Manuel Schwembacher

Fachbereich Germanistik
Hauptbetreuer Univ. Prof. Dr. Manfred Kern
Nebenbetreuerin Prof. Dr. Ingrid Bennewitz (Bamberg)
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Thema der Dissertation Horti praeclari. Spiegelungen und Evokationen Edens in ausgewählten literarischen Gartenräumen des Mittelalters.
Abstract

Giovanni da Paolo inszeniert auf dem um 1445 entstandenen Tafelbild, welches ursprünglich einen Teil der Predella des Altars der Guelfi Kapelle von San Domenico in Siena bildete, nicht nur Gottes Erschaffung des Kosmos – mit in konzentrischen Kreisen angeordnete Sphären der Elemente, Planeten und Sternzeichen, welche die Erde im Zentrum umhüllen – sondern auch das Trauma der Vertreibung der ersten Menschen aus dem Irdischen Paradies. Dieses seit jenem Zeitpunkt verlorene Gefilde, welches mit dem Garten Eden identifiziert wurde und dessen Existenz und physische Realität im Mittelalter de facto unumstritten war, galt als ein durch die Nähe Gottes bereicherter Ort voller Wunder, Schönheit und ewiger Harmonie. Ausgehend von seiner Beschreibung im zweiten Kapitel der Genesis entfaltete der Garten Eden eine topische Wirkmächtigkeit, die vielfach aufgegriffen und thematisiert wurde und dementsprechend lange Traditionen erzählerischer, theologischer und künstlerischer Auseinandersetzungen vorweisen kann. Die Arbeit verhandelt eine Auswahl mittelalterlicher literarischer und bildlicher Evokationen Edens.

The Creation of the World and the Expulsion from Paradise_Giovanni_di_Paolo_MET

Bildnachweis:  Giovanni da Paolo: Die Erschaffung der Welt und die Vertreibung aus dem Paradies. Tempera und Gold auf Holz, 46,4×52,1cm, 1445. Metropolitan Museum of Art, New York. [https://www.metmuseum.org/art/collection/search/458971 – Public Domain Image – CC0].