The Rector’s Column: Unser Rektorat – Rückblick und Ausblick!

Rector’s Column, Folge 11 | 22.12.2021

Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, liebe Kolleginnen und Kollegen!

Etwas mehr als zwei Jahre ist das Rektoratsteam unter meiner Leitung nun im Amt und dies bedeutet auch, dass die Halbzeit der Funktionsdauer bereits überschritten ist. Dieses „Bergfest“ – wie auch den bevorstehenden Jahreswechsel, der ja ohnehin immer auch Anlass für Reflektion ist – möchte ich zum Anlass nehmen, die Zeit seit dem Amtsantritt im Oktober 2019 einmal Revue passieren zu lassen.

Rückblick

Ein Wechsel des kompletten Rektoratsteams bedeutet – insbesondere nach vielen Jahren der Beständigkeit und Kontinuität –  eine große Veränderung für eine Universität. Wir waren und sind uns dessen sehr bewusst. Ich möchte an dieser Stelle allen meinen großen Dank aussprechen, die den Neuerungen und uns als neuem Führungsteam gegenüber positiv begegnet sind und dies nach wie vor tun.

Die Zeit unmittelbar nach Amtsantritt wurde aktiv genutzt, um die Strukturen der PLUS – zunächst im Verwaltungsbereich und dann in Forschung und Lehre – neu zu ordnen. Diese wissenschaftsgeleiteten strukturellen Überlegungen waren Ausgangsbasis für die nachfolgende Entwicklungsplanung und den eigentlichen Entwicklungsplan. Um den hier klar formulierten Anspruch der trans- und interdisziplinären Zusammenarbeit zu fördern und umzusetzen, hat die PLUS die vier Leitmotive Art in Context, Development & Sustainability, Digital Life und Health & Mind formuliert. Sie dienen der Entwicklung neuer und fachübergreifender Lehr- und Forschungskonzepte und stärken die Identifizierung der Universitätsangehörigen mit ihrer PLUS.

Gleichzeitig war diese Strukturreform auch Initialzündung eines breit angelegten, partizipativen und extern begleiteten Kommunikations- und Changemanagement-Prozesses, der nachhaltig wirken und eine partizipative Kultur an unserer Universität etablieren soll. Mir ist es in diesem Zusammenhang besonders wichtig zu betonen, dass das Rektorat, ebenso wie alle Universitätsangehörigen, Teil des Prozesses ist. Ich bin beeindruckt von dem Engagement, dass Sie als PLUS-Angehörige Ihrer Universität entgegenbringen. Man merkt deutlich, dass die PLUS nicht nur ein Arbeitgeber oder eine Universität, sondern für Sie alle ein Ort der Verbindung und Zusammengehörigkeit ist.

Mir ist bewusst, dass die Strukturreform und die damit verbundenen Änderungen – auch weil sie unter großem Zeitdruck erfolgen mussten – bei vielen Angehörigen der Universität Unsicherheit und Angst ausgelöst haben. Das schnelle Vorgehen war aber insbesondere deshalb ohne wirkliche Alternative, da dies die Basis für den Entwicklungsplan der PLUS sowie die darauf aufbauende Leistungsvereinbarung darstellte. Die Leistungsvereinbarung konnte mit dem BMBWF im Herbst 2021 erfolgreich und mit einem überaus zufriedenstellenden Ergebnis abgeschlossen werden. Damit und durch die gelungene Konsolidierung der Finanzsituation unter Federführung von Vizerektorin Barbara Romauer konnte die PLUS auf stabile finanzielle Beine gestellt und der laufende Betrieb nachhaltig gesichert werden.

Große Fortschritte haben wir mit mehreren Arbeitsgruppen zu wesentlichen Themen der Personalentwicklung gemacht; es ist uns ein großes Anliegen, ein optimales und diskriminierungsfreies Arbeitsumfeld zu schaffen, transparente Aufstiegsmöglichkeiten nach konsentierten Leistungskriterien für das allgemeine und wissenschaftliche Personal zu ermöglichen und die PLUS als verantwortliche und sozial engagierte Arbeitgeberin zu positionieren. Personalfürsorge und strategische Personalentwicklung sind für uns die Grundpfeiler unserer Universität – gemeinsam mit allen Gremien und Angehörigen der PLUS werden wir uns hier in den kommenden Jahren ganz besonders engagieren.

