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Neues Managementsystem zur Koordination von Katastrophen-Hilfseinsätzen

BRIDGE – Bridging Resources and Agencies in Large-Scale Emergency Management – ist ein von der Europäischen Kommission gefördertes Projekt (Details unter www.bridgeproject.eu). Die Universität Salzburg ist eine der vierzehn Organisationen, die ein System entwickeln, das zu einer verbesserten Zusammenarbeit und Koordination von Hilfseinsätzen führen soll. Der Salzburger Part wird von Univ.-Prof. Dr. Friedrich Steinhäusler geleitet.

Das neu geschaffene BRIDGE System wird als Brücke zwischen mehreren Einsatzorganisationen in Europa dienen und damit einen Beitrag bei der effektiven und effizienten Bewältigung von Naturkatastrophen, technischen Unfällen und großen Terroranschlägen leisten.  

Um Einsätze zu optimieren, wurden im Rahmen des EU Projektes BRIDGE (www.bridgeproject.eu) neue Systeme entwickelt. Zwei davon wurden nun unter Feldbedingungen zusammen mit der Feuerwehr St. Gilgen (Löschzug Wink) getestet.   Advanced Situation Awareness (ASA) Dieses System wurde an der Universität Salzburg unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Friedrich Steinhäusler entwickelt.  

Das ASA System besteht aus drei Komponenten:

1) SENSORDROHNE mit Videokamera, Infrarotkamera und Umweltsensoren an Bord. Damit erhält die Einsatzleitung einen visuellen Überblick über das Ausmass der Katastrophe sowie folgende Informationen:

 ·         über potentielle Brandherde (z. Bsp. erhitzte Chemietanks; Glutnester bei Waldbrand) oder im Gelände verschollene Opfer

 ·         über Konzentration giftiger Gase,

 ·         über Konzentration und Masse gefährlicher Partikel,

 ·         über radioaktive Strahlung.  

 

2) EXPERTENSYSTEM in der Einsatzzentrale

Die Daten der Drohne werden durch einen Computer mit nationalen Grenzwerten und internationalen Empfehlungen verglichen. Der Einsatzleiter wird informiert, ob Grenzwertüberschreitungen vorliegen und erhält Empfehlungen für Schutzmassnahmen für die Einsatzkräfte (z. Bsp. welche Schutzkleidung erforderlich ist) und für die Bevölkerung  (z. Bsp. Fensterschliessen oder Evakuierung).  

3) MODELLIERMODUL in der Einsatzzentrale

Mittels der Daten der Drohne und meteorologischen Daten werden Karten erstellt, auf denen die aktuelle und künftige Ausbreitung von Giftwolken ersichtlich ist. Weiters werden 3D Modelle von beschädigten Gebäuden (z. Bsp. Nach Terrorangriff oder Gasexplosion) erstellt und die zu erwartenden Opferzahlen (Tote, Verwundete) abgeschätzt. BRIDGE Mesh und Help Beacon Das System wurde am Fraunhofer Institut FIT (Bonn) unter der Leitung von Amro AL-AKKAD entwickelt.  

Hauptziel  von BRIDGE Mesh und Help Beacon war die Schaffung einer ad hoc Netzwerkinfrastruktur, welche ein Netzwerk–Service am Einsatzort erlaubt. Dazu wurden zwei  verbundene Systeme geschaffen, mit deren Hilfe  Daten sowohl lokal, als auch mit anderen Netzwerken (z. Bsp. Internet) ausgetauscht werden können.  

Das Mesh & Help Beacon System besteht aus drei Komponenten:  

1)BRIDGE Mesh, in dem drahtlose Router ein ad hoc Netzwerk für andere Systeme am Einsatzort bilden (z. Bsp. für die elektronische Triage von Opfern).  

2) HELP Beacons App für Opfer, mit dem z. Bsp. verschüttete Unfallopfer mittels handelsüblichem Android Smart Phone um Hilfe rufen können.  

3) HELP Beacons App für Einsatzkräfte, mit dem in der Nähe befindliche Einsatzkräfte  – ohne die Opfer selbst zu sehen – automatisch die SOS Nachrichten der Opfer-Telefone sammeln und an die Einsatzzentrale weiterleiten können. Dort werden sie auf einer Karte automatisch markiert.

Kontakt:

Univ.-Prof. Dr. Friedrich Steinhäusler

Tel: 0662-8044-5701

E-Mail: Friedrich.Steinhaeusler(at)sbg.ac.at