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PISA 2006

Im Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur wurde die neueste PISA-Studie präsentiert. Für die nationale Umsetzung der OECD-Studie zeichnen der Salzburger Erziehungswissenschafter Günter Haider und Projektmanagerin Dr. Claudia Schreiner verantwortlich. Das Projektzentrum für Vergleichende Bildungsforschung (ZVB) befindet sich an der Universität Salzburg.

Den standardisierten PISA (Programme for International Student Assessment) Test 2006 absolvierten weltweit rund 400.000 Schüler/innen in 57 Ländern. In Österreich unterzogen sich rund 5.000 Schüler/innen der Befragung. Die Gesamtkonzeption und Koordination von PISA stammen von der OECD, Österreich entsendet Vertreter, die an der Konzepterstellung mitwirken.

Überprüft wurden diesem Test die naturwissenschaftliche Kompetenz der Schüler/innen sowie Leseverständnis und mathematische Kenntnisse. Naturwissenschaftliches Wissen bildeten bei PISA erstmals den Testschwerpunkt. Die Schüler/innen wurden über Fragestellungen und Methoden in Physik, Chemie, Biologie und in den Erd- und Weltraumwissenschaften befragt.

Die österreichischen Schüler/innen erzielten 511 Punkte und liegen damit um 11 Punkte über dem OECD-Durchschnitt und innerhalb der 30 OECD-Länder auf Rang 12. Die besten naturwissenschaftlichen Leistungen erbringen die Schüler/innen aus Finnland mit 563 Punkten. Österreich liegt mit seinem Ergebnis etwa gleichauf mit den Nachbarländern Deutschland, Slowenien, Tschechische Republik, Schweiz und Ungarn.

Die österreichischen Jugendlichen haben ihre relative Stärke in den Biologischen (522) sowie in den Physikalischen Systemen (518) und sind in den Erd- und Weltraumsystemen eher schwächer (503). Im Bereich der Physikalischen Systeme schnitten die österreichischen Burschen um 45 Punkte besser ab als die Mädchen – das ist der deutlich größte Unterschied unter allen 36 OECD-/EU-Staaten und wird Thema weiterführender Analysen für den Nationalen Bericht sein.

In Lesen erreichten die österreichischen Schüler/innen im Mittel 490 Punkte (492 OECD). Innerhalb der 29 OECD-Länder bedeutet dies Rang 16. Die Leseleistungen der österreichischen Schüler/innen sind in den letzten Jahren unverändert geblieben.

Führend in Lesen sind Korea (556 Punkte) und Finnland (547). In den österreichischen Nachbarländern zeigen die Schüler/innen eine ähnliche Lesekompetenz wie in Österreich.

In Mathematik errangen die österreichischen Schüler/innen 505 Punkte und liegen damit 7 Punkte über dem OECD-Durchschnitt auf Rang 13. Gegenüber PISA 2003 hat sich die Mathematik-Kompetenz nicht verändert, sie lag 2003 bei 506 Punkten. Auch bei der Mathematik schnitten die finnischen (548) und koreanischen (547) Schüler/innen am besten ab.

Die PISA-Forscher sagen, dass die familiäre Herkunft einen erheblichen Teil der Leistungen bestimmt. Die Leistung von Schüler/innen, die Eltern mit Pflichtschulabschluss haben, ist im Schnitt um 100 Punkte geringer als die jener Schüler/innen, deren Eltern eine akademische Ausbildung haben. In anderen Ländern gleiche das Bildungssystem familiäre Defizite aus. Die kompensatorische Leistung der Schule sei in Finnland, Italien, Irland, Dänemark und Schweden am besten, so die PISA-Manager.