Ein wichtiges und nach außen sichtbares Projekt von Beginn an war das Re-Design des kompletten Markenauftritts der PLUS: Dies umfasste die Entwicklung eines neuen Logos, eines neuen Corporate Designs sowie eines komplett neuen Web-Auftritts. Gleichzeitig wurde eine zentrale Anlaufstelle für kommunikative Anfragen aller Art geschaffen, die die Botschaften und Erfolge der PLUS in adäquaten Kanälen positioniert. Dieses PLUS Desk spielt eine wichtige Rolle in der cross-medialen Kommunikationsstrategie unserer Universität. Zugleich wurden aber auch zusätzliche interne Kommunikationsmaßnahmen entwickelt, wie beispielsweise der PLUS Talk und die Rector’s Column. Diese sind uns – nicht nur aufgrund der schwierigen Corona-Bedingungen – ein großes Anliegen, um direkt mit den Universitätsangehörigen in einen Dialog treten zu können.

Lehre und Forschung in Zeiten von Corona

Corona hat uns fast von Beginn unserer Amtszeit an in allen Arbeitsbereichen vor bisher unbekannte Herausforderungen gestellt.

Die größte Herausforderung in der Lehre war eine ungeplante, nämlich die weitestgehende und sofortige Umstellung auf Onlinelehre. Gemeinsam mit allen Fakultäten, Fachbereichen und dem wissenschaftsunterstützenden Personal wurde dieser Wechsel (inzwischen bereits mehrfach) sehr erfolgreich bewältigt. In kurzer Zeit ist es zudem gelungen, die Hard- und Softwareausstattung zu verbessern und Lehrende und Studierende entsprechend zu unterstützen. Für eine langfristige und nachhaltige Weiterentwicklung der Lehre wurde durch Vizerektor Martin Weichbold der Open Innovation Wettbewerb Studium PLUS Zukunft ins Leben gerufen: Aus mittlerweile bereits weit mehr als 50 konkreten Vorschlägen gilt es nun die besten auszuwählen und umzusetzen. Wichtige Meilensteine wurden auch im Lehramtsstudium geschaffen, und zwar intern durch die Neustrukturierung der School of Education und im Verbund durch eine deutliche Verbesserung der Zusammenarbeit. Der einvernehmliche Start eines Mammutprojektes, nämlich die Überarbeitung der Curricula für sämtliche Unterrichtsfächer, ist ein nachdrückliches Zeichen dieses neuen Geistes.

Aber auch die Forschung war stark von der Corona-Pandemie beeinflusst – so waren einige Infrastrukturen wie Bibliotheken, Archive und Labore nicht zugänglich. Kooperationspartner konnten nicht besucht werden und das kommunikative Miteinander, von dem Forschung zu großen Teilen lebt, war beeinträchtigt. Dennoch waren die Jahre 2020 und 2021 für die Drittmitteleinwerbung sehr positive Jahre: Es wurden ERC Grants und Doktoratskollegs vom FWF eingeworben sowie im Lead zwei Cluster of Excellence – Anträge in der Excellent = Austria Initiative eingereicht. 2022 wird der erfolgreiche Weg mit zukunftsweisenden interdisziplinären Projekten, die 2021 gestartet wurden, wie z.B. aus den Digital Humanities oder den Interdisziplinären Digitalen Wissenschaften, unter der Begleitung von Vizerektorin Nicola Hüsing fortgesetzt werden.

Ausblick

Obwohl in den vergangenen zwei Jahren bereits viel Arbeit und Energie in die strukturellen Maßnahmen geflossen sind, muss die PLUS dynamisch und vorwärtsgewandt in die Zukunft gehen.

