden.


In Gedenken an Walter Kappacher (1938-2024)

Wir trauern um den bedeutenden Salzburger Autor Walter Kappacher, seit 2008 Ehrendoktor der Paris-Lodron-Universität, außerdem u.a. Träger des Georg-Büchner-Preises 2009.

Die Universität seiner Heimatstadt und speziell das Literaturarchiv Salzburg waren ihm eng verbunden. Vor allem zu seinem Spätwerk, aber auch zu früheren Texten sind bei uns wertvolle Materialien für die Forschung zugänglich.

Hier finden Sie einen Nachruf auf Walter Kappacher von Manfred Mittermayer im Namen des Archivteams.


Neuankäufe des Literaturarchivs: Briefe Zweigs an Freud, Sammlung Fitzbauer

Am 27. November 2023 wurde im Rahmen einer Pressekonferenz der Ankauf von 47 Briefen, Postkarten und Telegrammen Stefan Zweigs an Sigmund Freud sowie einem Brief Zweigs an Anna Freud durch das Literaturarchiv bekanntgegeben. Die dafür erforderliche Summe konnte durch die großzügige Unterstützung privater Sponsoren und der Internationalen Salzburg Association aufgebracht werden. Wesentlichen Anteil am Zustandekommen hatte die Ehrendoktorin der PLUS Helga Rabl-Stadler, der die Organisation der Finanzierung zu verdanken ist. 

Weitere Informationen zur Pressekonferenz finden Sie in den PLUS-News

Sämtliche Einzelstücke des wertvollen neuen Bestandes sind bereits auf der vom LAS betriebenen Website  www.stefanzweig.digital frei zugänglich. 

Kurz zuvor hatte das Literaturarchiv auch die Zweig-Sammlung von Inge und Erich Fitzbauer erwerben können. Neben zahlreichen wertvollen Archivalien ist ein Notizbuch zu Zweigs autobiographischem Roman „Die Welt von Gestern“ besonders bemerkenswert: Das kleinformatige Ringbuch enthält kaum bekannte Aufzeichnungen und Entwürfe zu dem umfangreichen Werk. 

Auch diese Neuanschaffungen sind bereits über www.stefanzweig.digital verfügbar. 

Hier gelangen Sie außerdem zum Artikel in den „Salzburger Nachrichten“ zu den Freud-Briefen Stefan Zweigs und zur Sammlung Fitzbauer