In seiner jüngsten Bewilligungsrunde des Jubiläumsfonds fördert die Oesterreichische Nationalbank 16 von 48 Anträgen, eingereicht von österreichischen Forschungsinstituten.  Darunter ist auch ein Projekt der Paris Lodron Universität (PLUS), welches die Wirkungskanäle der Zentralbankkommunikation untersucht und von den Volkswirten Paul Hofmarcher (Hauptantragssteller) und Niko Hauzenberger eingereicht wurde.

Preisstabilität ist eines der wesentlichen Ziele von Zentralbanken. Um dieses zu erreichen kann einerseits der Leitzins verändert werden, aber auch, mittels transparenter Kommunikationsstrategien, die Erwartungen der wirtschaftlichen Akteure über die zukünftige Wirtschaftsentwicklung und Ausgestaltung der Geldpolitik bewusst gelenkt werden.

Ein klassisches Beispiel dafür ist die berühmte Phrase, „Whatever it takes“, von Mario Draghi in einer Rede zur Stabilisierung des Euroraums. In der Fachliteratur werden solche Kommunikationsinstrumente als „Forward Guidance“ bezeichnet. Diese alternativen Instrumente, welche komplementär zur konventionellen Zinspolitik sind, kommen insbesondere in sogenannten Niedrigzinsperioden zum Einsatz.  Diese Perioden sind davon gekennzeichnet, dass der Handlungsspielraum von Zinspolitik erheblich eingeschränkt ist. Deshalb versuchen Notenbanken mittels aktiver Kommunikation Bekenntnisse über die zukünftige Geldpolitik zu manifestieren.

In ihrem erfolgreich eingereichten Projekt analysieren Hofmarcher und Hauzenberger mehr als 16.000 Reden von europäischen Zentralbänkern mittels eigens entwickelter Textmining Modelle, welche mit Zeitreihenmodellen kombiniert werden. Ziel des Projektes ist es einerseits die Effekte von Forward Guidance zu messen und anderseits die Wirkungskanäle von Zentralbankkommunikation auf die Finanz- und Realwirtschaft besser zu verstehen.

Wir gratulieren herzlich zu diesem großartigen Erfolg!