Ein, wie ich meine, absolut wegweisendes Projekt der Internationalisierung – nämlich die Beteiligung am europäischen Universitätenkonsortium CIVIS – konnte im Spätsommer 2021 realisiert werden. Mittlerweile ist die PLUS vollwertiger Partner in diesem hochkarätigen Netzwerk und beteiligt sich aktiv an der Antragstellung für die nächste Förderperiode 2022-2026. Die tiefe strukturelle Verankerung der interuniversitären Zusammenarbeit im Rahmen von CIVIS wird einen unkomplizierten Austausch von Studierenden, Forschenden und Verwaltungspersonal zwischen den beteiligten Einrichtungen ermöglichen.

Nicht nur in Zusammenhang mit CIVIS werden sich neue Studiengänge entwickeln. Auch an der PLUS ist das Studienangebot dynamisch. Daher freut es mich, für das kommende Jahr die Bachelor-Studiengänge Ernährung – Bewegung – Gesundheit, Artificial Intelligence und Christliche Kultur, Transformation und Kommunikation sowie den Master-Studiengang Sprache – Wirtschaft – Kultur ankündigen zu können. Auch die Studiengänge Global Health und Performance Studies (gemeinsam mit dem Mozarteum) sind in konkreter Planung.

Damit die Studierenden nicht nur eine herausragende Lehre erhalten, sondern sich in Salzburg auch wohl fühlen, ist die Arbeitsgruppe Studierendenstadt mit Vertreter*innen aller Salzburger Hochschulen sowie der Stadt Salzburg eingerichtet worden. Ziel ist einerseits, die Sichtbarkeit Studierender im öffentlichen Raum zu erhöhen und andererseits, diese Studierenden (auch zwischen den Bildungseinrichtungen) stärker zu vernetzen.

Ein wichtiges Anliegen ist die strategische Standortentwicklung der PLUS; hier erstellen wir ein zukunftsweisendes Konzept, das unter anderem ein Forschungsgebäude für die experimentelle Life Science Forschung wie auch ein zentrales, modernes Verwaltungsgebäude, das besser auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter*innen abgestimmt und barrierefrei sein wird, beinhalten wird. Auch eine Kinderbetreuung ist hier erklärtes Ziel. Der langfristige Plan ist es, natürlich eine Altstadt-Universität zu sein und zu bleiben, aber an definierten Orten zusammengehörigen Arbeitsgruppen ihr Umfeld zu schaffen.

Im nächsten Jahr wird ein Höhepunkt den nächsten jagen: Die PLUS feiert den 400. Gründungstag. Für diesen feierlichen Anlass hoffen wir, ein sehr attraktives Programm zusammengestellt zu haben, das hier eingesehen werden kann. Das Jubiläumsjahr wird am 26.01.2022 mit der Eröffnung der Ausstellung PLUSpunkte. 400 Jahre Universität Salzburg im DomQuartier starten und ich würde mich sehr freuen, bereits bei diesem Anlass mit Ihnen auf unsere Universität anzustoßen. Hoffen wir, dass die Covid-Situation alle Präsenzveranstaltungen zulassen wird.

Wir haben – trotz aller Widrigkeiten und Herausforderungen, insbesondere durch Corona – viel geschafft und haben in den kommenden Jahren gemeinsam mit Ihnen noch sehr viel vor. Ich bin stolz, Teil dieser Universität zu sein, und darf mich heute für Ihren unermüdlichen Einsatz zum Wohle aller und zur Weiterentwicklung der PLUS bedanken.

Mit den kommenden Weihnachtsfeiertagen neigt sich das Jahr dem Ende zu. Ich wünsche Ihnen ruhige und besinnliche Momente im Kreise Ihrer Lieben sowie einen guten Rutsch in das Jubiläumsjahr 2022 mit viel Gesundheit und Lebensfreude.

Mit sehr herzlichen weihnachtlichen Grüßen,

Ihr Hendrik Lehnert