Sozialpsychologie – Masterstudium

Nicht nur im Bachelorstudium, sondern auch im Masterstudium Psychologie ist Sozialpsychologie ein fester Bestandteil des Lehrplans. Mit 3 ECTS ist Sozialpsychologie für alle Studierenden fest im Curriculum verankert, sodass Masterstudierende aller Spezialisierungsrichtungen einen vertiefenden Einblick in sozialpsychologische Theorien und Phänomenen erhalten. Im aktuellen Lehrplan für das Masterstudium Psychologie (zum Lehrplan) nimmt der Grundkurs Soziale Interaktion als Teil des Grundlagenmoduls (Modul 2) diese Position ein.

Darüber hinaus haben Studierende zu Beginn ihres Masterstudiums die Möglichkeit sich auf einen von 24 Plätzen des Spezialisierungsmoduls Soziale Interaktion zu bewerben. In Rahmen des Spezialisierungsmoduls vertiefen Studierende ihre theoretischen und praktischen Fertigkeiten zum sozialpsychologischen Themenfeld Soziale Interaktionen in Wirtschaft und Gesellschaft. Lesen Sie im nächsten Abschnitt mehr dazu!


 

Master-Spezialisierungsmodul „Soziale Interaktion“


Ziel und Inhalt des Spezialisierungsmoduls

Ein Verständnis der psychologischen Mechanismen, die in so­zialen Interaktionen zum Tragen kommen, ist für viele Berufsfelder von großer Bedeutung. Denn gelungene soziale Interaktionen erhöhen nicht nur die Zufriedenheit der beteiligten Personen und Gruppen, sondern auch deren Produktivität. Destruktive Interak­tionen führen hingegen zu Frustration, Demotivation und zur Ressourcenverschwendung der beteiligten Personen. Welche Faktoren tragen also zu einer gelungenen Interaktion bei und welche Faktoren führen dazu, dass z.B. ein Konflikt entsteht oder die handelnden Akteur:innen sich nicht länger vertrauen?

Im Rahmen der Spezialisierung „Soziale Interaktion“ vertiefen Studierenden ihr Basiswissen zu sozialpsychologischen Phänomenen und beleuchten auf Basis wissenschaftlicher Theorien, wie Menschen wechselseitige aufeinander Einfluss nehmen können, wo es empirisch fundierte Ansatzpunkte für wirkungsvolle Interventionen gibt und welche Handlungskompetenzen zur Gestaltung sozialer Interaktionen relevant sind.

Um dieses Wissen wirkungsvoll in die Praxis übertragen zu können, üben Studierende im Rahmen der zwei Spezialisierungsmodule, wie sie maßgeschneiderte Interventionskonzepte für problematische soziale Interaktionen entwickeln. Hierfür lernen sie, mit welchen Methoden man soziale Situationen umfassend analysieren kann und wodurch die psychologischen Anforderungen der Zielgruppe und deren Bedürfnisse in Planung und Umsetzung berücksichtigt werden können.

Informationen zur Spezialisierung Soziale Interaktion

Ziel der Master-Spezialisierung Soziale Interaktion soll es sein, dass sich Psychologiestudierende ihrer Kernkompe­tenzen und ihrer Alleinstellungsmerkmale bewusst werden, um ihren Expert:innenen­status als Psycholog:innen mit Selbstbewusstsein und Selbstverständnis vertreten zu können. Nur dann können sie am Arbeitsmarkt wirkungsvoll ihren Platz in interdisziplinären Teams einnehmen.

