Europäische Währungsunion

Euromünzen

Credit © European Union, 2013

Die Defizite des fragmentarischen und unsystematischen Aufbaus der Europäischen Währungsunion sind während der Schuldenkrise, die die Europäische Union seit 2009 in Atem hält, deutlich hervorgetreten. Von einem Meilenstein und einem Motor der Europäischen Integration wurde die gemeinsame Währung zu einer zunehmenden Verpflichtung und Belastung. Im Gegensatz zu den sich rasch bewegenden Finanzmärkten waren die europäischen Verfahren schwerfällig und bestehende Regeln wurden faktisch kaum eingehalten.
Die Krise löste eine Reihe von ad-hoc Maßnahmen aus mit dem Ziel den bestehenden Währungsraum erhalten zu können. Instrumente wie der „Six-Pack“ oder der „Fiscal Compact“ solten dazu dienen, die Fiskaldisziplin der Mitgliedsländer zu stärken und den Euroraum widerstandsfähiger gegen externe Schocks zu machen.
Vor diesem Hintergrund ist es eine Zielsetzung von SCEUS die Entwicklungen in der Europäischen Währungsunion zu analysieren und ihre Konsequenzen einzuschätzen, nicht nur im Hinblick auf die Stabilität einer gemeinsamen Währung, sondern hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf den europäischen Integrationsprozess insgesamt.
Fragen, die in diesem Zusammenhang gestellt werden, sind unter anderem:

  • Sind die Maßnahmen von einem ökonomischen, rechtlichen und politischen Standpunkt passend um die grundlegenden Defizite zu überwinden? Sind sie rechtlich zulässig? Können sie zur wirtschaftlichen Erholung und zu Wachstum beitragen?
  • Wie veränderte die „neue“ Währungsunion die vertikale und horizontale Machtverteilung in der EU?
  • Welche Auswirkungen hat die „Währungsunion nach der Krise“ auf Demokratie auf der europäischen und der mitgliedstaatlichen Ebene?
  • Wieviel und welche Form von Fiskalföderalismus ist notwendig um die Währungsunion zu stabilisieren?
  • Wie verändern neue Formen der „economic governance“ die europäische Wirtschaftsordnung?