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Burma all inclusive

Film und Podiumsdiskussion im Filmkulturzentrum DAS KINO Salzburg am Donnerstag, 10. April 2008, 19 Uhr

Der österreichische Dokumentarfilm „Burma all inclusive“ zeigt die Kontroversen auf, die der Tourismus in Burma mit sich bringt. Diese Gratwanderung zwischen der kulturellen Faszination einerseits und der stets präsenten, von einem Militärregime verursachten Armut, bildet die Grundlage für die anschließende Diskussionsrunde, welche auch Fragen politischer Verfolgung, Ächtung der Menschenrechte sowie die Arbeit von humanitären Organisationen in und um Burma thematisiert.

Eine Schule von Helfen ohne Grenzen

Am Podium:

Roland Wehap. Regisseur des Films „Burma all inclusive“; Khin Lützow, eine vom Regime verfolgte Exil-Burmesin sowie Benno Röggla, der Vorsitzende und Gründer von der Hilfsorganisation „Helfen ohne Grenzen“. Mag. Dr. Thomas Herdin von der Abteilung für Transkulturelle Kommunikation am Fachbereich Kommunikationswissenschaften der Universität Salzburg führt durch den Abend.

Die Veranstaltung ist eine Kooperation von Helfen ohne Grenzen, AAI Salzburg, DAS KINO, Südwind Entwicklungspolitik, Universität Salzburg sowie der ÖH Salzburg.

Weiteres in der beigefügten Information.

Kontakt:

Daniel Djukic

0650 4888 608

Podiumsgäste

Roland Wehap. Der Regisseur von „Burma all inclusive“ beleuchtet die Vor- und Nachteile die der Tourismus in Burma mit sich bringt. Zudem wird er seine Eindrücke und Erlebnisse, die er von den Dreharbeiten mitgenommen hat, schildern

Khin Lützow. Die gebürtige Burmesin, die an den blutig beendeten Demonstrationen 1988 in Burma teilgenommen hat und Mitte der Neunziger vom Militärregime inhaftiert worden war, lebt seit 1999 in Wien. Sie engagiert sich mittlerweile auf vielen Kanölen, um auf die Missstände in ihrer Heimat aufmerksam zu machen.

Benno Röggla. Der Gründer und Vorsitzende der Hilfsorganisation „Helfen ohne Grenzen“ welche sich für burmesische Flüchtlinge im Grenzgebiet zu Thailand einsetzt, berichtet über die verheerenden Bedingungen unter denen die Vertriebenen leben müssen. Zudem erläutert er auch die schwierige und oft gefährliche Arbeit, mit der sich das Team von „Helfen ohne Grenzen“ immer wieder konfrontiert sieht.

Moderation:

Mag. Dr. Thomas Herdin. Abteilung für Transkulturelle Kommunikation am Fachbereich Kommunikationswissenschaften der Universität Salzburg

Ziele der Veranstaltung

Tourismus: So oder so?

Die Veranstaltung soll – aufbauend auf Roland Wehaps Dokumentarfilm „Burma all inclusive“ – in erster Linie über die massiven Missstände in der einstigen Kornkammer Asiens informieren. Die prekären Zustände in dem mittlerweile sehr beliebten Urlaubsland sind hierzulande wieder in Vergessenheit geraten. Der Film und auch die anschließende Diskussion sollen über die Vor- und Nachteile des aufkommenden Tourismus informieren. Die bei uns buchbaren Pauschalreisen in das Kulturjuwel Burma, kommen nämlich großteils den Machthabern zugute. Diese kontrollieren eine Vielzahl von Hotels, Reiseagenturen und Transportunternehmen. Diese Kontrolle bewirkt aber neben der – meist ungewollten – Unterstützung für das Regime auch, dass die Reisenden von den Problemen und der Armut der Bevölkerung nichts mitbekommen. Dieses geschickt gesteuerte System kann jedoch auch überwunden werden indem man als IndividualtouristIn die Augen offen hält und sich der allgegenwärtigen Repressalien gegen die Bevölkerung bewusst ist. Dieses Bewusstsein auch in Salzburg zu wecken ist ein zentrales Ziel der Veranstaltung.

