Rebecca Breg

FachbereichKommunikationswissenschaft
HauptbetreuerAssoz. Prof. Dr. Sascha Trültzsch-Wijnen
NebenbetreuerUniv.-Prof.in Dr.in Christine Lohmeier
BeginnWS 19/20
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Thema der DissertationDer mediale Habitus und dessen Einfluss auf das Verhalten von Kindern und Jugendlichen zwischen 12 und 15 Jahren aus verschiedenen schulischen Milieus. (The media habitus and its influence on the behavior of children and adolescents between 12 and 15 years of age from different school environments.)
 

Abstract

Die Doktorarbeit untersucht das Mediennutzungsverhalten von Kindern und Jugendlichen zwischen 12-15 Jahren mit Bezug auf deren soziale Herkunft und habituellen Mustern. Die Variable der Mediennutzung wurde mithilfe von (n=262) Fragebögen an deutschen Schulen (Mittelschule und Gymnasium im Vergleich) analysiert und mit dem theoretischen Hintergrund und Konstrukt des (medialen) Habitus untersucht. Dabei wurden die Schüler/innen per Fragebogen befragt. Ergänzend wurden 11 qualitative Interviews mit den Eltern sowie teilweise mit ihren Kindern (4 Schüler/innen waren bereit für ein Telefoninterview) geführt, um noch weitere Handlungsmuster zu ergründen. Die Daten wurden mithilfe von SPSS und MAXQDA und einer dementsprechenden Inhaltsanalyse ergründet. Erste Forschungsergebnisse zeigen, dass das Medienverhalten in verschiedenen Milieus ähnlich ist und Schüler/innen Medien als generellen Alltagsbegleiter sehen. Gymnasiasten/innen und deren Eltern nutzen Onlinemedien allerdings bedachter, reflektierter, kritischer und von der Dauer insgesamt weniger. Dies kann mit den schulischen Herausforderungen, dem häufig genutzten Angebot der Ganztagsschule, dem Einfluss der Eltern und deren Bezugsgruppen sowie einer weiter gefächerten Nutzung von alternativen Freizeitangeboten, vor allem in Form von Vereinen, begründet werden. Medien werden meist, von Eltern und ihren Kindern, als arbeitsnotwenige Mittel, Sozialisationshelfer sowie Unterhaltung gesehen, auch wenn die Daten zeigen, dass sich wenige Kinder bei längerer Nutzung von Onlinemedien tatsächlich wohl fühlen. Dies gilt an bisher allen Schulformen gleichermaßen. Ein großer Unterschied ist das Interesse der Eltern und wie diese Regeln und Einschränkungen umsetzen und ihre Kinder in ihren alltäglichen Herausforderungen begleiten. Eltern der befragten Mittelschüler/innen zeigen zwar ihre Sorge über die hohe Mediennutzung ihrer Kinder, scheinen allerdings gleichermaßen oft weniger Wissen darüber zu haben. Regeln lassen sich bei den Schülern/innen der Mittelschule schwieriger umsetzen, da diese mit anderen Variablen der Ungleichheit wie Armut oder Krankheit zu kämpfen haben und somit ihr Mediennutzungsverhalten von den Eltern nicht priorisiert wird.

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