Neben der Vermittlung vertiefen­der Kenntnisse und Fertigkeiten im Bereich sozialer Interaktionen, sollen vor allem auch Handlungskompetenzen für die Praxis ausgebildet werden, um Prozesse sozialer Interaktionen aktiv gestalten zu können. Dies wird beispielsweise in den Seminaren Veränderungen begleiten: Coaching I und II (siehe „Coaching allgemein“)  im Modul 5.2 zum Thema „Veränderungsprozesse in Theorie und Praxis“ geübt. Absolvent:innen sollen zudem in der Lage sein, diese Handlungs­kompetenzen kritisch zu reflektieren und gezielt einsetzen und weiterentwickeln zu kön­nen (Kompetenz zur Übernahme von Verantwortung und Selbststän­digkeit), was im Rahmen des Moduls 5.1 „Theorie-Praxis-Transfer zur Gestaltung sozialer Interaktionen“ besonders im Seminar Transferorientierte Vertiefung ausführlich ermöglicht wird.

Folgende Ziele standen daher für die Spezialisierung bei der Auswahl und Zusammenstellung der Inhalte und Methoden im Fokus, wobei als übergreifende Prämisse die Verknüpfung von Theorie und Praxis gilt:

  • Der eigenen Fachkompetenz bewusst sein: Nach Ende des Studiums ist vielen Psycholog:innen nicht klar bewusst, welchen Wert ihre Kompetenzen für die Arbeit in Wirtschaft und Gesellschaft haben, da sie zwar eine sehr empirisch ausgerichtete, theoretisch fundierte und naturwissenschaftlich orientierte Ausbildung erhalten haben, doch Anwendungsfelder außerhalb therapeutischer Settings immer noch zu wenig thematisiert werden. Diese Lücke möchten wir für jene Studierenden, die sich für alternative Tätigkeitsfelder interessieren, schließen.
  • Fachwissen zielgruppengerecht vermitteln können: In Tätigkeitsfeldern außerhalb der klassischen Therapie konkurrieren Psycholog:innen mit Absolvent:innen der Nachbardisziplinen (z.B. BWL, KoWi, etc.) und können ihr einschlägiges Fachwissen oft nicht ausreichend verständlich darstellen. Dadurch wird ein wirkungsvoller Transfer psychologischen Wissens in die Gesellschaft, Wirtschaft und Politik gebremst. Psychologiestudierende lernen daher im Rahmen der Spezialisierung, ihr Wissen zu vernetzen, zielgruppengerecht aufzubereiten und weiterzuentwickeln, um sich als Fachexpert:innen Gehör zu verschaffen.

Berufliche Zukunft

Neben der Tätigkeit im klinischen Kontext gewinnen die Bereiche Wirt­schaft, Non-Profit-Organisationen sowie öffent­liche und ge­sellschaftliche In­stitutionen zunehmend als Ar­beitsfelder für Psycholog:innen an Bedeutung. Durch den Speziali­sierungsbereich „So­ziale Interaktion in Wirtschaft und Gesell­schaft“ sollen Studie­rende an der Universität Salzburg auf eine erfolgreiche berufli­che Entwicklung in verschiedenen Organisationen und Institutionen oder als selbstän­dige Berater:innen vorbereitet werden. Die Tätigkeitsfel­der für Psycholog:in­nen expandieren zunehmend!

  • In Unternehmen stellen Psycholog:innen gefragte Arbeitskräfte für Perso­nalauswahl und -entwicklung, Organisationale Veränderungsprozesse, Marke­ting sowie für Inhouse Consulting dar.
  • In Unternehmensberatungen (Prozess-, Organisations-, Personalberatungen, etc.) wird psychologische Expertise immer gefragter.
  • In Bildungseinrichtungen im Bereich der Erwachsenenpädagogik können Psycholog:innen bei Trainings, Workshops oder Personalentwicklungsmaßnahmen wichtige Beiträge leisten.
  • Ein weiteres großes Feld tut sich für Psycholog:innen in der beruflichen Selbstständigkeit auf: So werden sie unter anderem als Mediator:in bzw. Vermittler:in in Konfliktsituationen, als Trainer:in bei Workshops, als Coach für Führungskräfte und Mitarbeiter:innen, als Supervisor:in für Teams oder als Moderator:in bei Groß- oder Kleingruppenveranstaltungen eingesetzt.