Ein Regime des Grauens

Doch der Tourismus ist hier lediglich der Zugang für uns aus dem Westen Stammende. Die fürchterlichen Zustände in Burma sind für die unterdrückte Bevölkerung in allen Lebenslagen quälende Realität. Die Militärs, die schon seit über 45 Jahren an der Macht sind beuten das Land bis aufs Letzte aus. Minderheiten werden systematisch vertrieben oder umgebracht. Es gibt keine Presse-, Meinungs- und Versammlungsfreiheit. RegimekritikerInnen landen zu hunderten für viele Jahre in Gefängnissen. Mit diesen und vielen anderen barbarischen Methoden wird ein ganzes Volk zum Schweigen gebracht. Zudem wird das Land auch wirtschaftlich ausgeblutet: Die korrupten MachthaberInnen wirtschaften in die eigenen Taschen während das einst reiche Land in Armut versinkt und mittlerweile sogar von Hungersnöten bedroht ist. Dr. Khin Lützow hat als gebürtige Burmesin all dies viele Jahre lang am eigenen Leib erfahren müssen. Sie selbst war bei den blutig beendeten Demonstrationen im August 1988 bei denen das Regime tausende Menschen töten ließ, dabei und wird über die verfahrene Situation in ihrer Heimat berichten. Mit ausführlichen Hintergrundinformationen – etwa über die unmenschlichen Haftbedingungen, die sie am eigenen Leib erfahren musste – möchte sie auf die Probleme eines in Vergessenheit geratenen Landes nun auch in Salzburg aufmerksam machen.

„Helfen ohne Grenzen“

Doch wie kann den Unterdrückten in Burma geholfen werden? Nachdem die jüngsten Aufstände der burmesischen Bevölkerung im vergangenen September blutig mit hunderten Toten niedergeschlagen wurden, gerät das isolierte Land wieder in Vergessenheit. Dass nachhaltige Hilfe trotz der eklatanten Schwierigkeiten – an denen auch schon viele internationale Organisationen gescheitert sind – dennoch möglich ist, soll ein weiterer Aspekt dieses Abends sein. Am Beispiel von „Helfen ohne Grenzen“ soll dem interessierten Publikum vor Augen geführt werden, wie und unter welchen Bedingungen diese Schwierigkeiten überwunden werden können.

Die BesucherInnen der Veranstaltung sollen also in erster Linie über das eigentliche Ausmaß der burmesischen Tragödie informiert und damit zum Nachdenken bewogen werden. Gleichzeitig soll mittels eines Spendenaufrufes für die Projekte von „Helfen ohne Grenzen“ gezeigt werden, wie einfach es sein kann einen Beitrag zur aktiven Hilfe zu leisten.

Denn gerade jetzt ist es dringend nötig, die Not leidenden Menschen zu unterstützen. Tausenden Flüchtlingen – vor allem in Thailand – droht nun eine humanitäre Katastrophe. Der Verein „Helfen ohne Grenzen“ setzt sich schon seit Jahren vorbildlich ein, um das Leid der Unterdrückten und Verfolgten zu lindern. Mit dieser Veranstaltung möchten wir neben der gesellschaftspolitischen Bewusstseinsbildung auch finanzielle Unterstützung für den Verein und seine Arbeit vor Ort erreichen.

Kooperationen und Organisation

Die Idee zur Veranstaltung entstand auf Initiative von Daniel Djukic, einem Mitglied von „Helfen ohne Grenzen“

Mit dem Afroasiatischen Institut (AAI) Salzburg, dem Verein Südwind konnten bereits namhafte PartnerInnen, die sich in der Vergangenheit immer wieder für Hilfsprojekte stark gemacht haben, für die Durchführung dieser Veranstaltung gewonnen werden. Besonders mit dem AAI wird eine nachhaltige Kooperation angepeilt. (Weitere Veranstaltungen, Förderung des Entwicklungspolitischen Beirates des Landes Salzburg etc.) Weitere KooperationspartnerInnen werden angefragt.

Rückfragen stellen Sie an Daniel Djukic, Ihrem persönlichen Ansprechpartner für alles rund um die Veranstaltung. Telefonisch unter 0650 4888608 oder per Mail:

Inhalte und Ablauf im Detail

Die Podiumsgäste werden nach der Filmvorführung – aufbauend auf den Inhalten des Gezeigten – dem Publikum in einer moderierten Diskussion die zahlreichen Aspekte der so schlimmen Lage in Burma näher bringen. Angefangen vom Tourismus-Dilemma über die grauenvollen Repressalien der Militärs bis hin zum humanitären Blickwinkel einer Hilfsorganisation sollen den KinobesucherInnen möglichst viele Facetten der Probleme Burmas vor Augen geführt werden 

Nach der einführenden Diskussionsrunde wird das interessierte Publikum aktiv in eine Diskussion eingebunden.

