Fächerübergreifend denken – forschen – lehren

Ziel der 2016 gegründeten AG KGNT-Fachdidaktiken ist die nachhaltige Vernetzung von Forschung und Lehre im Bereich der Kultur-, Gesellschafts-, Natur- und Lebenswissenschaftlichen sowie Theologischen Lehramtsstudien.


 

Forschungs- und Entwicklungsbereich 2:
Digitalisierung und Digital Humanities:
Professionelle Lerngemeinschaften und soziale Transformation fachlichen Lernens im Kontext der Digitalisierung


Die Digitalisierung ist nicht mehr aufzuhalten. In allen Lebensbereichen sind wir mit digitalen Medien konfrontiert – auch im Bildungssektor. Seit Oktober 2018 gibt es in allen Pflichtschulen in Österreich ein verpflichtendes Curriculum zur digitalen Grundbildung, um der Relevanz dieses Themas Rechnung zu tragen. Mit der bloßen Einführung eines solchen Curriculums ist es aber freilich nicht abgetan: Es braucht PädagogInnen die „digital fit“ sind, denn auch die sogenannten „digital natives“ brauchen eine gezielte Hinführung zum sinnvollen Umgang mit neuen Tools und Endgeräten (Schwerpunkt 2a).
Der Einzug der Digitalisierung in der LehrerInnenbildung und Schulpraxis eröffnet zudem neue Wege und Möglichkeiten der Vernetzung zwischen Wissenschaft und Praxis sowie der Vernetzung und Kooperation zwischen Lehrkräften bzw. allen beteiligten Akteuren im Schulkontext. Welche Synergien und neuen Formen der Zusammenarbeit bzw. informelle/soziale Lerngelegenheiten sich ergeben und wie diese sinnvoll umgesetzt werden können ist eine zentrale Fragestellung, die bislang noch wenig Beachtung fand und von den kooperierenden KGNT-Fachdidaktiken in unterschiedlicher Weise aufgegriffen wird (Schwerpunkt 2b).
Schließlich werden durch mobile learning (bzw.  e-learning)  auch im Unterricht neue Formen der Differenzierung, Individualisierung und Leistungsfeststellung möglich. Hier geht es darum, Möglichkeiten zur Implementation digitaler Medien aufzuzeigen und in enger Zusammenarbeit mit den in der Praxis stehenden Lehrkräften zu verifizieren (Schwerpunkt 2c). Darüber hinaus werden veränderte Kommunikations- und Interaktionsformen erfahrbar. Oft ist die Rede von sogenannten „21st Century Skills“, darunter auch digitale Kompetenzen, die es SchülerInnen ermöglichen, sich in einer unsicheren und sich im Wandel befindlichen Gesellschaft zurecht zu finden.
Der Paris Lodron Universität Salzburg als Ausbildungs-, Entwicklungs- und Forschungseinrichtung mit einem speziellen Augenmerk auf die Fachdidaktik der einzelnen Unterrichtsfächer kommt hier eine besondere Rolle zu. Unser Ziel ist es, die drei oben genannten Teilbereiche an der Schnittstelle zwischen universitärer LehrerInnenbildung und  schulischer Praxis intensiv zu begleiten. Eine Aufgabe dabei ist die gemeinsame Entwicklung und Erprobung digitaler Lehr-/Lernmittel und neuer Lernszenarien (z.B. Flipped Learning oder Augmented Reality). In diesem Zusammenhang steht sowohl die Integration neuer Erkenntnisse und die Nutzung digitaler Tools in der fachdidaktischen Ausbildung der Studierenden im Mittelpunkt, als auch der Transfer fachdidaktisch fundierter Materialien und Methoden in die Praxis. Ein weiteres Ziel ist es, den Kontakt und Austausch zwischen angehenden und praktizierenden Lehrkräften über digitale Vernetzungsmöglichkeiten zu unterstützen und Instrumente zu entwickeln, um die Kooperation zwischen Lehrkräften zu verbessern. Auf diese Art und Weise kann die Schul- und Unterrichtqualität verbessert und eine zukunftsweisende, qualitätsvolle Ausbildung der künftigen LehrerInnen – und in weiterer Folge der SchülerInnen – gewährleistet werden.