Zwar gehört die Liturgiewissenschaft zum Fachbereich Praktische Theologie, ist aber mehr als ein praktisches Fach. Sie hilft, den christlichen Glauben zu reflektieren, wie er in der Liturgie der Vergangenheit und der Gegenwart Gestalt gewinnt, dient also dem theologischen Verständnis des Gottesdienstes. Die Liturgiewissenschaft hat mehrere Dimensionen: Sie stellt den Gottesdienst in seinen Traditionen von den Anfängen bis heute dar (historisch), untersucht ihn als Niederschlag und Quelle des Glaubens (systematisch), begleitet kritisch die gottesdienstliche Praxis und leitet zum verantworteten Umgang mit liturgischen Ordnungen an (Pastoralliturgik und liturgische Ästhetik).
Das Lehrangebot umfasst Vorlesungen über folgende Themen: Theologie und Feiergestalt der Sakramente (mit besonderem Schwerpunkt auf der christlichen Initiation und der Feier der Messe) und Sakramentalien; Kirchenjahr und Heiligenkalender; Tagzeitenliturgie – Wort-Gottes-Feiern – Andachten; Kirchenbau und Kirchenmusik. Ferner finden Seminare zu wechselnden Themen und Übungen zur „ars cele­brandi“, zum gottesdienstlichen Gesang sowie zur Vorbereitung und Feier konkreter Formen der Liturgie statt.
Alexander Zerfaß, seit 2015 Professor für Liturgiewissenschaft und Sakramententheologie, legt besonderen Wert darauf, den Reichtum der liturgischen Tradition aus den Quellen zu erschließen, den Gottesdienst dabei als Ausdrucksform des Glaubens zu verstehen und daraus Kriterien für seinen sachgemäßen Vollzug zu gewinnen. Die thematischen Hauptlinien seiner Forschung sind Liturgie und Kultur (der Zusammenhang zwischen gottesdienstlicher Feier und kulturellen Rahmenbedingungen, wie er sich nicht zuletzt im Kirchengesang als Spiegel der Frömmigkeitsgeschichte niederschlägt), Liturgie und Bibel (die mehrschichtige Interaktion zwischen Heiliger Schrift und Gottesdienst) sowie Liturgie und Zeit (die Interpretation menschlicher Zeitwahrnehmung durch gottesdienstliche Feiern und umgekehrt die Gestaltung der Liturgie in zeitlichen Rhythmen). Konkret liegen die Schwerpunkte seiner Arbeit derzeit in den Bereichen Tagzeitenliturgie und Hymnologie (Kirchenlied- und Gesangbuchforschung).
Frank Walz, seit 1994 an der theologischen Fakultät, bringt als Diakon und Logotherapeut eine zusätzliche pastoralliturgische und liturgie­psychologische Sichtweise ein. Die Verbindung von Anthropologie und Theologie der Liturgie ist ihm neben liturgischer Bildung und liturgie-theologischem Wissenstransfer besonders wichtig. Seine Forschungsschwerpunkte beschäftigen sich v.a. mit anthropo­logischen Aspekten der Liturgie: Es geht hier um die menschlichen Voraussetzungen, die liturgisches Feiern erst ermöglichen bzw. gelingen lassen, um die missionarische und diakonale Di­men­sion der Liturgie, um Probleme der liturgischen Propädeutik bzw. der liturgischen Bildung, um liturgische Präsenz und neue Formen der Liturgie.
Rudolf Pacik, 2004–2012 Professor für Liturgiewissenschaft und Sakramententheologie, hat außer dem Theologie- ein Musikstudium abgeschlossen. Ihm ist die Verbindung von Theologie, Geschichte und Praxis der Liturgie ein großes Anliegen, darüber hinaus die Ästhetik der Liturgie (im Sinne der stimmigen Gestalt, die das Wesentliche wahrnehmen lässt und vermittelt). Schwerpunkte seiner Forschung sind: Liturgiegeschichte v. a. des 20. Jahrhunderts; Leben und Werk von Josef Andreas Jungmann (1889–1975); Geschichte und Reform des Tagzeitengebetes; der Gottesdienst reformatorischer Kirchen; Kirchenbau; Kirchenmusik; der im Gefolge des II. Vaticanums auftretende Traditionalismus.  
Alexander Zerfaß ist Mitherausgeber der Fachzeitschrift „Archiv für Liturgiewissenschaft“ sowie der Reihen „Pietas Liturgica“ und „Pietas Liturgica. Studia“. Rudolf Pacik und Frank Walz sind Redaktionsmitglieder der Fachzeitschrift „Heiliger Dienst“. Alexander Zerfaß und Frank Walz sind Mitglieder der diözesanen Liturgiekommission. – Rudolf Pacik wirkte an kirchlichen Projekten des deutschen Sprachgebietes mit: u. a. in der Unterkommission „Gemeinsames Gebet- und Gesangbuch“ (2002–2013) sowie in der Arbeitsgruppe „Ecclesia celebrans“ zur Revision des deutschen Messbuchs (2005–2006).