 Spendenaufruf: Während der Veranstaltung und auch im Vorfeld soll ein Spendentopf aufgestellt werden.

Mit dem Verkauf von Handwerks-Gegenständen burmesischer Frauen und Rögglas Buch „Und der Dschungel weint – Das wahre Burma“ soll ein weiterer Beitrag erzielt werden.

Was macht „Helfen ohne Grenzen“?                                    
www.helfenohnegrenzen.org

Helfen ohne Grenzen“ ist eine Hilfsorganisation mit Hauptsitz in Bozen (Südtirol, Italien) und Zweigsitzen in Ansbach (Deutschland) und Innsbruck (Österreich). Der auf Freiwilligkeit aufgebaute gemeinnützige Verein hilft den bedrohten Minderheiten Burmas, die vor der Verfolgung und Unterdrückung durch das Militärregime fliehen müssen. Das Einsatzgebiet ist die thailändisch-burmesische Grenze. Dabei hat sich „Helfen ohne Grenzen“ verpflichtet, sämtliche Spenden (in den Jahren 2005/2006 rund 300.000 Euro) vollständig in die Projekte einfließen zu lassen.

Die Spesen für die Verwaltung, Reisen und Kommunikation werden teils durch die Mitglieder, teils durch öffentliche Beiträge und ein eigenes Mäzenprogramm gedeckt. Durch diese getrennten Einnahmequellen wird neben einer höheren Effizienz auch eine größere Transparenz erreicht. 

Als Anerkennung für die engagierte Hilfe wurde der Gründer und Vorsitzende von „Helfen ohne Grenzen“, Benno Röggla, im Sommer 2006 mit der Verdienstmedaille des Landes Tirol ausgezeichnet.

Ziele von „Helfen ohne Grenzen“:Nachhaltig wirksame Projekte gemeinsam mit den Flüchtlingen der verschiedenen Minderheiten im thailändischen Exil und in den Flüchtlingssiedlungen im burmesischen Grenzgebiet zu verwirklichen und die gespendeten Mittel effizient im Sinne eines partnerschaftlich-unternehmerischen Ansatzes zu verwenden, Freiwilligen die Möglichkeit zur Mitarbeit vor Ort zu geben, die Menschen daheim über das wahre Ausmaß der burmesischen Tragödie und des vor der Weltöffentlichkeit verborgenen Völkermordes zu informieren, regelmäßig Nachrichten aus der Weltpresse zu den Entwicklungen in Burma und zur Situation der Flüchtlinge auf der eigenen Website und mittels Rundbrief zu verbreiten. 

“Helfen ohne Grenzen“ betreibt über 45 (!) Schulen für knapp 6.000 Kinder, davon 30 Schulen in den Flüchtlingssiedlungen im schwer zugänglichen Dschungelgebiet innerhalb Burmas. Der Verein finanziert gemeinsam mit dem Land Südtirol eine Prothesenwerkstatt mit angeschlossener Unfallabteilung. Dort werden pro Jahr über 200 Prothesen für Minenopfer hergestellt und über 500 andere UnfallpatientInnen versorgt. “Helfen ohne Grenzen“ kommt für das Essen von über 100 Kindern im Waisenhaus Hsa Htoo Lei auf und finanziert 2 Kindergärten und 7 Schülerheime. Mit Unterstützung der autonomen Region Trentino-Südtirol konnte „Helfen ohne Grenzen“ knapp 80.000 Schulbücher drucken und innerhalb Burmas verteilen lassen. Zudem finanziert „Helfen ohne Grenzen“ die Ausbildung von SanitäterInnen der Shan-Minderheit durch Dr. Htun.

Weiters veranstaltet man Malkurse, Lehrerfortbildung, betreut Internate für Schulkinder, organisiert Computer samt Unterricht, Sportveranstaltungen für Kinder und viele weitere kleine Hilfen da und dort. Benno Röggla und sein Team weilen einen großen Teil des Jahres selbst an der burmesischen Grenze und versuchen unter größtem Einsatz den ungebrochenen Flüchtlingsstrom nach Thailand zu betreuen und das Leid der Menschen zu lindern.

In_einer_Schule_von_Helfen_ohne_Grenzen[10564][1]